Mitt. J. D. (6/2011); St. Pöltner Ztg. 23.1.1913, 5, 26.2.1914, 3; St. Pöltner Bote 5.3.1914, 4; [Linzer] Tages-Post 18.5.1918, 3; Neues Wr. Tagbl. 27.5.1918, 8; www.wikipedia.org [Otto D.] (6/2011).
Ihr Sohn Jörg: * 2.12.1928 St. Pölten, † 16.4.2019 Wien. Pianist, Komponist. Erster Klavierunterreicht mit sechs Jahren. Ab 1940 neben dem Besuch des Gymnasiums Ausbildung an der MAkad. in Wien (1940–45 und 1949/50 Klavier bei Walter Kerschbaumer [Abschluss 1945 mit Reifeprüfung], 1945–47 Kapellmeisterschule bei J. Krips und H. Swarowsky [Abschluss mit Reifeprüfung], 1941–45 Komposition bei F. Reidinger, im Sommersemester 1945 bei J. Marx, 1948–50 Orgel bei K. Walter, daneben 1947/48 Hospitant Gesang bei Maximilian Wageneder und 1948/49 Hospitant Kapellmeisterschule bei J. Krips). Meisterkurse im Ausland bei Walter Gieseking, Wilhelm Backhaus, Arturo Benedetti-Michelangeli, Edwin Fischer und Wilhelm Kempff. Am 27.3.1943 Debüt in Wien im Brahms-Saal der GdM. Nach Studienabschluss studierte J. D. drei Jahre bei Yves Nat in Paris, der ihm die Musik der französischen Impressionisten näher brachte. D. zählte in der Folge zu den erfolgreichsten österreichischen Pianisten der Nachkriegszeit, absolvierte mitunter 200 Konzerte jährlich und war auch als Liedbegleiter und Kammermusiker tätig. 1950 Debüts in London und Zürich/CH, 1951 Südamerikatournee, 1953 Debüt in Paris, 1955 Debüt in New York/USA, ab 1961 Japan-Tourneen, Gast bei internationalen Festspielen, über 350 Tonträgeraufnahmen. Sammler von alten Tasteninstrumenten, die er restaurieren ließ und auch selbst spielte. Die Instrumente wurden in seinem „Museum Cristofori“ in Weyregg am Attersee/OÖ im Salzkammergut ausgestellt. Pädagoge bei diversen Meisterkursen u. a. in Japan, USA und Italien. Zuletzt war er auch vermehrt als Komponist tätig.
u. a. Internationaler Pianistenwettbewerb Premio Busoni Bozen 1956; Verleihung des Beethoven-Ringes der Beethovengesellschaft Wien 1977; Silberne Mozartmedaille der Wiener Mozartgemeinde 1979; Schumann-Preis der Stadt Zwickau/D 1986; Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 2000; Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion 2006.
Abenteuer der Interpretation 1967, 31976; gem. m. seinem langjährigen Freund P. Badura-Skoda, Die Klaviersonaten von L. v. Beethoven 1970.
rund 70 Kompositionen (1 Oper, 1 Klavierkonzert, Klaviermusik, zahlreiche Sonaten für Klavier und V./Vc., Trios, Lieder etc.); zahlreiche Plattenaufnahmen.
NGroveD 7 (2001); MGG 5 (2001); V. Tautschnig, Drei große österreichische Pianisten, Hausarbeit Wien 1982; ÖL 1995; Personenlex. Öst. 2001; MiÖ 1989; T. A. Irnberger in Wr. Figaro 3 (2019); Das kleine Volksbl. 31.3.1943, 6; www.nachrichten.at (4/2019); www.joerg-demus-festival.de (11/2019); Mitt. Archiv MUniv. Wien (11/2019).
Monika Kornberger