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Concentus musicus Wien
1953 von N. Harnoncourt gegründetes und bis zu seinem Tod 2016 von ihm geleitetes Ensemble, das vornehmlich auf Originalinstrumenten spielt. Konzerttätigkeit und Plattenaufnahmen mit Musik vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jh.s. Als eines der ersten Alte-Musik-Ensembles bahnbrechend für die Alte-Musik-Bewegung in Österreich und allgemein (insbesondere bezüglich Bach- und Monteverdi-Interpretation).

Erste öffentliche Auftritte in Österreich seit 1957 (Palais Schwarzenberg, Wien), internationale Konzerttätigkeit seit 1960. In Wien u. a. 1962/63 Konzertzyklus mit den Brandenburgischen Konzerten (Wiener Konzerthaus, dort Konzertserie bis 1971), 1971 Claudio Monteverdis Ritorno d’ Ulisse im Theater an der Wien. Debüts: 1973 Wiener Musikverein, 1985 Wiener Festwochen, 1993 Salzburger Festspiele. In den 1990er Jahren Programmerweiterung wie z. B. 1995 J. Haydn (L’anima del filosofo, Wiener Festwochen) und Fr. Schubert (Lazarus, styriarte), Operneinspielungen (W. A. Mozarts Lucio Silla, J. Haydns Armida, Henry Purcells Dido and Aneas) sowie Oratorien von G. F. Händel.

Von den zahlreichen Platteneinspielungen sind einige als Meilensteine in der Alte-Musik-Bewegung zu bezeichnen: so z. B. die erste Aufnahme der h-Moll-Messe von J. S. Bach mit Originalinstrumenten (1968). In den 1980er Jahren Neuaufnahmen und neue interpretatorische Konzepte. Nach dem Tod Harnoncourts übernahmen mit Stefan Gottfried (Dirigent und Pianist), E. Höbarth (Konzertmeister) und Andrea Bischof (Zweite Konzertmeisterin) drei langjährige Mitglieder des C. die künstlerische Leitung.


Ehrungen
Zahlreiche Preise, insbesondere Plattenpreise.
Werke
u. a. J. S. Bach, Brandenburgische Konzerte 1–6 (1964 u. 1981–85); Das Kantatenwerk Vol 1–10 (gem. m. Leonhardt-Consort 1971–89); Matthäus-Passion, BWV 244 (1971); Messe in h-moll, BWV 232 (1968 u. 1986); J. Haydn, Symphonien Nr. 6–8 (1990); Cl. Monteverdi, L’Orfeo (1969); W. A. Mozart, Symphonien Nr. 10, 11 , 42 u. 44–46 (1999); Requiem (1982); Lucio Silla (1990).
Literatur
M. Mertl et al., Vom Denken des Herzens 1999; M. Elste, Meilensteine der Bach-Interpretation 1750–2000, 2000; www.concentusmusicus.com (9/2017); http://www.styriarte.com (3/2008); www.harnoncourt.info (4/2011).

Autor*innen
Ingeborg Harer
Letzte inhaltliche Änderung
15.9.2017
Empfohlene Zitierweise
Ingeborg Harer, Art. „Concentus musicus Wien‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.9.2017, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cb10
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001cb10
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