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Strohmayer, Strohmayer, true Familie
Wiener Musikerfamilie

Alois (Aloys): * 27.4.1822 Lichtental (Wien IX), † 16.3.1890 Wien. Sohn des Privatlehrers Martin St., der noch gemeinsam mit Fr. Schubert in der Lichtentaler Kirche musiziert hatte. Begann als klassischer Geiger, wandte sich dann der Volksmusik zu und führte eines der besten Ensembles, das in seiner Besetzung mit zwei Geigen, G-Klarinette bzw. Flöte und Kontragitarre das Quartett der Brüder Schrammel vorwegnahm. Mit ihm spielten die besten Wiener Volksmusiker seiner Zeit, wie z. B. Josef Weidinger, Johann Mayer, Josef Sperl, G. Dänzer und die jungen Brüder Joh. und Jos. Schrammel. Seine Kompositionen umfassen den gesamten Bereich der Altwiener Volks- und Ballmusik. Sie wurden erst 1972 von Lois Böck wiederentdeckt und vom Klassischen Wiener Schrammelquartett aufgeführt.


Werke
ca. 200 Kompositionen, darunter Lichtenthaler Marsch, Ottakringer Marsch, Lichtenthaler Gründler-Walzer, Walzer Die Tanzlustigen, Frohsinn-Polka, Polka Die schöne Wienerin, Katharinen-Polka, Polka française Schöne Ida, Katschinga-Polka, Polka schnell Sturm und Gewitter, Tänze Die Eisern, Engländer Weinhalle, An der Spittelauer Lände, Die Weinberln, D-moll Tänze. – Ausg: L. Böck (Hg.), Tänze aus dem alten Wien von A. St. (1822–1890) f. 2 V., Kontragit. (Kb.), Klar. in G oder Fl. (nach Belieben) [o. J.].


Seine Söhne

Anton: * 25.1.1848 Wien, † 21.12.1937 Wien. Einer der bekanntesten Kontragitarristen Wiens, begann im Ensemble seines Vaters, wurde berühmt durch seine Mitwirkung im Terzett und Quartett der Brüder Schrammel. Spielte auch G-Klarinette, v. a. im Duo mit G. Dänzer. Leitete ab 1895 ein eigenes Quartett; beendete seine Musikerlaufbahn noch vor dem Ersten Weltkrieg. Von Antons Söhnen waren als Musiker tätig:

Karl: * 1858 Wien, † 1945 (Ort?). Wie sein Bruder ein gefragter Kontragitarrist, führte mit seinen Söhnen Rudolf (1882–1964), Josef und Alois ebenfalls ein St.-Quartett; war bis zum Zweiten Weltkrieg musikalisch tätig. Rudolf wurde als Harmonikavirtuose und Komponist (Slibovitz-Polka, Wiener Heurigen-Marsch, C-Dur-Marsch) sehr bekannt und spielte in den 1930er Jahren gemeinsam mit Bruder Alois an der Kontragitarre und dem Geiger Franz Kemeter im Terzett.

Wilhelm (Willi; 1875–1959), Harmonikaspieler und Sänger, nahm 1893 mit seinem Vater an der Amerikatournee zur Weltausstellung in Chicago teil; übernahm 1903 das St.-Quartett gemeinsam mit Bruder Franz (1881–1948), einem Sänger. Beide Brüder führten nach dem Ersten Weltkrieg bis 1930 ein Lokal in Dornbach.


Literatur
L. Böck in Das Heimatmuseum Alsergrund 1981, H. 86; Egger 1989; E. Weber, Mir is der Huat heut z’klan. Die Musikerfamilie St. 1999 [Begleitheft zur CD Document DOCD-3023].

Autor*innen
Ernst Weber
Letzte inhaltliche Änderung
4.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Ernst Weber, Art. „Strohmayer, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e3cc
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Anton Strohmayer (Radio Wien 22.5.1931, 5)
Volksmusik-Quartett Dänzer und Strohmayer (Wr. Volkskunst-Almanach 1926, 99)
Wiener Bilder, 19.2.1933, 19 (zum 85. Geburtstag von Anton Strohmayer)© ANNO/ÖNB
Willi Strohmayer, Ausschnitt Alszauberbrunnen Elterleinplatz (Wien XVII)© Hermann Zwanzger
© Hermann Zwanzger
Grab von Franz Strohmayer am Friedhof Hernals (Wien XVII)© Hermann Zwanzger
© Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x0001e3cc
GND
Strohmayer, Alois: 1016565569
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Strohmayer, Anton: 1013970144
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Strohmayer, Karl: 1016565607
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Strohmayer, Wilhelm: 1016565690
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
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