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Budapester Orpheum Gesellschaft
Wiener Varieté um 1900. Am 27.6.1889 fand der erste Auftritt der B. O. G. im Hotel Schwarzer Adler (als Gründer gilt J. Modl, Direktor: M. B. Lautzky) in Wien statt. Mitwirkende waren die Geschwister Louise und Anna Württemberg, zwei „Original-Duettistinnen“ aus der Konzerthalle in Budapest, Ilona Kovác, eine „deutsch-ungarische Liedersängerin“ des „ersten Ofener Orpheum“, die Gebrüder Rott, zwei „Tanz-, Gesang- und Jux-Duettisten“ aus Pruggmayers Orpheum, Josef Walzl, ein „Charakterkomiker“ aus dem Budapester Etablissement Grand Chantant Imperial, und der Pianist M. O. Schlesinger. Die in der Folge programm- wie besetzungsmäßig stark variierende, bis 1919 bestehende Gesellschaft bot, jüdische Jargonkomik und Wiener Humor verbindend, Couplets, Wienerlieder, Operettenarien, Tanznummern, Duette, groteske Szenen, artistische Produktionen, Parodien, Gedichte, Einakter, Possen, Schwänke, Vorträge und Soloszenen (z. T. in Verkleidung), dazwischen Musikstücke (Walzer, Quadrillen, Potpourris, Ouvertüren, Märsche etc.). Hauptspielstätten: Hotel Schwarzer Adler (ab 1889), Hotel Stephanie (ab 1896), Hotel Central (ab 1903), Budapester Orpheum in der Praterstraße 25 (Fürstenhof, ab 1913). Erfolgreichster Einakter: jüdische Jargonposse Klabriaspartie. Zu Publikumslieblingen der sogar von K. Kraus gelobten Einrichtung avancierten Ferdinand Grünecker und Heinrich Eisenbach. Weiters wirkten mit: Th. Wottitz, L. Gruber, H. Moser, Armin Berg u. v. a. Eisenbach versuchte sich auch mit eigenen Gesellschaften, dem Eisenbach-Budapester Variété (1907/08) und dem Possentheater im Max und Moritz, das er 1914–23 leitete und dem auch ehemalige „Budapester“ angehörten.
Literatur
G. Wacks, Die B. O. G., Dipl.arb. Wien 1999 (gedr. 2002).

Autor*innen
Gertraud Pressler
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Gertraud Pressler, Art. „Budapester Orpheum Gesellschaft‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f98d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.