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Brandts Buys, Brandts Buys, true Jan Willem Frans
* 1868-09-1212.9.1868 Zutphen/NL, † 1933-12-077.12.1933 Salzburg. Komponist. Entstammte einer musikalischen Familie, einige seiner Vorfahren waren als Organisten, Dirigenten und Komponisten tätig. Die musikalische Ausbildung (Orgel, Klavier, Musiktheorie) erhielt er von seinem Vater Marius Adrianus (* 31.10.1840 Deventer/NL, † 13.1.1911 Eerbeek/NL), Organist, Dirigent und Komponist in Zutphen. B. wurde hier bereits 1884 Organist an der Broederenkerk, gab in der Folge Orgelkonzerte und trat als Pianist bei Kammermusikabenden an die Öffentlichkeit. Mithilfe eines Stipendiums studierte er 1889–91 am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main/D bei Max Schwarz (Komposition) und Anton Urspruch (Klavier), danach vorübergehende Rückkehr nach Holland. Anlässlich der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen ging er 1892 als Korrespondent einer niederländischen Zeitung nach Wien, wo er sich in Unter-St. Veit (Wien XIII) niederließ. B. machte die Bekanntschaft von J. Brahms, arbeitete als Arrangeur für Musikverlage (Cranz, ab 1901 Universal Edition, ab 1902 Doblinger), erteilte Privatunterricht und komponierte zunächst Instrumentalmusik. Das Orchester des Wiener Concert-Vereines, mit dem er auch als Organist auftrat, hob ab 1907 einige seiner Werke aus der Taufe. Ab 1905 entstanden mehrere Opern, die erfolgreichste, Die Schneider von Schönau (T: B. Hardt-Warden und Ignaz Michael Welleminsky, österr. EA Wiener Hofoper, 20.2.1917), schrieb er in der Nähe von Bozen, wohin er 1910 übersiedelt war. Im Mai 1914 ging er gemeinsam mit seiner zweiten Frau Alma Shapiro (* 23.2.1890 [Ort?), † ?), Tochter eines bekannten Wiener Arztes, zurück nach Wien. Ab März 1920 lebte das Ehepaar in Loznica bei Dubrovnik/Jugoslawien (HR). 1928 übersiedelte B. nach Salzburg, wo Dank seiner Freundschaft mit B. Paumgartner viele seiner konzertanten Werke vom Orchester des Mozarteums uraufgeführt wurden. B. gilt als Spätromantiker, der jedoch gewissen modernen Strömungen (Debussy, Ravel, K. Weill) offen gegenüber stand. Zu seinen Lebzeiten nicht selten gespielt, fielen B.‘ Werke nach seinem Tod zunehmend der Vergessenheit anheim. Sein Bruder Marius Adrianus (* 9.11.1874 Zutphen, † 21.7.1944 Velp bei Arnheim/NL) war Dirigent, Organist und Komponist, dessen Sohn Hans (eig. Johann Sebastian; * 28.6.1905 Warnsveld bei Zutphen, † 21.2.1959 Hilversum/NL) Cembalist und erwarb sich große Verdienste um die Bach-Pflege in den Niederlanden.
Gedenkstätten
Ehrengrab Salzburger Kommunalfriedhof.
Ehrungen
Zweiter Platz des Bösendorfer-Klavierwettbewerbes 1899 für sein Klavierkonzert op. 15 hinter E. Dohnányi; Preisträger eines von der Wiener Konzerthausgesellschaft veranstalteten Wettbewerbes 1907/08 für die Illyrische Ballade.
Werke
Opern (Das Veilchenfest, Das Glockenspiel, Die Schneider von Schönau [T: I. M. Welleminsky u. B. Hardt-Warden], Der Eroberer, Der Mann im Mond, Traumland [T: J. B. B.]); Operneinakter Micarême [T: I. M. Welleminsky u. B. Hardt-Warden, UA Ronacher 14.11.1919]; Klavierkonzert op. 15; Romantische Serenade für Streichquartett op. 25; Klavierquintett Aus dem westöstlichen Divan op. 32; Sextett op. 40; Symphonische Dichtung Illyrische Ballade; Kammermusik; Werke für Klavier, Orgel, Orchester; Kantaten; Lieder; Chöre; Arrangements, u. a. der Symphonien von L. v. Beethoven und F. Schubert für Klavier (Klavierauszug).
Literatur
NGroveD 4 (2001); MGG 3 (2000); G. Schlimme v. Brunswijk, J. B. B., o. J.; K. Marilaun in Neues Wr. Journal 20.2.1917; Österr. Volks-Ztg. 11.2.1917, 9; NFP 21.2.1917, 1ff; NFP 17.5.1917, 14; Neues Wr. Tagbl. 11.3.1938, 4; http://de.wikipedia.org/wiki (7/2014); eigene Recherchen; WStLA (Meldearchiv).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
27.1.2017
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Brandts Buys, Jan Willem Frans‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 27.1.2017, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00314671
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00314671
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