Meyerbeer, Meyerbeer, true
Giacomo (eig. Jakob Liebmann Meyer Beer)
*
1791 -09-055.9.1791
Vogelsdorf bei Berlin/D,
†
1864 -05-022.5.1864
Paris.
Komponist.
Trat bereits 1801 als Interpret eines Klavierkonzertes von
W. A. Mozart öffentlich auf und erhielt in der Folge Kompositionsunterricht von Carl Friedrich Zelter, Bernhard Anselm Weber und
G. J. Vogler (hier ein Mitschüler:
C. M. v. Weber). 1811 wurde sein erstes Oratorium
(Gott und die Natur) in Berlin, 1812 seine erste Oper
(Jephtas Gelübde) in München aufgeführt. 1816–24 wirkte er in Italien und brachte hier sechs Opern zur UA (u. a.
Il crociato in Egitto Venedig 1824). 1825 kam er nach Paris, wo er mit
Robert le diable (1831, s.
Tbsp.) seinen Durchbruch erlebte und zum führenden Opernkomponisten seiner Zeit wurde. Mit
Les Huguenots (1836) und
Le Prophète (1849) festigte er seine Stellung. 1842 wurde er von Friedrich Wilhelm IV. zum preußischen Generalmusikdirektor ernannt.
M. kam des öfteren nach Wien, um seine Werke einzustudieren und selbst zu dirigieren. Das erste Mal traf er Anfang 1813 (von Stuttgart/D über Linz reisend) in Wien ein und wurde hier v. a. als ausgezeichneter Klaviervirtuose geschätzt, während die Aufführung seiner für Wien umgearbeiteten Oper Die beyden Kalifen wenig erfolgreich verlief. Im Februar 1847 dirigierte M. die UA seiner Vielka (einer Umarbeitung des Feldlagers in Schlesien) mit J. Lind in der Titelrolle, drei Jahre später leitete er die EA des Propheten im Kärntnertortheater. Ende Dezember 1855 studierte er an diesem Theater auch die EA des Nordstern ein, am 5.1.1856 verließ M. Wien zum letzten Mal. Seine Werke beherrschten im 19. Jh. das Wiener Opernrepertoire. Erst im Laufe des letzten Drittels des 19. Jh.s wurde die beherrschende Stellung der M.schen Werke auf den Opernspielplänen langsam durch G. Verdi und Rich. Wagner zurückgedrängt.
Ritter der Ehrenlegion 1832; Orden „Pour le mérite“ 1842; Ehrendoktor der Univ. Jena 1850; Mitglied der Akad.n der Künste Paris, Preußen u. Brüssel.
15 Opern, Opernfragmente, Schauspielmusik, Kammermusik, Geistliche Musik, Lieder, Kantaten, Märsche.
R. Zimmermann, G. M. Eine Biographie nach DokumentenReiner Zimmermann, Giacomo Meyerbeer. Eine Biographie nach Dokumenten. Berlin 1991. 1991; H. u. G. Becker/S. Henze-Döhring, G. M. Briefwechsel und Tagebücher,Heinz Becker/Gudrun Becker/Sabine Henze-Döhring, Giacomo Meyerbeer. Briefwechsel und Tagebücher. Berlin 1960–2002. 6 Bde. 1960–2002; H. Becker, G. M. in Selbstzeugnissen und DokumentenHeinz Becker, Giacomo Meyerbeer in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (Rowohlt-Monographien 288). Reinbek 1980. 1980; H. u. G. Becker, G. M. Ein Leben in BriefenHeinz Becker/Gudrun Becker, Giacomo Meyerbeer. Ein Leben in Briefen (Taschenbücher zur Musikwissenschaft 85). Wilhelmshaven 1983. 1983; H. Blaze de Bury, M., sa vie, ses œuvres et son tempsHenri Blaze de Bury, Meyerbeer, sa vie, ses œuvres et son temps. Paris 1865. 1865; H. Eymieu, L’Œuvre de M.Henry Eymieu, L’Œuvre de Meyerbeer. Paris 1910. 1910; J. Kapp, G. M.Julius Kapp, Giacomo Meyerbeer. Berlin 1920. 1920; H. Mendel, G. M.Hermann Mendel, Giacomo Meyerbeer. Sein Leben und seine Werke. Berlin 1869. 1869; A. Pougin, M. Notes biographiques Arthur Pougin, Meyerbeer. Notes biographiques. Paris 1864. 1864; B. W. Wessling, M. Wagners Beute – Heines GeiselBerndt Wilhelm Wessling, Meyerbeer – Wagners Beute – Heines Geisel. Düsseldorf 1984. 1984; NGroveDO 3 (1992); NGroveD 16 (2001); MGG 9 (1961); Bauer 1955; Hadamowsky 1975; MGÖ 2 (1995).
14.3.2004
Michael Jahn,
Art. „Meyerbeer, Giacomo (eig. Jakob Liebmann Meyer Beer)“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
14.3.2004, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d983
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