Frankowski,
Hans (eig. Frankowsky, Johann Edler von)
* 3.11.1888
Graz,
† 15.1.1945
Wien.
Komponist, Textdichter.
Kam im Alter von drei Jahren nach Wien, wo er bei seinen Großeltern aufwuchs. F. absolvierte fünf Jahre
Volks- und drei Jahre Bürgerschule; ab 1898 im k. k. Waisenhaus der Schulbrüder, die für
seine erste musikalische Ausbildung sorgten. Ein Studium am Konservatorium der GdM blieb ihm aus finanziellen Gründen versagt, F. erhielt aber privaten
Musikunterricht. Nach Abschluss eines Handelskurses arbeitete er etwa eineinhalb Jahre
im Büro einer Versicherung. Danach wandte er sich ganz der Musik zu, gründete 1905 ein
Salonquartett und arbeitete als Pianist und Kapellmeister bei verschiedenen Volkssängergesellschaften. Ab 1910
erste Kompositionsversuche und Tätigkeit als einer der ersten Barpianisten in Wien. Ab
Anfang 1912 Kapellmeister im Varieté Neufellner Orpheum unter L. Uhl, für das er auch komponierte. Am
17.2.1912 Heirat mit der Sängerin und Schauspielerin Lilly
Rego (eig. Ludmilla Haslinger, * 26.8.1887 Wien, † 15.1.1945
Wien), die gemeinsame Tochter Mimi (* 18.8.1912)
wurde ebenfalls Schauspielerin. 1915 Militärdienst beim IR Nr. 4 (Hoch- und Deutschmeister),
Entlassung aus dem Kriegsdienst im November 1918, den er, zum Waffendienst untauglich,
durch Wachdienste absolvierte. In der Zwischenkriegszeit weiter als Barpianist (u. a. im
Hotel Sacher) und Komponist, v. a. von Wienerliedern, tätig. Am 1. Juni 1933 Beitritt zur NSDAP (Nationalsozialismus), am
14.10.1937 Beitritt zur Vaterländischen Front. Zwischenzeitlich immer wieder ohne Engagement,
hatte F. mit finanziellen Problemen zu kämpfen, die sich durch seine Tätigkeit beim
Finanzamt Ottakring (Wien XVI) ab Oktober 1939 verbesserten. Ende Oktober 1944
zweimonatige Kriegsverpflichtung. F. starb gemeinsam mit seiner Frau durch einen
Bombentreffer in einem Luftschutzkeller. V. a. sein 1930 entstandenes Wienerlied
Erst wann’s aus wird sein [T: Franz Prager], P. Hörbiger gewidmet, erreichte
hohe Popularität und fand als Einlage in R. Benatzkys
Das weiße Rössl und mehreren Filmen Verwendung.
Gedenkstätten
Gedenktafel am Sterbehaus Neulerchenfelderstraße 39 (Wien XVI); Grab ehrenhalber Friedhof Ottakring (Wien XVI).
Gedenktafel am Sterbehaus Neulerchenfelderstraße 39 (Wien XVI); Grab ehrenhalber Friedhof Ottakring (Wien XVI).
Ehrungen
Anerkennungsdiplom für sein Lied Durch die Praterauen zieht der Frühling ein, op. 123 im Rahmen eines Kompositionswettbewerbes „Das schönste Wienerlied 1933“ der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Wiener Volkskunst.
Anerkennungsdiplom für sein Lied Durch die Praterauen zieht der Frühling ein, op. 123 im Rahmen eines Kompositionswettbewerbes „Das schönste Wienerlied 1933“ der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Wiener Volkskunst.
Werke
Wienerlieder (Herrgott, wie schön bist du, Wien [s. Abb.], op. 46; Erst wann’s aus wird sein, op. 117 [T: F. Prager]; D’ Weanatanz san der höchste Spinat, op. 136 [T: F. Prager], I’ hab’ kann Zins noch zahlt, op. 186 [T: A. Steinberg-Frank, Jetzt spielt’s mir a Lied aus der untersten Lad op. 204 [T: Josef Fiala], Ja, das sind halt Wiener G’schichten, op. 208 [T: E. Marischka]); Schlager (Deine Liebe ist mein Leben, op. 73 [T: K. M. Jäger], Es geht die Olga bis zum Knie in die Wolga, op. 112 [T: F. Prager]); Tänze.
Wienerlieder (Herrgott, wie schön bist du, Wien [s. Abb.], op. 46; Erst wann’s aus wird sein, op. 117 [T: F. Prager]; D’ Weanatanz san der höchste Spinat, op. 136 [T: F. Prager], I’ hab’ kann Zins noch zahlt, op. 186 [T: A. Steinberg-Frank, Jetzt spielt’s mir a Lied aus der untersten Lad op. 204 [T: Josef Fiala], Ja, das sind halt Wiener G’schichten, op. 208 [T: E. Marischka]); Schlager (Deine Liebe ist mein Leben, op. 73 [T: K. M. Jäger], Es geht die Olga bis zum Knie in die Wolga, op. 112 [T: F. Prager]); Tänze.
Literatur
C. Mondolfo, H. (v.) F. Leben und Werk, Dipl.arb. Wien 1995 [mit WV]; Czeike 2 (1993); Lang 1986; Taufbuch Maria Treu (Wien XIII) 1887, fol. 86 [Haslinger, Ludmilla].
C. Mondolfo, H. (v.) F. Leben und Werk, Dipl.arb. Wien 1995 [mit WV]; Czeike 2 (1993); Lang 1986; Taufbuch Maria Treu (Wien XIII) 1887, fol. 86 [Haslinger, Ludmilla].
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
18.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Frankowski, Hans (eig. Frankowsky, Johann Edler von)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.4.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x00020893
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