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Eggenberg, Eggenberg, true Fürsten
Kunstmäzene. Das Familienschloss, einer der bedeutendsten Renaissance- bzw. Frühbarockbauten in Österreich, liegt im heutigen Grazer Stadtteil Eggenberg. Die Fürsten E. gehörten zu den ersten Mitgliedern des landständischen Adels, die kapellähnliche Einrichtungen unterhielten. Diese bildeten nach dem Transfer der Hofkapelle Erzhzg. Ferdinands (II.) aus Graz nach Wien (1619) im 17. Jh. neben der Jesuitenuniversität den Mittelpunkt der höfischen Musikpflege im innerösterreichischen Raum.

Hans Ulrich: * 1568 Graz, † 18.10.1634 Laibach (Ljubljana). Reichsfürst. Ratgeber Kaiser Ferdinands II. Ihm wurden Werke von G. Valentini (Missae quatuor 1621) und Heinrich Schütz (Cantiones sacrae 1625) gewidmet, was auch als Beleg für die Verbindungen zwischen katholischem und protestantischem Repertoire anzusehen ist. Der im Dienste Papst Urbans VIII. stehende französische Lautenist Pierre Gaultier widmete H. U. ein gedrucktes Lautenwerk. Sein Sohn und Nachfolger

Johann Anton: * 1610 (Ort?), † 19.2.1649 Laibach. Landeshauptmann von Krain, Hzg. von Krumau (Český Krumlov/CZ), gefürsteter Graf von Gradisca und 1638 Gesandter Kaiser Ferdinands III. in Rom. Er beschäftigte bereits einige Hof- und Feldtrompeter und legte damit den Grundstein für die Kapelle von J. S. Dessen jüngerer Sohn und Nachfolger

Johann Seyfried: * 12.8.1644 (Ort?), † 5.10.1713 Waldstein/St. Direktor des innerösterreichischen geheimen Rates unter Kaiser Leopold I. J. S. dürfte die größte Bedeutung hinsichtlich der höfischen Musikpflege in der Steiermark gehabt haben. Die Hofkapelle (Adelskapellen) leitete damals J. J. Prinner, der auch den jungen H. I. F. Biber beschäftigt haben soll. Zwischen 1670 und 1680 diente einer der besten deutschen Kantoren, G. Motz, dem Fürstenhaus; Kapellmeister war zeitweise der italienische Opernkomponist P. R. Pignatta.

Johann Christian: * 7.11.1641, † 14.12.1710 Prag. Obrister Erbmarschall von Österreich und kaiserlicher geheimer Rat; unterhielt in Krumau eine Hofkapelle und ein Theater (1768 von den Schwarzenbergs umgebaut, noch erhalten). Zwischen beiden Hofkapellen bestanden enge Beziehungen (neben einigen steirischen Musikern wechselte auch Motz nach Krumau).


Literatur
G. B. Marauschek, Die Fürsten zu E., Diss. Graz 1968; W. E. Heydendorff, Die Fürsten und Freiherren zu E. und ihre Vorfahren 1965; [Kat.] Musik i. d. St. 1980; Federhofer 1967; StMl 1962–66; MGÖ 1 u. 2 (1995).

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Eggenberg, Fürsten“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cc5f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Reiterbildnis des H. U. Eggenberg© ÖNB
© ÖNB

DOI
10.1553/0x0001cc5f
GND
Eggenberg, Hans Ulrich: 118688065
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Eggenberg, Johann Anton: 120015951
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Eggenberg, Johann Seyfried: 135901537
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Eggenberg, Johann Christian: 1019737131
OBV
Weiterführende Literatur

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