Christoph (I): * ?, † vor 3.2.1662 (Ort?). Arbeitete vielleicht 1625 in Andernach/D. Verlegte 1653 seine Werkstätte von Straubing nach München, 1657 lebte er aber wieder in Straubing. 1640 lieferte er ein Positiv für die Stiftskirche Schlägl, 1657 eine zweimanualige Orgel für die Stiftskirche Lambach. Ihr Gehäuse ist noch erhalten.
Sein Sohn
Christoph (II): * 19.5.1641 Straubing, † 6.4.1706 Salzburg. Erhielt 1663, dem Jahr seiner Verehelichung, das Münchener Bürgerrecht, übersiedelte jedoch ca. 1670 nach Salzburg, wo er 1673–1706 Hoforgelmacher war; bereits 1668 hatte er sich erfolglos um die Hoforgelmacherstelle nach M. Rottenburger beworben. Das bedeutendste seiner 40 bisher nachgewiesenen Werke war die Salzburger Domorgel 1703, erhalten ist noch seine Orgel in der Kajetanerkirche Salzburg (1697), teilweise erhalten sind seine Orgeln in Salzburg-Mülln (1679) und Maria Plain (1682).
Christophs (II) Söhne, die bei ihm lernten
Johann Christoph (III): * 3.1.1666 München, † 13.9.1747 Salzburg. Folgte 1706 dem Vater im Amt des Salzburger Hoforgelmachers; 1703 hatte er auf Kosten des Salzburger Fürsterzbischofs eine Reise nach Trient unternommen, die ihn nachhaltig prägte. Auch mit Andreas Silbermann stand er in engem Austausch. Von ihm lassen sich etwa 35–40 Neubauten nachweisen, u. a. der Um- und Erweiterungsbau der Salzburger Domorgel (1706 bzw. 1718), der Orgeln in Stuhlfelden/Sb (1706), der Univ.skirche Salzburg (1708/09) und in St. Veit i. Pongau/Sb (1714), alle teilweise erhalten.
Johann Ignaz: * 19.12.1675 Salzburg, † 20.6.1744 Passau. Sein Geburtsdatum ist unsicher, der infrage kommende Eintrag im Taufbuch lautet: „Jo[hann]es Ignatius Christophori Flachner [!] orgelmachers et ux[oris] Mariae leg[iti]ma filia [!]“. Während also sämtliche Vornamen, auch jener der Mutter, korrekt sind, sind ein falscher Familienname und ein falsches Geschlecht (Tochter) vermerkt. J. I. übernahm 1709 die Werkstatt von L. Freundt in Passau, dessen Tochter er heiratete; J. Wiebel war sein Schwippschwager. Seine bedeutendsten Werke schuf er für den Dom in Passau (3 Orgeln) und für die Stiftskirche Zwettl (1732, noch erhalten).
Johann Christophs (III) Söhne
Johann (Hans) Christoph (IV): * 22.10.1706 Salzburg, † 20.3.1756 Wels/OÖ. Übersiedelte vor 1740 nach Wels, erlangte aber keine Bedeutung.
Johann Rochus: * 5.8.1714 Salzburg, † 14.6.1785 Salzburg. Schüler des Vaters, 1747–85 Hoforgelmacher. Unter ihm verschlechterte sich die Auftragslage, L. Mozart zeigte sich von seinen Klavieren wenig begeistert. Von seinen 25 ermittelten Werken befindet sich ein Positiv im Salzburger Museum Carolino Augusteum. Teilweise erhalten sind noch seine Orgeln in der Pfarrkirche Brixen (1740), Thalgau/Sb (1750), St. Michael im Lungau/Sb (1759, s. Abb.), Berndorf bei Salzburg (1766) und in der Michaelskirche Salzburg (1770). Er soll auch ein guter Organist bzw. mehr an der Musik selbst als am Orgelbau interessiert gewesen sein.
Einige weitere Familienmitglieder erlernten ebenfalls den Orgelbau und arbeiteten in den Familienbetrieben mit, ohne jedoch eine selbstständige Tätigkeit zu entwickeln.
MGG 6 (2001); H. Fischer/Th. Wohnhaas, Lex. süddeutscher Orgelbauer 1994; H. J. Busch/M. Geuting (Hg.), Lex. der Orgel 2007; NGroveD 7 (2001); G. Brenninger, Orgeln in Altbayern 1978; G. Walterskirchen, Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Diss. Salzburg 1982; Taufbuch 1673–86 der Dompfarre Salzburg, fol. 95r; Sterbebuch 1688–1750 der Pfarre Passau-St. Paul, pag. 628.
Christian Fastl