Föderl,
Karl
* 13.3.1885 Wien,
† 10.11.1953 Wien.
Komponist und Cafétier.
Der Sohn eines Schirmmachers in Ottakring (Wien XVI) erhielt schon als Kind Klavierunterricht von einer Nachbarin. Er sollte ursprünglich ebenfalls Schirmmacher werden, strebte jedoch eine Bühnenkarriere an und besuchte die Theaterschule Otto in Wien. Es folgten Engagements u. a. an Theatern in Kroatien, 1903/04 in St. Pölten sowie 1905/06 am Wiener Bürgertheater; über Chargenrollen kam F. jedoch nicht hinaus. R. Kronegger vermittelte ihm eine Stelle als Barpianist in Graz, wo er ab spätestens 1909 tätig war. Während des Ersten Weltkriegs Mitwirkung bei Benefizveranstaltungen in Graz und Tobelbad/St sowie Kriegsdienst. Nach Kriegsende zunächst Tätigkeit als Barpianist und Klavierbegleiter in Wien und Kauf eines Kaffeehauses in Hernals (Wien XVII). Am 4.2.1920 Heirat mit Risa Götz (geb. Kickenweitz, * 12.9.1893 St. Ruprecht an der Raab/St, begr. 10.7.1962 Wien), die mit ihm gemeinsam das Kafeehaus betrieb, in dem F. als Barpianist und Sänger agierte. Bald wurde es ein beliebter Künstlertreffpunkt, das „F.“ wurde ein Begriff in Wien. Durch R. Domanig-Roll wurde er Mitte der 1920er Jahre zum Komponieren von Wienerliedern animiert (erstes Lied So war’s amal in Wien). Größere Bekanntheit als Komponist erlangte er mit seinem Siegerlied Eins, zwei, drei, mein Liebster ist ein Schneiderlein beim Wettbewerb der Concordia 1932. In der Folge komponierte er Schlager und v. a. zahlreiche Wienerlieder, u. a. nach Texten seines Freundes A. Steinberg-Frank sowie von J. Petrak, K. M. Jäger und E. Meder, die von zahlreichen populären Interpreten in deren Repertoires aufgenommen wurden (etwa E. Arnold, F. Schier) und auch auf Radio Wien zu hören waren. Zu F.s bekanntesten Kompositionen zählt Die Reblaus (T: E. Marischka) aus dem Film 7 Jahre Pech (1940), dort interpretiert von H. Moser, mit dem er während des Zweiten Weltkriegs mehrfach für Fronturlauber musizierte und im November 1942 als musikalischer Leiter von dessen Schallplattenaufnahmen im Wiener Konzerthaus fungierte. 1949 soll F. zu den meistverdienenden österreichischen Komponisten gezählt haben.
Gedenkstätten
Gedenktafel an der Stelle des ehemaligen Kaffeehauses Wien XVII, Veronikagasse 28/Ottakringer Straße 13; Gedenktafel am Grillparzerschlössl in Maria Enzersdorf/NÖ; F.weg (Wien XVII); K.-F.-Hof (Wien XVII); Ehrenhalber gewidmetes Grab Wr. Zentralfriedhof.
Gedenktafel an der Stelle des ehemaligen Kaffeehauses Wien XVII, Veronikagasse 28/Ottakringer Straße 13; Gedenktafel am Grillparzerschlössl in Maria Enzersdorf/NÖ; F.weg (Wien XVII); K.-F.-Hof (Wien XVII); Ehrenhalber gewidmetes Grab Wr. Zentralfriedhof.
Ehrungen
I. Jazzpreis der Concordia für Eins, zwei, drei, mein Liebster ist ein Schneiderlein 1932.
I. Jazzpreis der Concordia für Eins, zwei, drei, mein Liebster ist ein Schneiderlein 1932.
Werke
Wienerlieder (So war’s amal in Wien [T: R. Domanig-Roll], Im Wirtshaus zum silbernen Klee [T: A. Steinberg-Frank], Dann fängt der alte Stephansturm zum Plaudern an [T: A. Steinberg-Frank], Singt’s doch wieder Wiener Lieder [T: Robert Ascher], Da kann ma halt nix machen [T: K. M. Jäger], Mir is der Huat heut z’klan [T: Hans Honer = Robert Gilbert], Ja, wenn der Regen lauter Gumpoldskirchner wär’ [T: Salpeter], Dort im letzten Stückerl von Alt-Wien [T: Franz Josef Hub], Wär’ die Donau nur ein kleines Wasserl [T: J. Petrak]; I waß net, ist Grinzing denn wirklich so schön? [T: Fritz Jahn], Ein rotes Lebzeltherz [T: E. Meder], Was weiß denn die Welt, was a Weanaherz fühlt [T: F. J. Hub], In Maria Enzersdorf da wachst a Tröpferl [T: A. Steinberg-Frank], Die Reblaus [T: E. Marischka]); Schlager (Eins, zwei, drei, mein Liebster ist ein Schneiderlein [T: Ridi Walfried/Emmi Morgenstern], Habt acht! Die Herzen präsentiert! [T: A. Steinberg-Frank], Heut’ hab’ ich im Stadtpark ein Rendezvous [T: A. Steinberg-Frank], Lassen Sie sich Nelken schenken [T: J. Petrak], Ein Rendezvous im Monat Mai [T: P. Herz], Was sucht denn die Grete auf der Mondrakete [T: Olly Treu]); Märsche; Musik zum Schwank Balduin im Liebestaumel (T: F. E. Neumann, UA 1.10.1949 Künstlertheater); Filmmusik; Schrammelmusikarrangements; Schallplattenaufnahme (Mei Freund der hat an Keller/In Nußdorf da wachst der Nußberger).
Wienerlieder (So war’s amal in Wien [T: R. Domanig-Roll], Im Wirtshaus zum silbernen Klee [T: A. Steinberg-Frank], Dann fängt der alte Stephansturm zum Plaudern an [T: A. Steinberg-Frank], Singt’s doch wieder Wiener Lieder [T: Robert Ascher], Da kann ma halt nix machen [T: K. M. Jäger], Mir is der Huat heut z’klan [T: Hans Honer = Robert Gilbert], Ja, wenn der Regen lauter Gumpoldskirchner wär’ [T: Salpeter], Dort im letzten Stückerl von Alt-Wien [T: Franz Josef Hub], Wär’ die Donau nur ein kleines Wasserl [T: J. Petrak]; I waß net, ist Grinzing denn wirklich so schön? [T: Fritz Jahn], Ein rotes Lebzeltherz [T: E. Meder], Was weiß denn die Welt, was a Weanaherz fühlt [T: F. J. Hub], In Maria Enzersdorf da wachst a Tröpferl [T: A. Steinberg-Frank], Die Reblaus [T: E. Marischka]); Schlager (Eins, zwei, drei, mein Liebster ist ein Schneiderlein [T: Ridi Walfried/Emmi Morgenstern], Habt acht! Die Herzen präsentiert! [T: A. Steinberg-Frank], Heut’ hab’ ich im Stadtpark ein Rendezvous [T: A. Steinberg-Frank], Lassen Sie sich Nelken schenken [T: J. Petrak], Ein Rendezvous im Monat Mai [T: P. Herz], Was sucht denn die Grete auf der Mondrakete [T: Olly Treu]); Märsche; Musik zum Schwank Balduin im Liebestaumel (T: F. E. Neumann, UA 1.10.1949 Künstlertheater); Filmmusik; Schrammelmusikarrangements; Schallplattenaufnahme (Mei Freund der hat an Keller/In Nußdorf da wachst der Nußberger).
Literatur
E. Weber in E. Th. Fritz/H. Kretschmer (Hg.), Wien. Musikgesch. 1 (2006); S. Schedtler (Hg.), Wienerlied und Weana Tanz 2006; Czeike 2 (1993); Lang 1974 u. 1986; F-A 1 (1936); Hauenstein 1976; Tonfilm Theater Tanz 5/7 (1937), 10; Funk und Film, Der Schlager des Monats Nummer 4, „Kaffeehäferl-Ländler“ [1951]; Mocca 1/12 (Jänner 1939), 9ff; Das interessante Bl. 28.5.1941, 22f; Das kleine Volksbl. 23.12.1941, 7, 21.11.1942, 5; Neues Österreich 14.8.1949, 4; Taufbuch der Pfarre Altottakring 1885, fol. 135; Trauungsbuch der altkatholischen Pfarre St. Salvator (Wien I) 1920, fol. 54; https://musik-austria.at (11/2020); www.friedhoefewien.at (11/2020); www.mariaenzersdorf.gv.at (11/2020); WStLA, Meldearchiv; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
E. Weber in E. Th. Fritz/H. Kretschmer (Hg.), Wien. Musikgesch. 1 (2006); S. Schedtler (Hg.), Wienerlied und Weana Tanz 2006; Czeike 2 (1993); Lang 1974 u. 1986; F-A 1 (1936); Hauenstein 1976; Tonfilm Theater Tanz 5/7 (1937), 10; Funk und Film, Der Schlager des Monats Nummer 4, „Kaffeehäferl-Ländler“ [1951]; Mocca 1/12 (Jänner 1939), 9ff; Das interessante Bl. 28.5.1941, 22f; Das kleine Volksbl. 23.12.1941, 7, 21.11.1942, 5; Neues Österreich 14.8.1949, 4; Taufbuch der Pfarre Altottakring 1885, fol. 135; Trauungsbuch der altkatholischen Pfarre St. Salvator (Wien I) 1920, fol. 54; https://musik-austria.at (11/2020); www.friedhoefewien.at (11/2020); www.mariaenzersdorf.gv.at (11/2020); WStLA, Meldearchiv; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
9.4.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Föderl, Karl“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
9.4.2021, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cdb6
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