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Amadé von Várkony, Amadé von Várkony, true Thaddäus Graf
* 1783 -01-1010.1.1783 Pressburg (Bratislava), 1845 -05-1717.5.1845 Wien. Pianist, Beamter, Hofmusikgraf, Komponist. Stammte aus einem seit der Mitte des 11. Jh.s in Ungarn ansässigen Adelsgeschlecht und zeigte bereits im Kindesalter große musikalische Begabung. Als Pianist trat er vor K. Leopold II. auf und soll v. a. im Improvisieren sehr talentiert gewesen sein (Wettspiel mit J. N. Hummel). A. trat in den Staatsdienst ein und wurde Hofsekretär bei der ungarischen Hofkanzlei, 1824 übernahm er von seinem Vater die Stelle eines Palatins zweier oberungarischer Erzbischofsitze. 1831–45 versah er in der Nachfolge von K. L. v. Harrach das Amt des Hofmusikgrafen am Wiener Hof. Als solcher zeigte er sich als erstrangiger Förderer der Musik und der Hofkapellenmitglieder. Der Versuch, die HMK zu reorganisieren und zu vergrößern, blieb jedoch vergeblich. Im März 1845 ermöglichte er dem Wiener Männergesang-Verein erstmals die Mitwirkung bei einem Hofkonzert. A. erkannte als einer der ersten das Talent des jungen F. Liszt (November 1820) und soll als Mitfinancier von dessen musikalischer Grundausbildung hervorgetreten sein. Als Hofmusikgraf war er gleichzeitig auch Protektor und Präses des Pensionsinstituts für Witwen und Waisen der Musiker ( Tonkünstler-Sozietät ). Seine seit 11.4.1811 bestehende Ehe mit Clementine Taaffe (26.11.1796 – 9.12.1846 Wien) blieb kinderlos, damit starb sein Geschlecht im Mannesstamm aus.
Ehrungen
K. k. Geheimer Rat u. Kämmerer 1838; Ehrenmitglied des Wr. MGVs 1845 u. mehrerer Musikvereine; Widmungsträger von H. Prochs Lied Die zwei Träume, op. 19.
Werke
Klaviermusik (auch gedruckt).
Literatur
A. Schmidt, Denksteine 1848, 207–211 [Várkony]; E- Bernsdorf (Hg.), Neues Universal-Lex. der Tonkunst 1 (1856); Wurzbach 22 (1870) u. 49 (1884) [Várkony]; M. Bermann, Oesterreichisches biographisches Lex. 1851; Mendel-R. 1 (1870); Adametz (1943); ÖBL 1 (1957); E. Burger, Franz Liszt. Eine Lebenschronik in Bildern u. Dokumenten 1986; S. Antonicek, I. Assmayr (1790–1862), Diss. Bd. 1, Wien 2001; Köchel 1869; eigene Recherchen.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Amadé von Várkony, Thaddäus Graf“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f6c2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001f6c2
GND
Amadé von Várkony, Thaddäus Graf: 14404708X
OBV
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