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Denkmäler der Tonkunst in Österreich (Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich, DTÖ)
Wissenschaftliche Gesellschaft und musikwissenschaftliches Editionsunternehmen zur Erforschung und Edition von Quellen zur Musik in Österreich, gegründet 1893 von G. Adler. Gibt seit 1894 die gleichnamige Notenedition heraus und seit 1913 die Studien zur Musikwissenschaft als ergänzendes Jahrbuch mit Forschungsberichten; die DTÖ sind somit die älteste heute noch bestehende Editionsreihe dieser Art. Als Vorläufer sind die beiden 1892/93 erschienenen Bände mit Werken der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. („Kaiserwerke“, s. Abb.) zu sehen. Adlers Ziel war es, exemplarische Werke der österreichischen Musikgeschichte durch eine wissenschaftlich fundierte Edition der Wissenschaft, der Praxis und den Musikliebhabern zugänglich zu machen. Die ersten musikwissenschaftlichen Groß-Kongresse, die Haydn-Zentenarfeier 1909 und die Beethoven-Zentenarfeier 1927, wurden ebenfalls von den DTÖ veranstaltet; der Mozart-Kongreß 1956 (der erste internationale Kongress in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg) wurde gleichfalls wesentlich von den DTÖ mitgetragen. Bis 2000 sind 152 DTÖ-Bände erschienen (der einzige in der NS-Zeit in der Reihe Erbe deutscher Musik publizierte Band wurde annulliert und als Band 86 1966 neu herausgegeben), welche einen Zeitraum vom Mittelalter (Neidhard v. Reuental) bis in das 19. Jh. (J. Lanner und J. Strauß Vater und Sohn) abdecken. Leiter der Publikationen (= wissenschaftliche Leitung) waren G. Adler, 1938/39 kurzfristig A. Orel und R. Lach, ab 1939 E. Schenk, 1974–98 O. Wessely, seither Th. Antonicek. Erster Präsident und Mitbegründer war E. Hanslick; weiters gehörten der Leitenden Kommission (= Geschäftsleitung) u. a. J. Brahms, R. Strauss, G. Mahler, Theodor Innitzer und Friedrich Piffl (beide Präsidenten), E. Hertzka, Nikolaus und Konstantin Dumba und zahlreiche prominente Wissenschaftler an. Seit 1907 sind die DTÖ mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durch Delegation verbunden.
Schriften
(Stand 2011:) 155 DTÖ-Bände; 57 Bde. Studien zur Musikwissenschaft; M. Schönherr, Kompendium 1974 (zu DTÖ 1–120 und Studien 1–27).
Literatur
E. Th. Hilscher, Denkmalpflege und Musikwissenschaft 1995 [mit Bibliographie]; ÖL 1 (1996); http://www.dtoe.at/ (7/2011).

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
31.7.2011
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Denkmäler der Tonkunst in Österreich (Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich, DTÖ)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 31.7.2011, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cb8b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

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