Wehninger, seit 1869 als Sänger tätig, trat zunächst mit einem Stegreifsänger namens Xandl, seit spätestens 1883 als E. und B. mit Biedermann, dem Sohn eines Schweizer Fabriksbesitzers, der zunächst ein Kaffeehaus betrieb und danach als Fiaker arbeitete, auf. Als Duettisten begannen sie spätestens 1883 in Volkssängergesellschaften und wurden bereits im August 1883 als „1. preisgekrönte Lieder- und Duettensänger“ beworben. Auftritte in verschiedenen Wiener Etablissements (u. a. Bretze [Wien XVI], Neue Welt in Hernals [heute Wien XVII], Danzer’s Orpheum) und vor Adelsgesellschaften, dazu kamen regelmäßig Auftritte außerhalb Wiens (Berlin, Linz, Salzburg, Graz, Marienbad, Budapest, Marburg, Prag, Baden bei Wien, Cilli/St [Celje/SLO], Abbazia [Opatija/HR], Bad Aussee/St [Ausseerland], München, Agram, Innsbruck). Gründeten um 1885 eine eigene Volkssängergesellschaft, sangen bis Anfang 1893 bei den Brüdern Schrammel und waren ab März 1891 bis zum Frühjahr 1892 Pächter des Ausflugslokales „Sängerwarte“ in Dornbach (Wien XVI), in der auch die Schrammeln regelmäßig auftraten. Zuletzt sangen E. u. B. bei den Grinzingern. 1902 trat bei Biedermann eine Geisteskrankheit auf, die ein weiteres gemeinsames Auftreten verhinderte. Wehninger fand in Franz Babizky einen neuen Gesangspartner, mit dem er bis 1904 auftrat.
Czeike 2 (1993) u. 5 (1997); J. Koller, Das Wiener Volkssängertum 1931; G. Gugitz, Lieder der Straße 1954; M. Egger, Die Schrammeln in ihrer Zeit 2000; R. Sieczynski, Wienerlied, Wiener Wein, Wiener Sprache 1947; NFP 25.10.1903, 10; Illustrirtes Wr. Extrabl. [Abend-Ausgabe] 8.4.1903, 3, 11.10.1903, 29; Grazer Tagbl. 9.7.1904, 12; Neuigkeits Welt-Bl. 31.8.1883, [3], 28.8.1895, [3]; Kikeriki 28.10.1883, [5]; Wr. Salonbl 9.3.1884, 5, 19.4.1885, 5; [Linzer] Tages-Post 27.5.1885, 4, 31.5.1888, 6; Grazer Volksbl. 5.7.1885, [3]; Die Presse 29.8.1885, 10, 26.2.1888, 14, 23.6.1892, 10; Fremdenbl. Organ für die böhmischen Kurorte 17.7.1887, 5; Marburger Ztg. 13.5.1888, 4; Prager Tagbl. 29.6.1888, 12; Badener Bezirks-Bl. 28.7.1888, 4; Dt. Volksbl. 24.7.1892, 9; Agramer Ztg. 24.3.1896, 4; Innsbrucker Nachrichten 15.4.1896, 2; Taufbuch der Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1857–58, RZ 76; Sterbebuch der Pfarre Kierling 1899–1915, fol. 97 [falsches Geburtsjahr].
Uwe Harten