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Hugo von Montfort Hugo von Montfort
* --1357 (Ort?), begr. 4.4.1423 Bruck an der Mur/St. Dichter und Politiker. Graf des berühmten Vorarlberger Geschlechts. Verheiratet 1373 mit Margarethe v. Pfannberg, verwitwete Gräfin v. Cilli († ca. 1388), um 1395 mit Clementia v. Toggenbrug († ca. 1400), 1402 mit Anna v. Neuhaus und Stadeck, wodurch große Gebiete des Herzogtums Steiermark an ihn kamen. 1413–15 als treuer Gefolgsmann der Habsburger Landeshauptmann der Steiermark, wo er ab 1400 meist lebte. Mit Oswald v. Wolkenstein Mitglied des prominenten Drachenordens. 1414 als Vertreter seines Landesherrn Herzog Ernst des Eisernen auf dem Konzil von Konstanz. Er ließ seine Dichtungen durch die Prunkhandschrift Cod. pal. Germ 329 (heute Heidelberg) aufzeichnen und durch den berühmten Buchmaler Ernst des Eisernen, Heinrich Aurhaym, prachtvoll ausschmücken (1413–15). Sie enthält 40 Gedichte, wobei ihm die letzten zwei nicht sicher zugeschrieben werden können, weil er in Nr. 31 selbst 38 zählt: 21 sog. Reimreden (lehrhafte Gedichte), 6 Briefe in Gedichtform und 11 Lieder, davon 8 mit Melodien. Diese hat gemäß den Bemerkungen H.s sein Gefolgsmann B. Mangolt verfasst, der 1413 urkundlich als bedeutender Bürger von Bregenz belegt ist. H. verwendet großteils die Kanzonenform und behandelt geistliche wie weltliche Themen. Die Handschrift zeigt die sog. Metzer Notation (Neumen), wie wir sie auch aus der Sterzinger Miszellaneenhandschrift (um 1400) kennen. Mit diesem Komponisten ist zum ersten Mal für das Mittelalter belegt, dass ein Dichter und ein Komponist zusammengearbeitet haben.
Gedenkstätten
M-Brunnen (Bregenz-Oberstadt, s. Abb.); M.straße (Graz V).
Literatur
Personenlex. Öst. 2001; A. S. Meyer, H. v. M. Autorenrolle und Repräsentationstätigkeit 1995; MGÖ 1 (1995); F. V. Spechtler et al. (Hg.), Einführungsbd. (mit Übersetzung aller Gedichte) zum Faksimile des Cod. pal. germ. 329, 1988; E. Thurnher et al., H. v. M., Bd. 1: Faksimile, Bd. 2: Transkription, Bd. 3: Verskonkordanz 1978–81; B. Wachinger in Verfasserlex. 4 (1983).

Autor*innen
Franz Viktor Spechtler
Letzte inhaltliche Änderung
15.9.2021
Empfohlene Zitierweise
Franz Viktor Spechtler, Art. „Hugo von Montfort“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.9.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d261
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Montfort-Brunnen am Ehregutaplatz in Bregenz© Christian Fastl
© Christian Fastl

DOI
10.1553/0x0001d261
GND
Hugo von Montfort : 118554603
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