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Klose, Klose, true Othmar (Pseud. Fred Pitts)
* 1889-10-1313.10.1889 Wien, † 1970-01-2424.1.1970 Wien. Kapellmeister, Komponist, Schriftsteller. Der Sohn des Maschinenmeisters und späteren Gastwirtes in Döbling (Wien XIX), Johann K. (* 13.6.1839 Wien, † 19.3.1899 Wien), trat bereits im Alter von sechs Jahren erstmals im Gasthaus seiner Eltern auf. Ludwig Dietl, Schüler von Th. Leschetizky, hörte ihn später und unterrichtete ihn 1906/7 am Konservatorium der GdM. Im darauffolgenden Schuljahr war K. beurlaubt. In der Folge unternahm er mit Dietl Konzertreisen über Ungarn bis nach London (1910), daneben begann er zu komponieren. Am 3.3.1912 wurde seine erste Operette Rouge ou noir an der Neuen Wiener Volksbühne uraufgeführt. Im Alter von 24 Jahren nahm K. Unterricht bei der Assistentin Leschetizkys, Marguerite Melville, sowie bei Th. Leschetizky selbst. Es folgten Auftritte als Solist und Klavierbegleiter, im Februar 1916 dirigierte er in der Hölle. 1913 und 1916 Klavierbegleiter der Tänzerin Hilde Schlager in Wien, 1917 und 1919 begleitete er sie bei Gastspielen in Linz. Am 12.3.1917 Heirat mit Margaretha Magdalena Schardmihlner (* 29.3.1889 Wien, † 25.7.1969 Wien). Konzertreisen während des Krieges führten ihn u. a. nach Berlin und München. Nach dem Ersten Weltkrieg wechselte K. endgültig ins Bar- und Kabarettfach, arbeitete als Barpianist u. a. 1920/21 in der Atlantis-Bar (Wien I), ab 1921 im Duo mit dem Geiger B. Buchbinder. Später Engagements in Jugoslawien, der Tschechoslowakei und Schweden. Sein unter dem Pseud. Fred Pitts 1922 veröffentlichter Shimmy Hawaiian Vision wurde sein erster großer Erfolg als Komponist. Ab der Saison 1924/25 zwei Jahre Kapellmeister am Simpl (gem. m. T. Wellisch). Im August 1927 ging K. nach New York/USA, wo er zunächst als Dirigent am Irving Place Theaters tätig war. Später gründete er eine Jazzkapelle und tourte durch die USA und Kanada. Nach einem Aufenthalt in Italien kehrte er 1929 nach Wien zurück, gründete die Red Hot Ramblers, mit denen er ab Juni des Jahres im Café Herrenhof auftrat und später auf Tournee durch Europa ging. Später in Wien wieder Auftritte als Barpianist (u. a. 1932 im Simpl, ab 1936 als „Prof. O. K.“ in der Bacchus-Stube, Wien I). Um 1937/38 eigener Verlag O. K. Edition, in dem er seine Schlager und Wienerlieder herausbrachte. K. schrieb sowohl U- als auch E-Musik, Letzteres v. a. für Kontrabass. Sein Schlager Hör mein Lied, Violetta (1936), den er unter Verwendung eines Motivs aus G. Verdis La Traviata gemeinsam mit Rudolf Lukesch komponiert hatte, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und fand als Hear my song, Violeta u. a. Eingang in die Repertoires von Glenn Miller und Frank Sinatra. Während des Zweiten Weltkrieges beim Roten Kreuz tätig, danach Auftritte beim Sender Rot-weiß-rot. Ab Herbst 1945 wieder öffentliche Auftritte in Wien, 1946 Gastspiel mit P. Hörbiger in der Schweiz. 1950 Auftritt als Prof. K. und seine Solisten. Ab 1952 Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Regisseur Gottfried Treuberg, mit dem er 1962 in Niederösterreich die Payerbacher Heimatspiele gründete und für die mehrere Stücke entstanden.
Werke
Operette Rouge ou noir [T: Viktor Ondrej] 1912; Musik zu Stücken G. Treubergs (Ein rotes Kreuz auf weißer Fahn’, Der Raxkönig, Der Spieler vom Turm, Der Napoleonbauer, Der Baron Zwiebel, Die Donaubraut); Konzert für Kb. in A-Dur, op. 18, Mazurca di bravura f. Kb. u. Orch., op. 315; Kammermusik (Serenade op. 13 für Kb. u. Kl., 1. Rhapsodie in E-Dur für Kb. u. Kl, op. 44); Lieder; Schlager (Kitty, komm in die City-Bar [T: H. Pflanzer], Hawaiian Vision [T: F. Löhner], gem. m. R. Lukesch: Hör mein Lied, Violetta [T: O. K.]); Wienerlieder (Im Stadtpark stengan so Bankerln, op. 54 [T: E. W. Spahn], I will halt nur a Weana sein, op. 200 [T: Friedrich Feldner], Mein Wien, du kannst zufrieden sein [T: K. M. Jäger]); Tanzmusik; Bearbeitungen von Domenico Dragonettis Kb.-Solokompositionen.
Literatur
E. Arleth in Neue Illustrierte Wochenschau 13.10.1968; Lang 1986; F-A 1936; Die Musikwelt 1/10-11 (1949), 2; Reichspost 4.2.1926, 9; Das interessante Bl. 11.2.1926, 15; K. Nowakowski in Ch. Glanz/M. Permoser (Hg.), Jazz Unlimited 2012, 102; Wr. Allgemeine Ztg. 23.6.1928, 5; Neues Wr. Tagbl. 2.2.1916, 16; http://www.libertyellisfoundation.org (4/2018); Taufbuch Döbling 1889, fol. 113; Trauungsbuch der Pfarre Gersthof (Wien XVIII) 1917–21, fol. 3; Teilnachlass Hss.-Slg. Wienbibliothek; eigene Recherchen (u. a. Dt. Bühnen-Jb-er;www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
24.10.2018
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Klose, Othmar (Pseud. Fred Pitts)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.10.2018, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d4d2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Das interessante Blatt 11.2.1926, 15© ANNO/ÖNB
Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 866
Das internationale Podium 64 (April 1953), 5

DOI
10.1553/0x0001d4d2
GND
Klose, Othmar (Pseud. Fred Pitts): 134428935
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