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Wörle, Wörle, true Ignaz Franz
* 1710 -07-3030.7.1710 Vils/T, † 1778 -04-2222.4.1778 Bozen/Südtirol (Bolzano/I). Orgelbauer. Er wurde in Graz ausgebildet (vielleicht bei A. Schwarz oder J. G. Mitterreither oder J. C. Werner) und arbeitete nach der Wanderschaft (Frankreich, Italien ) zwei Jahre bei Franz Ehinger († 1740) in Bozen. Anschließend ist er selbständig mit Reparaturen nachweisbar. 1743 wurde er in Bozen als Inwohner aufgenommen. Er war der bedeutendste Südtiroler Orgelbauer im dritten Viertel des 18. Jh.s; trotzdem wurden die repräsentativen Aufträge für den Brixner Dom an Augustin Simnacher (1756) und für die Bozner Pfarrkirche an Andreas Jäger (1764) vergeben. Der Baustil von W. zeigt einige Italianismen; v. a. disponierte er häufig die Prinzipalschwebung Fiffaro (Vivara). Eine Verwandtschaft mit J. K. Wörle konnte bislang nicht erwiesen werden.

Als Gehilfe ist ab den 1760er Jahren Joseph Werner (1725–96) erwähnt. Er tritt nach dem Tod W.s auch selbständig mit Reparaturen in Erscheinung.


Werke
Schloss Wolfsthurn bei Mareit/Südtirol (Mareta/I), ca. 1745 (I/8); Girlan/Südtirol (Ghirla/I) 1750; Lana, Pflegeheimkapelle St. Anna, ca. 1750 (I/4); Obervöls am Schlern/Südtiro (Fié allo Sciliar/I)l, ca. 1750 (I/5); Siffian am Ritten/Südtiro (Siffiàno/I)l, ca. 1750 (I/6); Kaltern, St. Nikolaus, ca. 1750 (I/9); Bozen, Dominikanerkirche, Chororgel, ca. 1750 (heute in Oberbozen, Maria Himmelfahrt; I/10); Völs am Schlern/Südtirol (Fié allo Sciliar/I), Pfarrkirche, ca. 1750 (II/20); St. Lorenzen/Südtirol (San Lorenzo di Sebato/I), Hl. Kreuz, um 1750/51 (I/8); Maria Weißenstein/Südtirol (Pietralba/I), 1754 (I/16; heute in Verla di Giovo, Trentino/I); Dorf Tirol/Südtirol (Tirolo/I), um 1754/55; ; Tschirland-Naturns/Südtirol (Cirlano/I), 1758; Tisens/Südtirol (Tesino/I), 1760; Unterinn am Ritten/Südtirol (Auna di Sotto/I), 1761 (I/4); St. Ulrich in Gröden/Südtirol (Ortisei/I), 1762; Telve (Valsugana, Trentino/I), Akkord 1766; St. Pankraz im Ultental/Südtirol (San Pancrazio/I), 1767; Maria Luggau/K, 1767 (II/17); Kaltern, Franziskanerkirche, 1766–68; (Bozen-)Gries, Pfarrkirche, 1770–72 (heute in Nals/Südtirol [Nalles/I]); Maria Waldrast/T, 1772/73 (II/17); Kampenn/Südtirol (Bolzano-Dodiciville/I), ca. 1775–78. – Undatiert: Kastelruth/Südtirol (Castelrotto/I), Pfarrkirche. – Fraglich: Pinzon-Montan/Südtirol (Pinzano-Montagna/I), ca. 1750.


Zwei Söhne wurden ebenfalls Orgelbauer: Dominicus (* 3.8.1748 Bozen, † 12.5.1781 Bozen) und Simon (* 21.5.1753 Bozen, † 21.4.1809 Bozen); sie sind nach dem Tod des Vaters jedoch lediglich mit Reparaturarbeiten nachweisbar. Simon war in den letzten Lebensjahren auch Kalkant an der Bozner Pfarrkirche.


Literatur
A. Reichling, Orgellandschaft Südtirol 1982. A. Reichling in R. Bader (Hg.), Durch Jh.e getragen. 600 Jahre Pfarrgemeinde Vils 1994; F. Luccichenti in Amici dell’organo di Roma, Serie II (1985) [J. C. W.]; K. F. Zanti, Festschrift zur Orgelweihe in Kaltern 1978, 1978; A. Kofler/H. Felderer in Der Schlern 58 (1984); C. Lunelli, Dizionario dei costruttori di strumenti musicali nel Trentino 1994; H. Herrmann-Schneider in R. Bader (Hg), In der Welt zuhause – in Vils daheim 2014.

Autor*innen
Matthias Reichling
Letzte inhaltliche Änderung
18.6.2014
Empfohlene Zitierweise
Matthias Reichling, Art. „Wörle, Ignaz Franz‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.6.2014, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000220e7
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x000220e7
GND
Wörle, Ignaz Franz: 1047479397
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