Praktische Elementar-Gesang-Schule. Zum Gebrauche für Musiklehranstalten 3 Bde. (1872).
Der Gesangunterricht und dessen nothwendige Reform an den öffentlichen Schulen Oesterreichs 1876; Der gegenwärtige Zustand der katholischen Kirchenmusik und des kirchlichen Volksgesanges in Wien und Umgebung 1876; (Red.) Wr. Bll. f. katholische Kirchenmusik 1–3 (1878–81).
Sein Bruder
Julius: * 11.8.1851 Zubern/Mähren (Zubří/CZ), † 6.9.1917 Stockern/NÖ (am 30.10.1918 exhumiert und am 31.10.1918 wieder bestattet in Wien). Komponist und Kirchenmusiker. Absolvierte einen Lehrerkurs und studierte ab 1868 bei O. Dessoff (Kontrapunkt), Fr. Krenn (Komposition) sowie bei seinem Bruder Orgel. 1870–73 wirkte er als Organist an St. Michael, 1873–93 als Regens chori in Döbling (Wien XIX); Musik- und Gesanglehrer an der Blindenschule in Ober-Döbling, später in Purkersdorf/NÖ, Währing (Wien XVIII) und an Wiener Gymnasien. 1893–1917 Nachfolger seines Bruders Josef an der Kirche Am Hof. 1903 avancierte B. zum 2. Dirigenten der Hofmusikkapelle, 1906–17 Titular-Vizehofkapellmeister unter C. Luze. 1898–1904 leitete B., ein unermüdlicher Kämpfer für bessere Berufsbedingungen für Chorregenten, als Vorstand den Wiener Chorregenten-Pensionsverein. 1906–15 außerdem künstlerischer Leiter und Lehrer an der MSch. des Allgemeinen Kirchenmusik-Vereines.
Päpstlicher Gregoriusorden; Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens 1911; Ehrenmedaille für 40-jährige treue Dienste 1913; Große Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien 1913.
Kirchenmusik, Lieder, Klaviermusik; Liederslg.en für den Gebrauch in der Schule.
(Red.) Beilage Kirchenmusik-Ztg. der Internationalen Musik-Ztg. bzw. der Neuen musikalischen Presse 1893–95.
Dessen Sohn Joseph Maria: * 16.3.1875 Ober-Döbling/NÖ (Wien XIX), † 15.12.1964 Mödling. Organist, Kirchenmusiker, Komponist. Patensohn seines Onkels Jos. B., wurde mit 12 Jahren in die MSch. des Ambrosius-Vereines aufgenommen und u. a. von J. Labor unterrichtet. Nach seiner Staatsprüfung 1894 (Orgel, Klavier) wurde er im selben Jahr Organist an der Kirche Am Hof, 1899 (nach Dienst bei der Militärmusik und Staatsprüfung in Gesang) Regens chori und Organist bei den Barmherzigen Brüdern in Wien, dazu ab 1903 2. Organist an St. Stephan und ab 1906 Orgellehrer an der MSch. des Allgemeinen Kirchenmusik-Vereines. 1909/10 gab er alle Wiener Verpflichtungen auf und wurde 1910 Organist und Musiklehrer im Stift Heiligenkreuz (bis 1954), wo er mit N. Hofer zusammenarbeitete.
Prof.-Titel 1931.
Kirchenmusik; geistliche Lieder; Chöre; Kammermusik.
J. Mantuani, Josef Böhm 1895; Internationale Musik-Ztg. 1.12.1893, 14 [= Beilage Kirchenmusik-Ztg.]; Jahres- und Rechenschafts-Bericht des ... Allgemeinen Kirchenmusik-Vereines St. Ambrosius in Wien 1893, 7f; M. Cuderman, Der Cäcilianismus in Wien und sein erster Repräsentant am Dom zu St. Stephan August Weirich, Diss. Wien 1960, 22f, 30; Wr. Chorregenten-Pensionsverein. Jahresbericht 1917, 3f; Riemann 1929; Weissenbäck 1937; Czeike 1 (1992); Eisenberg 1893; Kosel 1902; Erhart 1998; A. Niemetz, 800 Jahre Musikpflege in Heiligenkreuz 1977; ÖBL 1 (1957); Th. Antonicek in StMw 29 (1978); [Kat.] Musica Imperialis 1998; SK 3/3 (1955/56), 31 u. 12/3 (1964/65), 129; M. Ebenbauer, Die Dommusikkapelle St. Stephan im Wien des 19. Jh.s , Dipl.arb. Wien 2002, 43; Chorbll. 6/2 (1950), 8.