Als bedeutende Gestalt der österreichischen Geschichte und „Retter Europas“ war E. nicht nur der Held zahlreicher volkstümlicher Lieder in verschiedenen Sprachen (so etwa in Still merckt auf, was ich werd singen von Johann Simon Stahel 1697; Dorindgen, süßer Schatz 1704; Prinz Eugenius der edle Ritter 1719; Eugène sert l’Empereur 1702; The valiant Eugene to Vienna is gone 1719), sondern auch zahlreiche Opern, Oratorien und Serenate enthielten Anspielungen auf ihn (so etwa A. Scarlattis Serenata Amore, Providenza zum Frieden von Rastatt/D 1714).
Prinz E.s Bedeutung speziell für Wien lag jedoch auch in seiner persönlichen Liebe zur Kunst. So beauftragte er Johann Lukas von Hildebrandt mit dem Bau seines Sommerschlosses Belvedere und des Winterpalais in der Himmelpfortgasse (nach Plänen Johann Bernhard Fischer v. Erlachs). Im letztgenannten Palais frönte er seiner Liebe zu seltenen und kostbaren Büchern (der Hauptbestandteil dieser erlesenen Sammlung bildet heute das Herzstück des Prunksaales der ÖNB) und versammelte um sich einen kleinen „Musenhof“, in dem auch die Musik einen nicht unbeträchtlichen Rang einnahm und dem u. a. der Geiger Giovanni Piani, die Librettisten A. Zeno und P. Pariati, die Lautenisten A. F. Ginter und J.-A. de Saint-Luc angehört haben dürften. Von Letztgenanntem, der als eine Art „Hoflautenist“ den Prinzen in den Jahren 1700–10 auch auf dessen Feldzügen begleitet haben dürfte, sind zahlreiche Werke überliefert, die nicht nur ein plastisches Bild der kriegerischen Ereignisse zeichnen, sondern auch auf Verbindungen E.s zu den ebenfalls musikliebenden Familien Lobkowitz und Questenberg schließen lassen.
M. Braubach, Prinz E. v. S. 1–5 (1963–65); [Kat.] Bibliotheca Eugeniana, Wien 1986; eigene Arbeiten (Ms.).