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Tomaselli Tomaselli Josef (Tomasselli), Familie
Josef (Giuseppe): * 1758-01-3030.1.1758 Rovereto/Trentino (I), † 1836-03-2020.3.1836 Würzburg/D. Sänger (Tenor). Vermutlich in Mailand musikalisch ausgebildet, war T. 1781–1806 Hoftenorist in der Salzburger Hofkapelle. 1796–98 gemeinsam mit Lorenz Hübner Direktor des Salzburger Theaters. 1806 kam er nach Wien, wo er 1807–33 Mitglied der Hofmusikkapelle war. Viel gefragter Klavier- und Gesanglehrer (E. Neukomm, P. A. Milder, J. Preisinger, A. Schütz), 1833 übersiedelte er nach Würzburg. Seine Söhne

Franz: * 14.4.1801 Salzburg, † 19.10.1846 Agram (Zagreb). Schauspieler und Bühnenautor. Debütierte 1822 am Theater an der Wien (oder am Hofburgtheater?), wo er bis 1825 engagiert war; spielte danach an kleineren Provinzbühnen und kehrte 1826 nach Wien als Komiker an das Theater in der Leopoldstadt zurück (bis 1838). 1838–46 trat er an verschiedenen Theatern der Monarchie (u. a. 1840/41 Ödenburg [Sopron/H], 1841/42 Tyrnau [Trnava/SK], 1842 Salzburg, 1842/43 Laibach, 1844/45 Linz, 1845 Wiener Neustadt) sowie in Passau (1843/44) auf, 1842 spielte er wiederum am Leopoldstädter Theater und zuletzt in Agram. V. a. in Possen und Zauberstücken von F. Raimund war er sehr erfolgreich.


Werke
Zauberspiele (Mahiro oder Der geraubte Marmorkopf 1830, M: J. Drechsler; Der Zauberwald 1832, M: J. Drechsler), Possen (Er verdirbt Alles oder Lauter Malheurs 1834, M: A. Scutta; Crispins 12. und 24. Geburtstag 1836, M: Josef Leppen).


Ignatz (Ignaz): * 3.7.1812 Wien, † 28.12.1862 Josefstadt (heute Wien VIII). Schauspieler und Sänger (Bariton). Erhielt Gesangunterricht von seinem Vater, war Sängerknabe an St. Stephan und sang 1833–36 im Chor des Hofoperntheaters. Als Solosänger debütierte er in Kaschau (Košice/SK), anschließend Engagements in Lemberg (1837–40 und 1843/44), Klagenfurt (1840–42) und Linz (1844–48). 1849–52 wieder in Wien, trat er am Theater in der Josefstadt und am Carltheater in Volksstücken, musikalischen Lustspielen und Dialektkomödien auf. 1852–54 in Pest (Budapest), 1854/55 am Josefstädter Theater, 1855–57 in Brünn (und in Lemberg?), 1857 am Carltheater und ab 1858 neuerlich am Theater in der Josefstadt. Während der Sommerzeit Auftritte am Thaliatheater.


Werke
Quodlibet Alles in schönster Ordnung 1860 (M: A. M. Storch).


Dessen Frau

Auguste (geb. Engerth): * ?, † nach 1849 (Ort?). Sängerin. Tochter des (Theater-)Malers Joseph Engerth († 1831 Lemberg), gehörte bis 1840 dem Lemberger Theater an. 1840–42 sang sie in Klagenfurt und 1844–49 in Linz. Danach beendete sie ihre Karriere. Ab 1837 war sie mit I. T. verheiratet.

J.s Tochter

Katharina (verh. Gallmeyer): * 27.2.1811 Wien, † 6.6.1857 Brünn. Sängerin. Schülerin ihres Vaters, debütierte 1828 am Theater in der Josefstadt als Myrrha in P. v. Winters Oper Unterbrochenes Opferfest; 1830 ging sie nach Hannover/D. Von dort kam sie nach Salzburg und 1835 nach Brünn. 1853 beendete sie ihre Karriere. In erster Ehe war K. T. mit dem Schauspieler und Theaterdirektor Wilhelm Thiel (1800–?) oder dem Sänger und TheaterdirektorMichael Greiner (1798–1862) verheiratet, in zweiter mit dem Schauspieler Christian Gallmeyer (1816–67). Mutter von J. Gallmeyer (Vater: M. Greiner).

Eine weitere Tochter J. T.s könnte die Sängerin und Schauspielerin Ernestine T. (* ca. 1817 [Ort?]/I, † 8.6.1897 Jersitz/Posen [Jeżyce/PL]) gewesen sein, die mit dem Schauspieler Wolfgang Röckel (* ca. 1810) verheiratet war. Unklar ist, ob ein Verwandtschaftsverhältnis zu dem als erster Musiklehrer J. B. Schenks überlieferten Wiener Neustädter Domsänger Antonio T. (?–?) besteht. Sehr wahrscheinlich ist, dass der Schauspieler und Regisseur Richard T. (* 2.6.1904 Salzburg, † 2.6.1981 Wien) aus der Familie stammte.


Literatur
Kosch 4 (1998) [Röckel, T., Thiel]; Wurzbach 46 (1882); Hintermaier 1972; K-R 1997; Eisenberg 1903; ADB 38 (1894); Neuer Theater-Almanach 9 (1898), 185; Ulrich 1997 [T., Gallmeyer, Greiner, Röckel]; Stieger III/3 (1981); MGG 14 (2005) [Schenk]; WStLA (TBP 1862).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.7.2014
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Tomaselli (Tomasselli), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.7.2014, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e4b0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Gedenkstein an Giuseppe Tomaselli am Friedhof von St. Peter in Salzburg© Hermann Zwanzger
© Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x0001e4b0
GND
Tomaselli Josef: 11740442X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tomaselli Franz: 131972979
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tomaselli Ignatz: 131973053
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tomaselli Auguste: 1046143956
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tomaselli Katharina: 131973177
OBV
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