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Foerster, Foerster, Anton: Familie
Anton: * 1837-12-2020.12.1837 Wosenitz/Böhmen (Osenice/CZ), † 1926-06-1717.6.1926 Novo Mesto/YU (SLO). Komponist, Musikpädagoge, Chorleiter, Organist und Pianist. In Prag studierte er Jus und Musik. 1865–67 Organist und Chorleiter der bischöflichen Kathedrale in Senj/HR, ab 1867 in Laibach Chorleiter des slowenischen Kulturvereines Čitalnica, Kapellmeister des Dramatischen Vereins, 1868–1909 Regens chori der Kathedrale und Musiklehrer an Mittelschulen in Laibach. 1877 gründete er eine Orgelschule und war Mitbegründer der Zeitschrift Cerkveni glasbenik (Redakteur 1878–1908). Er hob die Musik auf ein höheres künstlerisches Niveau, war führender Reformator der slowenischen Kirchenmusik im Sinne der Cäcilianischen Bewegung und einer der angesehensten romantischen Komponisten in Slowenien. F. komponierte weltliche Musik im nationalen Geist. Gorenjski slavček gilt als slowenische Nationaloper und ist auch heute noch ein Teil des Repertoires der slowenischen Operntheater.
Werke
12 Messen, 3 Requien, 3 Kantaten, 2 Opern (Gorenjski slavček [Die Nachtigall von Oberkrain], Dom in rod [Heim und Familie]), Orchesterwerke (Slovanska suita), Kantate (Turki na Slevici [Die Türken in Slevica]), Kammermusik, Klavierwerke (Po jezeru bliz’ Triglava, Slovanska sonata), Lieder, Chöre. – Ausg.: Sammelwerke Cecilija 1–2 (1883–84 u. 1901–02) und Cantica sacra 1–3 (1890–1913), Fünf Lieder 1896, Gorenjski slavček 1901.
Schriften
Teoretično-praktična pevska šola 1874 (viele Auflagen slow. und dt. als Theoretisch-praktische Gesangschule); Nauk o harmoniji in generalbasu [Lehre von der Harmonie und dem Generalbass] 1881; Harmonija in kontrapunkt [Harmonie und Kontrapunkt] 1904; Theoretisch-praktische Klavierschule 1–2 (1886), 3 (1889), 4 (1890) (slow. und dt.).
Literatur
NGroveD 9 (2001); MGG 16 (1979); Slovenski biografski leksikon 1 (1925–32); ME 1 (1971); Enc. Slov. 3 (1989); E. Škulj (Hg.), Foersterjev zbornik 1998.


Sein Neffe

Joseph Bohuslav: * 30.12.1859 Prag, † 29.5.1951 Neu-Westetz/Böhmen (Vestec/CZ). Komponist, Musiklehrer und Schriftsteller. Ausbildung 1879–82 an der Prager Orgelschule; 1882–88 Organist an St. Vojtěch; 1889–94 Regens chori der Kirche Panna Marie Sněžná (Maria Schnee); auch als Gesangslehrer und Kritiker tätig; bekannt mit F. Smetana und A. Dvořák; ab 1893 in Hamburg/D, wo seine Frau ein Engagement erhalten hatte; 1901 Klavierlehrer am Hamburger Konservatorium; Freund G. Mahlers; ab 1903 in Wien; 1905–17 Kompositionslehrer am Neuen Wiener Konservatorium; ab 1910 Kritiker für die Tageszeitung Die Zeit; übersiedelte 1918 nach Prag, 1919–22 Prof. für Komposition am Konservatorium, 1922–31 Prof. an der Meisterschule für Komposition, 1920–36 Musikunterricht an der Univ.; 1931–39 Präsident der Tschechischen Akademie. F. gilt als Bindeglied zwischen Smetana, Dvořák, Z. Fibich und der Moderne der Zwischenkriegszeit.


Gedenkstätten
Gedenktafel (Wien XIII, Wattmanngasse 25).
Werke
Opern (Debora; Eva; Jessika; Srdce [Das Herz]; Bloud [Der Tor]); Chorwerke; Symphonien; Kirchenmusik; Kammermusik; Lieder.
Literatur
NGroveD 9 (2001); MGG 4 (1955) u. 16 (1979); Czeike 2 (1993); ÖBL 1 (1957); E. Pala, J. B. F. 1962; J. Tyrrell, Czech Opera 1988; V. Karbusický in Hudební věda 35 (1998); [Fs.] 25 Jahre Neues Wr. Konservatorium 1934, 41.


Dessen Frau

Bertha (geb. Lauterer): * 11.1.1869 Prag, † 8.4.1936 Prag. Sängerin (Sopran). Studium in Prag; Debüt 1888 am Tschechischen Nationaltheater; gastierte 1892 mit einem Ensemble der Prager Oper anlässlich der Weltausstellung in Wien; ab 1893 am Hamburger Stadttheater; Mahler engagierte sie 1901 für die Wiener Hofoper (Mitglied bis 1913); Gastspiele in Berlin und München; lebte seit dem Ende ihrer Bühnenlaufbahn 1914 in Prag. Zu ihren Hauptrollen zählen Elsa (Lohengrin), Santuzza (Cavalleria rusticana), Sieglinde (Walküre), Mignon, Carmen, Nedda, Agathe und Marie (Verkaufte Braut).


Literatur
K-R 1997; Czeike 2 (1993).

Autor*innen
Barbara Boisits
Bozidara Frelih
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits/Bozidara Frelih, Art. „Foerster, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00020862
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00020862
GND
Foerster, Anton: 137668406
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Foerster, Joseph Bohuslav: 119053810
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Foerster, Bertha: 116643250
OBV
Weiterführende Literatur

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