In den Wiener Steuerbüchern ist B. 1749–56 mit einer Steuerleistung von jährlich 10 fl eingetragen, in den folgenden Jahren bis zu seinem Tod mit 6 fl. Die Werkstätte hatte daher sicher beträchtliche Größe. Der Rückgang ab 1757 war vermutlich auch durch das Alter bedingt, B. war damals bereits über 60 Jahre alt. Von seinen Arbeiten ist heute wenig erhalten (Groissenbrunn/NÖ, St. Michael [Positiv I/4]). Bereits vor 1763 erbaute er eine Orgel für die Domkirche in Györ/H (Raab) in Westungarn. Von dem zweimanualigen Werk mit 20 Registern ist heute nur mehr der Prospekt erhalten. Ebenfalls in Raab war ein Meister namens Caspar Burchart († 1758) tätig. Er soll aus Wien zugewandert sein und Szigeti vermutet, dass es sich um einen Verwandten von S. B. handelt.
B. starb lt. Totenprotokoll am 12.9.1768 im Alter von 74 Jahren an „lung brand“. In diesem Jahr findet sich im Unbehausten Buch folgender Zusatz: „ist ao 768 gestorben die Wittib alt und arm”. Nach Durchsicht der Verlassenschaftsabhandlung erscheint diese Eintragung in zweierlei Hinsicht als fragwürdig. B. hinterließ nämlich vier Söhne, von denen die drei aus dritter Ehe noch in jugendlichem Alter waren: Jacob 8, Ulrich 10 und Johann 15 Jahre alt. Aus erster Ehe mit Catharina Millhirn stammte ein Sohn namens Franz, damals bereits 42 Jahr alt und Mitglied eines k. k. IR.s. B. hinterließ keine Familie, die als arm zu bezeichnen wäre. Das Gesamtvermögen belief sich lt. Schätzung auf über 2.426 fl. Der Wert des Werkstättenbestandes wurde mit 81 fl 9 kr angegeben, ohne dass eine detaillierte Aufstellung vorläge. Gemäß dem Testament gingen 30 fl an Institutionen zur Unterstützung von Armen. Aus unbekannten Gründen ging der älteste Sohn Franz mit einer Erbschaft von 5 fl 15 kr praktisch leer aus. Die drei jüngeren Söhne erbten je 500 fl, das verbleibende Vermögen ging an die Witwe.
Diese starb bereits wenige Jahre später, nämlich am 18.1.1770. Bei der Abhandlung ihrer Verlassenschaft scheint ein noch größeres Vermögen auf: der Gesamtwert belief sich auf 4.509 fl 44 kr, „Orglmacher Arbeit und Werkzeug“ wurden auf 198 fl geschätzt. Laut einer Anzeige in der Wiener Zeitung vom 18.4.1770 wurden unter B.s Adresse folgende Instrumente zum Kauf angeboten: „kleine Orgeln, Positiv, Cimbalen, Clavier“. Es dürfte sich um Instrumente aus B.s Verlassenschaft gehandelt haben. Das Haus in St. Ulrich beherbergte auch nach B.s Tod Orgelbauer: Ab 1769 hatte hier Franz Ignaz Richter († 1778) seine Werkstätte und nach dessen Tod führte diese Johann Wimola († 1800) weiter.
Meyer gibt an, im Jahr 1706 habe ein S. B. aus „Jettingen in Schwabenland“ in Mühlhausen im Elsass (Mülhausen/F) die alte Orgel zu St. Stephan repariert und erweitert. Der oben erwähnte Orgelbauer kommt aus Altersgründen nicht in Frage und ein älterer Orgelbauer gleichen Namens ist derzeit nicht bekannt.
H. Fischer/Th. Wohnhaas, Lex. süddeutscher Orgelbauer 1994; Hopfner 1999; R. Maunder, Keyboard Instruments in Eighteenth-Century Vienna 1998; H. Meyer in Zs. d. histor. Vereins f. Schwaben 54 (1941); Verein für Geschichte der Stadt Wien (Hg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Wien 16 (1895–1921), Reg. 8007, 9050 u. 9110; R. Schaal in StMw 26 (1964); K. Schütz, Der Wiener Orgelbau in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s , Diss. Wien 1969; K. Schütz in J. Sehnal (Hg.), Musik des 17. Jh.s und Pavel Vejvanovský 1994; K. Szigeti in Organa Austriaca 3 (1982); SK 67 (2020), 251; Taufmatriken der Pfarrei Jettingen (Bischöfliches Ordinariat Augsburg); Trauungsbuch St. Ulrich (Wien VII), 1724–28, fol. 187v; Trauungsbuch St. Ulrich 1749–53, fol. 195; WStLA, Unbehaustes Buch der Jahre 1749–68; WStLA, Totenprotokoll 1751, fol. 489; WStLA, Totenprotokoll 1768 fol. 52v; WStLA, Verlassenschaftsabhandlung, Fasc. 351/24.