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Ditters von Dittersdorf,Ditters von Dittersdorf,true Johann Carl
* 1739-11-022.11.1739 Wien Laimgrube, † 1799-10-2424.10.1799 Schloß Neuhof (Nový Dvůr) bei Rot-Lhota/Böhmen (Červená Lhota/CZ). Komponist und Geiger. Wurde 1751 von Prinz Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen aufgenommen und zum Violinvirtuosen und durch J. Bonno zum Komponisten ausgebildet. 1761 kam er ins Orchester des Hofburgtheaters (Burgtheater). 1764 wurde er als Nachfolger M. Haydns Kapellmeister des Bischofs Adam Patachich von Großwardein (Oradea/RO), wo er italienische Opern und ein Oratorium komponierte. Philipp Graf Schaffgotsch, Fürstbischof von Breslau, engagierte ihn 1769 auf sein Schloss Johannisberg (Jánský Vrch) in Jauernig in Österreichisch-Schlesien (Javorník/CZ) und übertrug ihm einträgliche Beamtenstellen. Hier heiratete er am 3.3.1771 seine Schülerin, die ungarische Sängerin Nicolina Trink (genannt Nicolini). Bis 1776 führte D. auf Schloss Johannisberg eigene italienische opere buffe auf. 1773 war D. in Wien, wo er den Auftrag zum Oratorium Ester für die Adventkonzerte der Tonkünstler-Sozietät und den Adelstitel „von Dittersdorf“ mit Wappen erhielt. In den Fastenakademien (Akademien dieser Societät führte er 1786 sein Oratorium Giob auf, gab Konzerte und begann mit der Komposition deutscher Original-Singspiele für das von Joseph II. gegründete „Nationalsingspiel“; mit Der Apotheker und der Doktor (s. Abb.) stach er u. a. W. A. Mozarts Le Nozze di Figaro in der Publikumsgunst aus. 1791 war D. wieder in Wien, fiel 1794 bei Schaffgotsch in Ungnade und wurde 1795 pensioniert. 1794–97 schrieb er trotz beständiger Krankheit eine Serie von zehn Singspielen, fast alle mit eigenen Libretti, und Schauspielmusiken für das neue Hoftheater des Herzogs Friedrich August in Oels (Oleśnica/PL) bei Breslau. 1797 übersiedelte er auf das Schloss Rot-Lhota des Frh.n Ignaz von Stillfried in Südböhmen, wo er verarmt starb.
Werke
(nicht alle erhalten): über 200 Symphonien und Konzerte, Kammermusik, 4 italienische Oratorien, mindestens 18 Singspiele und 16 opere buffe, italienische Kantaten und Serenate, 16 Messen, 1 Requiem, über 200 kleinere Kirchenmusikwerke.
Schriften
Lebensbeschreibung, hg. v. K. Spazier 1801.
Literatur
MGG 4 (2001); umfassende Bibliographie v. H. Unverricht/W. Bein in H. Unverricht/W. Bein (Hg.), D. v. D. 1739–1799, 1989; NDB 4 (1959, https://www.deutsche-biographie.de).

Autor*innen
Herbert Seifert
Letzte inhaltliche Änderung
4.11.2021
Empfohlene Zitierweise
Herbert Seifert, Art. „Ditters von Dittersdorf, Johann Carl“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.11.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cbcb
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
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DOI
10.1553/0x0001cbcb
GND
Ditters von Dittersdorf,Johann Carl: 118679856
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