Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Brunner, Brunner, true Franz
* --1786 Ofen, --1840 Wien. Gitarren- und Harfenbauer. Nahezu alle bisher bekannten biographischen Angaben zu F. B. sind aus den Konskriptionsbogen seines Wohnhauses auf der Laimgrube Nr. 82 (Wien VI) zu gewinnen. B. wurde 1820 aus dem Militärdienst entlassen. Ab dem 28.7.1824 war er befugter Gitarrenmacher. Lt. einer Anzeige in der Wiener Zeitung aus diesem Jahr fertigte er Gitarren nach eigener Erfindung sowie Harfen. B. war verheiratet (Gattin Johanna, * 1792). Das Paar hatte mindestens sechs Kinder: Theresia (* 1820), Franz (* 16.7.1822), Carl (* 12.8.1824), Adelheid (* 1826), Rudolph (* 18.8.1829) und Josef (* und † 1836). Lt. Prochart starb B. 1840 und seine Witwe legte noch im selben Jahr die Befugnis zurück. Auf Grund der archivalischen Quellen muss angenommen werden, dass es einen weiteren Harfenbauer dieses Namens in Wien gab. Im Totenprotokoll ist am 5.10.1831 das Ableben einer „Bruner Elisabeth, Harfenmacherswittwe und Pfründnerin“ vermerkt. Sie starb im Alter von 82 Jahren an Entkräftung.

B.s Arbeit muss als qualitativ gut eingestuft werden. Darüber hinaus arbeitete er wiederholt an Verbesserungen. In der Anzeige von 1824 wird eine Pedalharfe mit doppeltem Hals beschrieben, bei welcher der Saitenzug symmetrisch wirkt, wodurch dem Verbiegen des Halses vorgebeugt wird. Bei der bei Keeß beschriebenen „Harpe amphionique“ handelt es sich um eine kleine und leichte Schoßharfe. Der Autor vermerkt, „die Erfindung zur Hervorbringung der halben Töne ist ganz neu“, beschreibt sie jedoch nicht näher. Eine Pedalharfe mit 43 Tönen in der Sammlung alter Musikinstrumente des KHM Wien (Inv. Nr. SAM 998) ist mit einem Jalousieschweller an der Rückseite des Resonanzkörpers ausgestattet. Dieser ist über ein zusätzliches Pedal zu betätigen und wurde lt. einer gravierten Inschrift „nach Angabe des Jos: Katschireck, Harfenspieler im K: K: Hoftheater verfertiget".


Literatur
Hopfner 1999; St. Edler v. Keeß, Sytematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufacturen und des gegenwärtigen Zustandes derselben 2 (1830),18; Lütgendorff 1975; Ottner 1977; Prochart 1979. – Archivalien: WStLA, Konskriptionsbogen Laimgrube Nr. 82, 1824 und 1830; WStLA, Totenprotokoll 1831, fol. 41.

Autor*innen
Rudolf Hopfner
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Hopfner, Art. „Brunner, Franz‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f97b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001f97b
GND
Brunner, Franz: 1048578003
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag