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Bassoktav, Wiener
Sonderform der kurzen Bassoktav zur diatonischen Ausweitung des Tonraumes in die Kontraoktav bis G1 oder F1, die sich bisher nur an Saitenklavieren mit österreichischen Baumerkmalen nachweisen lässt (Cembalo). Kennzeichnend sind die kontrastreich in umrahmte Felder gegliederten Randtasten sowie die dreifach gebrochenen Töne G1/A1/B1 und die zweifach gebrochenen Töne H1/C (s. Skizze). Von den acht bekannten Instrumenten (fünf Cembali, ein Flügel, der vielleicht als Cembalo konzipiert, aber als Hammerflügel fertig gestellt wurde, ein Spinett, ein Clavichord) sind zwei von Wiener Orgelbauern signiert (J. Chr. Pantzner 1747, s. Abb., J. Leydecker 1755, Graz, Joanneum). Das Cembalo „H.N./1696“ trägt einen Reparaturvermerk von [L. F.] Walter in Wien von 1703. Die intarsierten Randtasten werden diskantseitig als dekoratives Element im frühen Wiener Klavierbau beibehalten (z. B. bei I. Kober und F. X. Christof).
Literatur
H. Walter in V. Schwarz (Hg.), Der junge Haydn 1972; K. Birsak in Salzburger Museum Carolino Augusteum. Jahresschrift 34/1988 (1990); B. Prammer, Eine österreichische Musiklehre des 17. Jh.s. Das Compendium des Alessandro Poglietti, Dipl.arb. Wien 1991; A. Huber in Das Musikinstrument 8 (1991); A. Huber in A. Huber (Hg.), Das Österreichische Cembalo 2001.

Autor*innen
Alfons Huber
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Alfons Huber, Art. „Bassoktav, Wiener‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f7ef
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Cembalo Johann Christoph Pantzner, Wien 1747 (Wien, Kunsthistorisches Museum, Sammlung alter Musikinstrumente, Inv.-Nr. SAM 848)© Kunsthistorisches Museum Wien
© Kunsthistorisches Museum Wien
© Privatarchiv Alfons Huber
© Privatarchiv Alfons Huber

DOI
10.1553/0x0001f7ef
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