Ehrenhalber gewidmetes Grab der Stadt Wien am Zentralfriedhof (s. Abb.); Gedenktafel am Wohnhaus Heumühlgasse 9/Schönbrunnerstraße 2 (Wien IV, gestiftet 1926 von der Gesellschaft zur Hebung und Förderung des Wiener Volkskunst); K.-D.-Gasse (Wien XI).
Bürger von Wien 1895; Salvatormedaille 1900; Coburg-Gotha’sche Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Wienerlieder, Märsche, Tänze, Salonmusik (Vindobona, gute Mutter, I bin a alter Spleni = Deutschmeisterlied; Sieveringer-Marsch, Linzer-Buam-Marsch).
S. Schedtler in bockkeller 3 (Mai 2011); E. Merkt, Unser D. in Wort und Bild 1900; Lang 1986; Czeike 2 (1993); ÖBL 1 (1957); Kosel 1902; F-A 1936; Eisenberg 1893; ÖL 1996; Reichspost 25.5.1925, 3 u. 10.12.1925, 4; Wiener Bilder 31.12.1899, 7; Taufbuch St. Josef zu Margareten (Wien V) 1850, fol. 184; Trauungsbuch St. Karl Borromäus (Wien IV) 1869–74, fol. 228; http://de.wikipedia.org (7/2015); eigene Recherchen (u. a. Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).
Seine Söhne
Robert Franz: * 16.5.1875 Wien, † 30.12.1940 Wien. Kapellmeister. Im Alter von 10 Jahren Sängerknabe an der Hofoper. 1886–92 musikalische Ausbildung als Stiftling am Konservatorium der GdM (Harfe bei A. Zamara, Klavier). Während seines Militärdienstes Harfenist bei verschiedenen Regimentskapellen. C. M. Ziehrer bestätigte 1895 nach einer „musikalischen Prüfung“ dessen Fähigkeiten als Dirigent, Arrangeur, Komponist und Instrumentalist (er beherrschte mehrere Instrumente, darunter auch die Violine). Im selben Jahr Harfenist in der Kapelle von E. Strauss, mit dem er auf Tournee ging, danach in der Kapelle seines Vaters tätig, z. T. auch als dessen Stellvertreter Dirigent der Kapelle. Ende der 1890er Jahre Pianist im Quartett Bachrich (neben A. Bachrich, R. Hügel und Victor Wagner). Gründete Ende November 1898 seine eigene Kapelle, mit der er in verschiedenen Wiener Etablissements auftrat (Hotel Bristol, Kaiser-Wilhelm-Café, Schwarzenberg-Kasino). 1909 ging er nach Manchester/GB, wo er zunächst konzertierte und danach das Gaiety Theatre leitete. Ab 1914 Kriegsdienstleistung in der k. k. Armee. 1925 Leiter von D.s Monstre-Jazz, 1926 von Manchester-Jazz, mit denen er im Flottenkino (Wien VI) auftrat. 1931 leitete er eine Alt-Wiener Kapelle, die u. a. auch während des Wettbewerbes um das Goldene Band im Dezember im Apollotheater konzertierte. Danach verlegte D. seinen Schwerpunkt nach Asien, spielte mit seinem Orchester drei Jahre in Kalkutta/IND, später in Singapur und Malaysia. 1938 Rückkehr nach Wien, wo er erneut als Kapellmeister tätig war.
Klaviermusik; Lieder.
S. Schedtler in bockkeller 3 (Mai 2011); Wiener Bilder 31.12.1899, 6f; Die Bühne 31.12.1925, 5; Wr. Allg. Ztg. 15.12.1931, 4; K. Nowakowski in Ch. Glanz/M. Permoser (Hg), Anklaenge 2011/12 (2012), 53f; Grazer Tagblatt 3.2.1899, 10; Die Stunde 2.2.1926, 2; Der österr. Musiker 12 (1935), 204; Illustrierte Kronen-Zeitung 5.11.1938, 8; hs. Zeugnis von C. M. Ziehrer vom 3.4.1895 (original und in Abschriften, Wienbibliothek); www.escholar.manchester.ac.uk (6/2015); Taufbuch St. Josef zu Margareten (Wien V) 1875, fol. 106; WStLA (Meldearchiv); eigene Recherchen.
Otto Hermann: * 9.9.1880 Wien, † nach 1925 (Ort?/USA?). Harfenist, Kapellmeister. Seine Mutter war Amalia Carolina Anton, gesch. Prochazka (* 5.12.1853 Wien, † 4.8.1940 Wien). Studierte 1897–1901 Harfe bei A. Zamara am Konservatorium der GdM. Vermutlich ab April 1901 Harfenist im 3. Kaiserjäger-Regiment. War ebenfalls als Kapellmeister tätig, dirigierte 1902/03 die Kapelle seines Vaters im Hotel Continental und wanderte gemeinsam mit seiner Frau Johanna und seinen beiden Kindern 1925 nach Amerika aus.
Lieder.
S. Schedtler in bockkeller 3 (Mai 2011); Mitt. WStLA (Meldearchiv); Taufbuch Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1880, fol. 188; Taufbuch Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1853–54, fol. 181 [Amalia Anton]; eigene Recherchen.
Sein Bruder
Raimund: * 8.3.1852 Wien, † 31.1.1899 Budapest?. Hornist. Musikalische Ausbildung am Konservatorium der GdM (1863–65 Gesang, 1865–72 Horn bei Wi. Kleinecke). War später Prof. am Budapester Konservatorium und 24 Jahre lang Mitglied der Budapester Oper.
Oesterr. Musiker-Zeitung 7/4 (1899), 28; Taufbuch St. Josef zu Margareten (Wien V) 1852, fol. 43; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).
Ein weiterer Bruder, Karl Otto (* 10.12.1865 Wien, † ?), war Mitglied in der Kapelle seines Bruders Karl Wilhelm. Dessen Sohn Karl Otto jun. ist 1912 als Dirigent eines Balles in Bukarest belegbar.
Österr. Illustrierte Ztg. 10.3.1912, 5 [Karl Otto jun.]; Geburts- und Taufmatrik der Evang. Pfarrgemeinde A.B. Wien-Innere Stadt 1865, 420 [Karl Otto].