Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Bauernfeld, Bauernfeld, true Eduard von (Pseud. Rusticocampus, Feld)
* 1802-01-1313.1.1802 Wien, † 1890-08-099.8.1890 Oberdöbling (Wien XIX). Bühnendichter, Schriftsteller. Als Kind mehrjährige Klavierausbildung bei J. Schenk, der ihm ein väterlicher Freund wurde. Besuchte im Anschluss an seine schulische Ausbildung am Wiener Schottengymnasium (1813–18) die Wiener Univ, wo er Philosophie (1818–20) und Jus (1820–24) studierte. Daneben war er als Übersetzer an der Wiener Shakespeare-Ausgabe beteiligt. 1826–48 im Staatsdienst (u. a. Leiter des k. k. Lottogefälles), betätigte sich gemeinsam mit Anastasius Grün politisch, nahm allerdings nicht aktiv an der Revolution teil. Seit 1848 war B. ausschließlich Schriftsteller (1821 bereits erste Veröffentlichungen), verfasste besonders für das Wiener Burgtheater in erster Linie Lustspiele (bis 1849 bereits 43 Stücke) und wurde zum typischen Vertreter des Wiener Konversationsstücks und der Gesellschafts-Komödie mit deutlichem Lokalkolorit. Durch seinen Schulfreund Moritz von Schwind, mit dem B. zeit seines Lebens verbunden blieb, lernte er 1825 Fr. Schubert kennen, für den er 1826 das Libretto zu Der Graf von Gleichen schrieb und der auch einige seiner Gedichte vertonte. Darüber hinaus begleitete er ihn zu L. v. Beethovens Begräbnis. Weitere Kontakte pflegte B. u. a. zu F. Grillparzer, der ihn auch beeinflusste, Friedrich Schlegel, Nikolaus Lenau und A. Müller-Guttenbrunn. Seit 26.6.1848 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. B., der in Wien I lebte und seine Sommerferien jahrelang in Bad Ischl verbracht hatte, starb während eines Sommeraufenthalts in der Villa Wertheimstein. Aus einer 1894 gegründeten B.-Stiftung wird ein B.-Preis für bedeutende Bühnenwerke verliehen.
Gedenkstätten
Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof; B.platz (Wien IX), B.gassse (Wien XIX); B.weg (Bad Ischl u. Höbenbach/NÖ); Gedenktafel in Bad Ischl, Wirerstraße 16.
Ehrungen
k. M. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1848; Ehrenbürger der Stadt Wien 1872; Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens und Lorbeerkranz der Concordia 1872; Dr. h.c. der Wiener Univ. 1883; Österr. Ehrenzeichen f. Kunst und Wissenschaft 1888 etc.
Schriften
erzählende, lyrische, epische und epigrammatische Dichtungen; Gesellschaftliche Schriften, 12 Bde. 1871–73.
Literatur
Czeike 1 (1992); Kosch 1 (1953); ÖBL 1 (1957); E. Bauernfeld, Erinnerungen aus Alt-Wien 1948; SchubertL 1997; Wurzbach 1 (1856); Stieger III/1 (1979); W. Weckbecker, Zur Gesch. des österr.-ungar. Ehrenzeichens f. Kunst und Wissenschaft 1926; Die Presse 9.8.1890, 1f.

Autor*innen
Uwe Harten
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
19.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten/Monika Kornberger, Art. „Bauernfeld, Eduard von (Pseud. Rusticocampus, Feld)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 19.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f7fc
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
R. Wittmann (Hg.), Unsere Kunst in Wort und Bild [um 1890], 7
E. v. Bauernfeld (rechts) zusammen mit Fr. Schubert und Franz Lachner in einer Grinzinger Weinlaube. Druck nach einer Zeichnung von M. v. Schwind© Bildarchiv Austria, ÖNB

DOI
10.1553/0x0001f7fc
GND
Bauernfeld, Eduard von (Pseud. Rusticocampus, Feld): 118507400
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
Österreichisches Biographisches Lexikon Online



ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag