Hans Ulrich: * 1568 Graz, † 18.10.1634 Laibach (Ljubljana). Reichsfürst. Ratgeber Kaiser Ferdinands II. Ihm wurden Werke von G. Valentini (Missae quatuor 1621) und Heinrich Schütz (Cantiones sacrae 1625) gewidmet, was auch als Beleg für die Verbindungen zwischen katholischem und protestantischem Repertoire anzusehen ist. Der im Dienste Papst Urbans VIII. stehende französische Lautenist Pierre Gaultier widmete H. U. ein gedrucktes Lautenwerk. Sein Sohn und Nachfolger
Johann Anton: * 1610 (Ort?), † 19.2.1649 Laibach. Landeshauptmann von Krain, Hzg. von Krumau (Český Krumlov/CZ), gefürsteter Graf von Gradisca und 1638 Gesandter Kaiser Ferdinands III. in Rom. Er beschäftigte bereits einige Hof- und Feldtrompeter und legte damit den Grundstein für die Kapelle von J. S. Dessen jüngerer Sohn und Nachfolger
Johann Seyfried: * 12.8.1644 (Ort?), † 5.10.1713 Waldstein/St. Direktor des innerösterreichischen geheimen Rates unter Kaiser Leopold I. J. S. dürfte die größte Bedeutung hinsichtlich der höfischen Musikpflege in der Steiermark gehabt haben. Die Hofkapelle (Adelskapellen) leitete damals J. J. Prinner, der auch den jungen H. I. F. Biber beschäftigt haben soll. Zwischen 1670 und 1680 diente einer der besten deutschen Kantoren, G. Motz, dem Fürstenhaus; Kapellmeister war zeitweise der italienische Opernkomponist P. R. Pignatta.
Johann Christian: * 7.11.1641, † 14.12.1710 Prag. Obrister Erbmarschall von Österreich und kaiserlicher geheimer Rat; unterhielt in Krumau eine Hofkapelle und ein Theater (1768 von den Schwarzenbergs umgebaut, noch erhalten). Zwischen beiden Hofkapellen bestanden enge Beziehungen (neben einigen steirischen Musikern wechselte auch Motz nach Krumau).
G. B. Marauschek, Die Fürsten zu E., Diss. Graz 1968; W. E. Heydendorff, Die Fürsten und Freiherren zu E. und ihre Vorfahren 1965; [Kat.] Musik i. d. St. 1980; Federhofer 1967; StMl 1962–66; MGÖ 1 u. 2 (1995).