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Geißler, Geißler, true Johann Bernard
* 1785-12-011.12.1785 St. Ulrich (Wien VII), † 1860-04-077.4.1860 Wien. Beamter, Musikdilettant und Bibliothekar. Getauft auf den Namen J. B., wurde er jedoch schon zu Lebzeiten als Johann Baptist G. bezeichnet. Sohn des Lehrers Bernhard G. († nach 1822), erhielt früh Gesangunterricht und sang angeblich bei der Uraufführung der Zauberflöte von W. A. Mozart am 30.9.1791 einen der drei Knaben. 1820 erhielt er eine Anstellung als Ständischer niederösterreichischer Rechnungsoffizial und Ritterstands-Agent. Ab der Gründung der Concerts spirituels (1819) wirkte er als Cellist bei diesen mit und war nach dem Tod von F. X. Gebauer gemeinsam mit H. E. v. Lannoy und F. Piringer maßgeblich an deren Wiederbelebung ab 1824 beteiligt. Ab ca. 1838 war G. Bibliothekar der Gesellschaft der Musikfreunde und katalogisierte die umfangreichen Sammlungen (von G. stammt die heute noch verwendete Katalogsystematik des Archivs der Gesellschaft). 1825–39 gehörte er dem Direktorium der Gesellschaft an. Mitarbeiter Wiener Musikzeitungen, befreundet mit I. F. Castelli.

Am 18.9.1812 starb im Wiener allgemeinen Krankenhaus der aus Iglau stammende verwitwete Musiker Franz Geissler (* ca. 1779). Ebenfalls im Wiener allgemeinen Krankenhaus starb am 16.8.1814 der verheiratete Musiker Josef Geissler (* ca. 1774). Ein weiterer Musiker namens Josef G. ist 1776–92 in verschiedenen Wiener Vorstädten nachweisbar. Ein Johann Anton G. suchte 1828 um Genehmigung einer MSch. auf der Landstraße (Wien III) an. Ein Franz G. erhielt 1843 eine Befugnis zur Errichtung einer MSch. auf der Landstraße, die 1847 jedoch nicht mehr bestand.


Literatur
MGÖ 2 (1995); R. v. Perger/R. Hirschfeld, Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912; M. Handlos in E. Th. Hilscher (Hg.), [Fs.] Th. Antonicek 1998; Allgemeiner Musikalischer Anzeiger 2.5.1829, 71; Wr. Ztg. 12.4.1860, 1542, 26.4.1860, 1748; Neue Wr. Musik-Ztg. 19.4.1860, 62; Taufbuch 1782–86 der Pfarre St. Ulrich, fol. 419r; Trauungsbuch 1820–26 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 79; Sterbebuch 1856–72 der Schottenpfarre, fol. 63. – Zu den weiteren Trägern des Namens G.: Wr. Ztg. 23.1.1805, 292, 29.9.1812, Amtsbl., 94, 21.8.1814, 930; Oesterr. Pädagogisches Wochenbl. 17.5.1843, 344; E. Benedikt in [Fs.] Bekenntnis zur österr. Musik in Lehre und Forschung In Arbeit 1996; Sterbebuch 1812 des Alservorstadtkrankenhauses (Wien IX), fol. 238; Sterbebuch 1814 des Alservorstadtkrankenhauses (Wien IX), fol. 215; WStLA (G. Gugitz, Auszüge aus dem TBP 18. Jh. [Archivbehelf]); eigene Recherchen (NÖ Lehrerschematismen 1845, 1847).

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.7.2019
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher/Christian Fastl, Art. „Geißler, Johann Bernard‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.7.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00020932
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00020932
GND
Geißler, Johann Bernard: 1042172358
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