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EhrlichEhrlichtrue (E.-Ehrich), Rudolf Ferdinand (Pseud. Rudolf Ehrich)
* 1872-06-033.6.1872 Brünn/Mähren (Brno/CZ), † 1924-08-2020.8.1924 Graz. Jurist, Komponist. E. absolvierte zunächst ein Gymnasium in Brünn und diente 1891 als Freiwilliger beim Feldjägerbataillon Nr. 25. 1892 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Nachdem er 1895 sein Jusstudium an der Univ. Wien beendet hatte, war er Auditoriatspraktikant beim Garnisongericht und absolvierte seine zivilrechtliche Praxis 1896/97 beim Bezirksgericht Josefstadt (Wien VIII). E. verfolgte seine Karriere im Militärjustizwesen und wurde 1897 Oberleutnantsauditor in Komorn (Komárom/H) und 1900 Hauptmannsauditor 2. Klasse in Czernowitz. 1902 kam er zurück nach Wien (Hauptmannsauditor 1. Klasse), 1907 Wechsel zum Reichkriegsministerium; 1912 Majorauditor. Ab 1914 am Divisionsgericht in Brünn, erfolgte 1915 die Ernennung zum Oberstleutnantauditor. Militärische Auslandsaufenthalte (im Ersten Weltkrieg?) führten ihn nach Galizien, Italien und Budapest. 1917 ließ er seinen Namen offiziell zu E.-Ehrich ändern. 1920 wurde er Landesgerichtsrat am Landesgericht Wien, 1921 Oberlandesgerichtsrat. Als Hofrat wurde er 1921 in den Ruhestand versetzt. Seit 1890 veröffentlichte E. musikalische Werke und verfasste für etliche seiner zahlreichen Gesangsnummern die Texte selbst. Seine Werke trug er auch öffentlich vor, unter anderem auf der Rolandbühne. Gastspielreisen führten ihn außerdem nach Deutschland. Seine Gesangsposse Der Strohwitwer (UA 6.4.1905, Raimundtheater) erfreute sich besonderer Beliebtheit und wurde im In- und Ausland gespielt. E. verstarb während eines Kuraufenthalts in Graz und wurde anschließend nach Wien überführt und dort begraben.
Ehrungen
Jubiläumserinnerungsmedaille für die bewaffnete Macht 1898; Militär-Jubiläumskreuz 1908; Militärverdienstmedaille am roten Bande 1910; Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration 1915; Bronzene Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes 1916; Hofrat 1921; Türkischer Orden.
Werke
Gesangspossen (Der Strohwitwer [T: Julius Horst/E. Norini, UA 6.4.1905 Raimundtheater], Champagner [T: J. Horst, UA 14.11.1905 Raimundtheater], Unser neues Stubenmädel [T: Bernhard Buchbinder 1906, nicht aufgeführt]); zahlreiche Couplets (Sprichwörter op. 26, Jedoch op. 31, War’n Sie schon in einem Krieg? op. 58, Sigismund, mei’ Sohn op. 64, Ich hab’ ma so am Krieg gefreut! op. 66, Hast ä Lust, Soldat zu sein! op. 70, O, Adele, op. 71), Wienerlieder (Man lebt nur einmal auf der Welt op. 16, Der Taschendieb op. 37, Resi, was hast denn du für einen Hut op. 65, Das Drah’n hab ich vom Vatern g’erbt op. 67, A Hakerl, a Hakerl is üb’rall dabei op. 69), Chansons (Das unnennbare Ding, op. 73), Schlager (Verrückte Welt op. 89).
Literatur
E. Mann et al. (Hg.), Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild 1909/10; Neues Wr. Tagbl. 24.8.1908, 10, 18.2.1911, 14; NFP 8.3.1905, 10, 8.1.1907, 10, 25.12.1908, 19, 8.1.1911, 10, 11.6.1914, 10, 24.8.1924, 11; [Linzer] Tages-Post 29.8.1924, 1; Neues Wr. Journal 6.3.1906, 4, 30.4.1900, 6, 6.5.1915, 18; Wr. Ztg. 31.3.1905, 6, 1.11.1912, 14; Der Humorist 10.6.1905, 4, 20.11.1906, 3; Illustrierte Kronen Ztg. 7.2.1920, 4, 14.11.1905, 11; Juristische Bll. 11.1.1920, 223, 2.1.1921, 191; Grazer Tagbl. 2.8.1930, 3; Der neue Tag 25.1.1920, 10; Trauungsbuch der Lutherischen Stadtkirche (Wien I) 1900, RZ 255; A-Wst (HIN 207.571, 207.573, 207.575/5, 207.575/15, 207.572, 322.898); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Evelyn Szabo
Letzte inhaltliche Änderung
30.6.2022
Empfohlene Zitierweise
Evelyn Szabo, Art. „Ehrlich (E.-Ehrich), Rudolf Ferdinand (Pseud. Rudolf Ehrich)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.6.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d8857
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x003d8857
GND
Ehrlich(E.-Ehrich), Rudolf Ferdinand (Pseud. Rudolf Ehrich): 140936157
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