Eder, Eder, Leopold
Familie
Leopold
Johann Nepomuk Joseph:
*
1823-05-1818.5.1822 [nicht: 1823]
Sallingberg/NÖ,
†
1902-07-2424.7.1902
Wien.
Komponist und Organist.
Sohn eines gleichnamigen Schullehrers. Zunächst Sängerknabe in Stift
Göttweig, erhielt 1838 in
Znaim eine Lehrerausbildung und war zunächst ab 1839 (noch 1843) Lehrgehilfe in Währing (heute
Wien XVIII), wo
Am. Rieders Sohn
J. Rieder als Lehrer und Chorregent tätig war. Generalbass-, Klavier- und Gesangschüler von
J. Drechsler. Spätestens ab 1847 widmete er sich ganz der
Kirchenmusik und wirkte als Regens chori und Organist in Wien (Pfarre Alservorstadt 1847–1901, 1848–51 auch an der Schotten-, 1851–69 an der Minoritenkirche); 1847 eröffnete er eine private MSch. in der Rossau (Wien IX). Seit 1870 war er bis zu seinem Tod Kapellmeister an der Hofkirche
St. Augustin, trat auch sonst bei musikalischen Veranstaltungen im Kaiserhaus auf, besonders bei Erzhzg.in Sophie. Er arbeitete eng mit
A. Bruckner zusammen, der zur gleichen Zeit an der Wiener
Hofburgkapelle wirkte. E.s Kompositionen fanden über die Augustinerkirche hinaus keine Verbreitung.
Messen, Orgelkonzerte, Harmoniumstücke.
Sein Sohn
Christian Rudolf Karl Ernest: * 13.2.1879 Wien, † 26.7.1944 Wien. Organist, Chorleiter, Komponist. Studierte 1892–98 am Konservatorium der GdM bei Jos. Hellmesberger d. Ä., J. Maxincsak, F. Löwe und H. Th. Grädener, im Alter von 14 Jahren spielte er an St. Augustin bereits Orgel und Violine. Ab 1898 konnte er seinen Vater vertreten, dem er 1903 als Hofpfarrkapellmeister nachfolgte. Daneben wirkte er im Wiener Konzertverein, war Korrepetitor und Bühnenmusiker an der Hofoper sowie am Burg- und Akademietheater. Als Musiklehrer am Hofe der Herzogin von Parma war er für die musikalische Ausbildung der Schwestern von K.in Zita verantwortlich. Ab 1904 verheiratet in erster Ehe mit Anna Franziska Jandl (* 9.10.1875 Schottenfeld [heute Wien VII], † 20.12.1931 Wien), Tochter des aus dem mährischen Zwittau (Svitavy/CZ) stammenden Musiklehrers Andreas Johann Jandl, Sängerin an St. Stephan und 1900–31 Mitglied im Damenchor der Hofoper.
Prof.-Titel 1928; Goldenes Verdienstzeichen; Päpstliches Ehrenzeichen „Pro ecclesia et pontifice“; Militär- und Zivilverdienstorden II. Klasse mit der Krone des Großherzogtums Nassau; zahlreiche Ehrenmitgliedschaften.
Dessen Sohn
Christian Max Leopold: * 19.8.1904 Königstetten/NÖ, † 12.11.1988 Wolfpassing/NÖ (begr. Wien). Kontrabassist und Chorleiter. Studierte 1920–25 Kontrabass (Reifeprüfung 1925) bei E. Madensky und M. Dauthage sowie 1923–25 Musiktheorie bei F. Schmidt an der Wiener MAkad. 1953 war er bereits seit 30 Jahren als Chordirektor in Wien XII tätig.
Prof.-Titel.
Erhart 1998;
BrucknerH 1996; Czeike 2 (1993);
ÖBL 1 (1957);
Ehrenbuch des Österr. VerdienstordensEhrenbuch der Inhaber, Großoffiziere, Komture, Offiziere und Ritter des Österreichischen Verdienstordens, der Besitzer der österreichischen Verdienstzeichen und Verdienstmedaillen und der Ehrenmedaillen für 40 jährige treue Dienste. Wien 1936. 1 (1936), 242; M. Jahn,
Die Musikhss. des Pfarrarchivs St. Augustin in WienMichael Jahn, Die Musikhandschriften des Pfarrarchivs St. Augustin in Wien (Veröffentlichungen des rism-österreich Reihe A, Bd. 11). Wien 2009. 2009; F. Wolf in [Fs.]
Die neue Orgel zu St. Augustin in WienFriedrich Wolf, „Hof-Organist Bruckner spielt die Orgel“. Die letzten 100 Jahre Kirchenmusikpflege in St. Augustin, in: Die neue Orgel zu St. Augustin in Wien. Wien 1976, o. S.. 1976; W. Litschauer in [Kgr.-Ber.]
Bruckner u. die Wr. Kirchenmusiker 1985Walburga Litschauer, Bruckner und die Wiener Kirchenmusiker, in: Othmar Wessely (Hg.), Bruckner-Symposion. Anton Bruckner und die Kirchenmusik im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz 1985. 19.-22. September 1985. Bericht. Linz 1988, 95–102., 1988; Eisenberg 1893; Kosel 1902;
NFP 25.7.1902, 7; J. Kaiser (Hg.),
Lehrer-SchemaJoseph Kaiser (Hg.), Lehrer-Schema oder: Ausweis des sämtlichen, in der Wiener-Erzdiözese befindlichen, und an öffentlichen und Privatschulen, Lehr- und Erziehungs-Anstalten, welche der k. k. Schulen-Oberaufsicht unterstehen, angstellten Lehr-Personales. Wien 1843. 1843; W. Beetz,
Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945Wilhelm Beetz, Das Wiener Opernhaus. 1869 bis 1945. Zürich 1949., 1949, 109;
Wr. Ztg. 22.12.1931, 6;
SK 1/3 (1953/54), 30;
NFP 14.11.1869, 7;
Fremden-Bl. 5.1.1870, 4;
www.friedhoefewien.at (6/2012); WStLA (Meldearchiv); Taufbuch 1818–42 der Pfarre Sallingberg, fol. 25; Taufbuch 1887–1916 der Pfarre Königstetten, fol. 140; Taufbuch 1875 der Pfarre St. Laurenz am Schottenfeld, fol. 176; Mitt. Archiv MUniv. Wien; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der
GdM; Lehrer-Schematismen).
24.8.2018
Christian Fastl,
Art. „Eder, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
24.8.2018, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cc52
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