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AndräAndrätrue (Andre, Meister Andreas)
* --?, † --vor 1470 (Ort?). Orgelbauer. Er wird erstmals 1449 anlässlich der Vergrößerung der Orgel des Benediktinerklosters Michaelbeuern erwähnt. Als Bezahlung erhielt der Orgelmacher „ein gutes Pferd“. 1450 war „Meister Andre, Orgelmeister zu Stein“ mit umfangreichen Wartungs- und Umbauarbeiten an der Orgel zu St. Michael in Wien beschäftigt. Es wurden Ergänzungen am Pfeifenwerk vorgenommen, ferner sind in der detaillierten Rechnung Arbeiten an den Windkanälen und an den Bälgen angeführt. Der Orgelbauer arbeitete mit zwei Helfern 28 Wochen lang, gelegentlich wurden noch Hilfskräfte hinzugezogen. Die Kosten beliefen sich auf 66 Pfund Wiener Pfennige und 4 Denare. 1460 scheint der „Orgelmaister“ im Salzburger Bürgerbuch auf und 1464 erfolgt eine weitere archivalische Erwähnung, als sein Schwiegersohn Paulus Chobler Bürger der Stadt wird. Am 26. März desselben Jahres empfiehlt der Organist Konrad Paumann dem Bürgermeister der Stadt Nördlingen den Handwerker für einen Orgelneubau und beschreibt ihn als einen der besten Meister seines Faches. Es kam trotzdem zu keiner Auftragsvergabe. Wenige Jahre darauf muss Andrä verstorben sein. Seine Witwe opferte 1470 dem Kloster St. Peter einen hölzernen, mit Silber beschlagenen Löffel. Es ist anzunehmen, dass der Salzburger Orgelmacher mit dem erwähnten Orgelbauer aus Stein identisch ist. Schütz erwähnt ferner einen „Meister Andre“, der 1497–1502 als Organist an der Kirche St. Michael tätig war. Er dürfte jedoch mit dem oben genannten Orgelbauer nicht identisch sein.
Literatur
H. Spies in Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskunde 72 (1932); Eberstaller 1955; K. Schütz, Musikpflege an St. Michael in Wien 1980; G. Walterskirchen, Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Diss. Salzburg 1982; R. Perger in [Kat.] St. Michael Wien 1988, 1988; Archivalien.

Autor*innen
Rudolf Hopfner
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Hopfner, Art. „Andrä (Andre, Meister Andreas)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f6ed
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