Walzer (XII Walzer für das Pianoforte 1808, Rosenhütchen-Walzer 1821); Ländler.
A. M. Hanson, Musical Life in Biedermeier Vienna 1985; [Kat.] Joseph Lanner 2001; R. Ullreich in MusAu 21 (2002), 155; Wr. Ztg. 29.12.1816, 1280, 17.1.1818, Allgemeines Intelligenzbl., 119, 13.8.1821, 740, 19.11.1825, 112; Neue Wr. Musik-Ztg. 21.9.1854, 160; Taufbuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1759–93, pag. 99; Trauungsbuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1783–93, fol. 102; Sterbebuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1828–38, fol. 192; eigene Recherchen (Bibliothekskataloge).
Sein Sohn
Johann Baptist Nikolaus: * 24.12.1797 Wien, † 29.9.1867 Wien. Komponist. Seine Taufpatin war die Schauspielerin am Wiedner Theater, Katharina Starkl. Erhielt 1811 ersten Geigenunterricht von einem gewissen Witmann, vier Jahre später war er Geiger am Theater an der Wien. Weitere Ausbildung bei J. Blumenthal und F. Clement. 40 Jahre lang Violindirektor der Margaretener Pfarrkirche, 21 Jahre lang Konzertmeister des Theaters an der Wien. Wie schon sein Vater Tanzmusik-Direktor in verschiedenen Wiener Tanzsälen, u. a. 1820 im Schaf. Zwischen 1824 und 1828 schuf er die Musik zu mehreren von Ferdinand Occioni im Theater an der Wien uraufgeführten Pantomimen, die später auch außerhalb Wiens, etwa in Brünn, zur Aufführung kamen. Künstlerischer Förderer von J. Lanner, mit dem er befreundet war und für den er auch instrumentierte, sowie von J. Strauss Vater. Als dieser sich 1827 selbständig machte, half er ihm bei der Erstellung von Notenmaterialien und mit Arrangements. Die Zusammenarbeit dauerte bis 1836. Von F.s zahlreichen Tanzkompositionen erschienen einige auch in Druck, u. a. bei A. Diabelli. Seit 15.10.1827 mit Johanna Christina Schwoboda (* ca. 1811 Wieden, † ?), der Tochter eines Webermeisters verheiratet.
Biographie Johan[n] Faistenberger (hs. Archiv GdM).
Tanzmusik (Walzer, Ländler, Menuette, Galopps); Musik zu Pantomimen (Harlekin und Harlekinette 1824, Die Zauberrose 1825, Der Schutzgeist treuer Liebe 1826, Der Schiffbruch, oder: Arlequins und Colombinens Rettung 1827, Colombine aus der Feenwelt, oder: der Bauer als Millionär 1827, Der Zauberkampf 1828).
N. Linke, Musik erobert die Welt 1987, 65ff; Wurzbach 26 (1874); [Kat.] Joseph Lanner 2001; Stieger II/1 (1977); Allgemeine Theaterztg. und Unterhaltungsbl. 17.3.1827, 134; Allgemeine musikalische Ztg. 31.10.1827, Sp. 743, 9.7.1828, Sp. 459f; Brünner Ztg. 9.8.1831, 1042; Wr. Ztg. 15.10.1850, 4000; Wr. allgemeine Musik-Ztg. 20.3.1847, 137; Geburtsbuch der Pfarre St. Florian (Matzleinsdorf, Wien V) 1797–99, fol. 81; Trauungsbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1824–34, fol. 81; Archiv der GdM; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Dessen Sohn
Johann: * 16.10.1840 Wien, † 28.10.1898 Wien [begr. 27.10.1898 Perchtoldsdorf]. Musiker. Als Hofsängerknabe 1852–56 erhielt er auch Violin-, Klavier- und Generalbassunterricht und besuchte daneben das Piaristengymnasium in der Josephstadt (Wien VIII). Hier fungierte er bereits als Schüler der achten Klasse unentgeltlich als zweiter Gesangslehrer. Nach der Matura 1859 studierte er bis 1863 Jus an der Univ. Wien und dürfte zunächst eine Karriere im Staatsdienst angestrebt haben, die er jedoch nicht einschlug. Weiterhin war er aber bis 1871 auch als Gesangslehrer an seinem ehemaligen Gymnasium tätig. 1866 Chormeister des Männergesangvereins „Wiener Liederkranz“. Langjähriger Chor-Korrepetitor an der Wiener Hofoper, 1869–95 Prof. für Chorgesang am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Darüber hinaus Tätigkeit als Pauker: Um 1867/68 am Hofburgtheater, von November 1868 bis Ende Mai 1895 am Hofoperntheater, ab 18.2.1868 zunächst Exspektant, ab 16.2.1877 bis etwa 1892 als kaiserlicher Hofpauker wirkliches Mitglied der Hofmusikkapelle. 1892–94 2. Violinist der Hofmusikkapelle.
Eisenberg 1893; Ulrich 1997; W. Beetz, Das Wiener Opernhaus 1949; A. Lindner, Die kaiserlichen Hoftrompeter und Hofpauker im 18. u. 19. Jh. 1999, 152ff; M. P. Pagel, Die kk Hofsängerknaben zu Wien 1498 bis 1918, 2009, 328; Wr. Ztg. 26.10.1898, Abendpost, 3; Neuigkeits Welt-Bl. 27.10.1898, [4]; Gemeinde-Ztg. 1.2.1866, 73; Taufbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1840, fol. 156; Sterbebuch der Pfarre Perchtoldsdorf 1889–1909, fol. 70; Mitt. Archiv Univ. Wien (1/2020); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Jahresberichte des Josephstädter Gymnasiums; www.anno.onb.ac.at).