Evers, Evers, Carl:
Geschwister
Carl:
*
1819-04-088.4.1819
Hamburg/D,
†
1875-12-3131.12.1875
Wien.
Pianist, Komponist und Musikalienhändler.
Kompositionsstudien bei Karl Krebs in Hamburg. 1839 in Leipzig/D angeblich Unterricht bei Felix Mendelssohn Bartholdy. Nach Stationen in Paris und
Wien gelangte E. 1841 nach
Graz als Chorleiter der
Männergesangvereine. 1858 eröffnete er eine Musikalienhandlung, das
Bureau de Musique (Hofgasse/Franzensplatz 48), die er 1865 verkaufte. Ab Februar 1858 prägte er das Grazer Kulturleben v. a. durch seine
Matinées Musicales im Rittersaal des Landhauses, in denen das Grazer Publikum mit der Kammermusik
R. Schumanns bekannt gemacht wurde. E. trat in diesen Konzerten als Pianist auf und war auch mit seinen Kompositionen erfolgreich. Zur selben Zeit erhielt er auch Anerkennung als Klavierlehrer (u. a. von Marie Tunner [1844–70]). 1867 Direktionsmitglied des
Musikvereins für Steiermark. Anfang der 1870er Jahre übersiedelte er nach Wien. Zu seinen Kompositionen zählen v. a. Werke für Klavier sowie Lieder mit Klavierbegleitung (s.
Abb.). Wurzbach gibt die Zahl der Kompositionen mit mehr als 150 an.
Ehrenmitglied des Musikvereins für Steiermark 1848/52.
zahlreiche Lieder (u. a. nach Gedichten von Nikolaus Lenau); Klavierwerke; Kammermusik (Streichquartette).
Mendel-R. 3 (1880); StMl 1962–66; Wurzbach 4 (1858 mit WV); F. Bischoff, Chronik des steiermärkischen MusikvereinesFerdinand Bischoff, Chronik des Steiermärkischen Musikvereines. Festschrift zur Feier des fünfundsiebenzigjährigen Bestandes des Vereines. Graz 1890. 1890; AmZ Anonym, Carl Evers und seine neueren Compositionen, in Allgemeine musikalische Zeitung 47 (1848), 39–42. 47 (1848); E. Hanslick, Geschichte des Concertwesens in WienEduard Hanslick, Geschichte des Concertwesens in Wien. Wien 1869. 1869; K. Stekl in Mitt. d. Steir. TonkünstlerbundesKonrad Stekl, Carl Evers, ein Grazer Komponist und Pianist, in Mitteilungen des Steirischen Tonkünstlerbundes 53/54 (1972), 9–12. 53/54 (1972).
Kathinka (verh. Lampugnani): * 1.7.1822 Hamburg, † 1899 (Ort?). Sängerin. Schülerin von H. Marschner; als Sängerin erfolgreich in Leipzig, Wiesbaden/D (1840), bis 1843 Stuttgart/D. Im Sommer 1841 gab sie als „königlich würtemberg'sche Hofsängerin“ ein Gastspiel am Wiener Kärntnertortheater, 1842 Tournee durch mehrere deutsche Städte (Frankfurt am Main, Wiesbaden, Berlin und München). Nach ihrem Abschied von der Stuttgarter Oper 1843 ging sie angeblich zum Gesangsstudium zu K. Unger-Sabatier nach Florenz. Im September 1843 sang sie in Salzburg, danach Engagement in Hamburg, ab Winter 1845 in Florenz. Am 12.5.1845 sprang sie kurzfristig für C. Stöckl-Heinefetter bei einer Akademie von M. Saphir im Kärntnertortheater ein. Im Mai 1850 sang sie in Graz. Es folgten Gastspiele in London, Leipzig und Turin/I. Im November 1856 heiratete sie den Theateragenten und Herausgeber der Mailänder Gazzetta dei Teatri, Giovan Battista Lampugnani (1813–73), dürfte sich von der Bühne zurückgezogen haben und arbeitete gemeinsam mit ihrem Mann. Nach dessen Tod übernahm sie seine Agenden. E. war an der Organisation der Theatertruppe für die UA von G. Verdis
Aida 1871 in Kairo beteiligt.
K-R 1997; Bll. f. Musik, Theater u. Kunst 7.11.1856, 359; M. Jahn, Die Wiener Hofoper von 1836 bis 1848,Michael Jahn, Die Wiener Hofoper von 1836 bis 1848. Die Ära Balochino/Merelli (Veröffentlichungen des RISM-Österreich Reihe B, 1). Wien 2004. 2004; L. Wolff (Hg.), Almanach für Freunde der SchauspielkunstL. Wolff (Hg.), Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1842. Berlin 1843. 7, 1843; S. Franchini, Editori, lettrici e stampa di moda Silvia Franchini, Editori, lettrici e stampa di moda. Giornali di moda e di famiglia a Milano dal „Corriere delle Dame“ agli editori dell'Italia unita (Storia dell'editoria). Milano 2002. 2002; P. Petrobelli et al. (Hg.), Carteggio Verdi-Ricordi. 1880-1881,Pierluigi Petrobelli (Hg.)/Marisa Di Grigorio Casati (Hg.)/Carlo Matteo Mossa (Hg.), Carteggio Verdi-Ricordi. 1880-1881. Parma 1988. 1988; eigene Recherchen (Zs.-Artikel).
Ingeborg Harer
Monika Kornberger
1.12.2014
Ingeborg Harer/
Monika Kornberger,
Art. „Evers, Geschwister‟,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
1.12.2014, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001fdff
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