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Weiskern, Weiskern, true Friedrich Wilhelm
* 1711-05-2929.5.1711 Eisleben, Sachsen/D, † 1768-12-2929.12.1768 Wien. Schauspieler, Bühnenschriftsteller, Topograph. Sohn eines sächsischen Rittmeisters, kam 1734 nach Wien und spielte am Kärntnertortheater zunächst Liebhaber-, später Väterrollen. Für die deutsche Stegreifburleske schuf er die Figur des „Odoardo“. Er schrieb rund 150 Burlesken, die er meist nach italienischen, spanischen oder französischen Vorlagen bearbeitete. 1741 lieferte W. Pläne für den Umbau des Hofballhauses zum alten Burgtheater, redigierte 1749–64 Die Deutsche Schaubühne zu Wienn, beschäftigte sich daneben mit Studien zur Sprach- und Landesgeschichte und erntete posthum Anerkennung für seine dreibändige Topographie von Niederösterreich. Dem deutschen Literaturreformer Johann Christoph Gottsched lieferte er Wiener Theaterstücke und Auszüge aus der Hofbibliothek und begleitete ihn bei dessen Wienbesuch 1749 in das Stift Klosterneuburg. Er verhandelte 1750 um den Lehrstuhl für deutsche Sprache an der Savoyischen adeligen Akademie in Wien. W. war auch als Leiter, Regisseur und Dramaturg des Wiener deutschen Ensembles tätig und beriet die Direktion bei der Spielplanerstellung und Besetzung. Zu seinem Libretto (1764) schrieb W. A. Mozart um 1768 die Musik zu Bastien und Bastienne.
Schriften
ca. 150 Werke, größtenteils verlorene Stegreifburlesken; ca. 20 Stückdrucke (vgl. K. Goedeke, Grundriß zur Gesch. der dt. Dichtung 5 [1893], 301f); Redaktion: Die Dt. Schaubühne zu Wienn nach alten u. neuen Mustern 1–12 (1749–64).
Literatur
Ch. H. Schmid, Chronologie des dt. Theaters 1775 (ND 1902); Wurzbach 54 (1886); Kat. der Portrait-Slg. der k. u. k. Generalintendanz der k. k. Hoftheater 1892–94; ADB 41 (1896); H. Haider-Pregler, Des sittlichen Bürgers Abendschule 1980, 292ff; Hadamowsky 1988; O. G. Schindler (Hg.), Stegreifburlesken der Wanderbühne 1990; G. Martin in Niederösterr. Kulturberichte (März 1992); K. Kauffmann in „Es ist nur ein Wien!“ Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873. Geschichte eines literarischen Genres der Wiener Publizistik 1993; D. Jagersbacher, F. W. W., Dipl.arb. Wien 1994; Ch. Schwarzinger, F. W. W. u. seine Bedeutung f. die Entwicklung des Wr. Kärntnertortheaters, Dipl.arb. Wien 1996; Czeike 5 (1997); DBE 10 (1999).

Autor*innen
Otto G. Schindler
Letzte inhaltliche Änderung
11/11/2003
Empfohlene Zitierweise
Otto G. Schindler, Art. „Weiskern, Friedrich Wilhelm‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 11/11/2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0003b3a5
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Kupferstich J. Mansfeld sc. Wien.© Bildarchiv Austria, ÖNB

DOI
10.1553/0x0003b3a5
GND
Weiskern, Friedrich Wilhelm: 121336794
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