Dimitrij Michailowitsch: * 15.5.1721 Åbo (Turku/FIN), † 30.9.1793 Wien. Gesandter. Nachdem er einige Jahre am Hof Ludwigs XV. von Frankreich verbracht hatte, wurde er mit 12.1.1762 Gesandter und außerordentlich bevollmächtigter Minister des Zaren am Wiener Hof. 1792 schied G. aus dem diplomatischen Dienst aus, lebte aber bis zu seinem Tod in Wien. Die Gallitzinwiese im Prater und der Gallitzinberg, heute Wilhelminenberg, erinnern an ihn. G. führte ein großes Haus (einschließlich einer eigenen Adelskapelle), in dem die Künstler der Zeit ein- und ausgingen (z. B. W. A. Mozart, der 1768 und 1782/83 mehrmals bei G.s Soireen auftrat).
Nikolay Borisovich: * 8./19.12.1794? (Ort?), begr. 22.10./3.11.1866 Bogorodskoye, Kursk/RUS. Musikmäzen. Lebte 1804–06 in Wien, wo er mit allen Größen des Musiklebens bekannt wurde. V. a. mit L. v. Beethoven verband ihn auch nach seiner Abreise aus Wien eine enge Freundschaft (Briefwechsel 1822–26). Beethovens Streichquartette op. 127, 130 und 132 sind G. gewidmet, ebenso op. 124, die Ouvertüre Zur Weihe des Hauses. 1823 wurde G. Ehrenmitglied der Sankt Petersburger Philharmonischen Gesellschaft; auf G.s. Initiative geht die UA von Beethovens Missa Solemnis am 26.3./7.4.1824 in St. Petersburg zurück.
NGroveD 10 (2001); MGG 16 (1979); Czeike 2 (1993); Kinsky-Halm 1955; MGÖ 2 (1995); L. Ginsburg in ÖMZ 19 (1964).