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Steiner, Steiner, true Siegmund (Sigmund)
* 1853-01-1515.1.1853 [auch 8.1., 8.8.1854] Linz, † 1900-09-1515.9.1900 Schöneberg (Berlin-Schöneberg)/D . Sänger (Tenor). Sohn des Fellhändlers Samuel St. und der Johanna Allina, sang als Knabensolist im Chor des Linzer jüdischen Tempels. Sollte zunächst Kaufmann werden, entschied sich jedoch für eine Sängerkarriere und erhielt in seiner Heimatstadt ersten Gesangunterricht. 1873/74 erste Auftritte im Rahmen von Konzertabenden in Linz und anderen Orten Oberösterreichs, 1874 gab er sein Bühnendebüt in Budweis, 1875 vertiefende Studien in Krumau (Český Krumlov/CZ) und Breslau (Wrocław/PL). Anschließend führten ihn Engagements nach Linz (1875/76) und an die Komische Oper (Ring-Theater) nach Wien (1876/77). In Linz nahm er in dieser Zeit Unterricht bei J. F. Hummel, in Wien bei Heinrich Sontheim. Mit dem Ensemble der Komischen Oper gab St. 1877 ein Gastspiel am Deutschen Theater in Budapest, wo er dann 1877/78 sang. 1878–82 war St. am Theater an der Wien erfolgreich (1878 Mitwirkung in der UA von Joh. Strauß’ Operette Blinde Kuh). Auftritte auch in Graz (1881), Pressburg, Linz, Leipzig/D (1882) sowie in den nordböhmischen Kurorten Karlsbad, Marienbad und Franzensbad (Františkovy Lázne). 1882–87, 1889– 95 und 1901/02 stand er am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin im Engagement, wo er 1883 in der UA der Strauß-Operette Eine Nacht in Venedig mitwirkte. Dazwischen war St. 1887–89 und 1898/99 wieder an verschiedenen österreichischen Bühnen tätig: Carltheater (1887/88), Sommertheater (Bad) Ischl (1888), Theater an der Wien (1888/89), Sommertheater Mödling (1889) Venedig in Wien (1898 und 1899; UA von C. M. Ziehrers Operetten Der schöne Rigo 1898 und Die Landstreicher 1899). Sein Mittelpunkt blieb aber Berlin, 1895/96 war er am Wintergarten-Etablissement engagiert, 1896–98 am Theater Unter den Linden und 1899–1901 am Metropol-Theater. 1902 dürfte er seine Bühnenkarriere beendet haben und er gründete ein „eigenes Unternehmen, mit dem er bis in die letzten Jahre reiste“ ([Linzer] Tages-Post 17.9.1909, 5). 1893–99 war St. in erster Ehe mit der Sängerin Hermine Weiß (* 19.12.1871 Rudolfsheim/NÖ [Wien XV], † ?) verheiratet, zuletzt mit Elise Speth.
Literatur
ÖBL 13 (2010); K-R 1997 und 2003; Kosch 4 (1998); Eisenberg 1903; N. Rubey/P. Schoenwald, Venedig in Wien 1996, 123; Wr. Theater-Chronik 11.12.1874, 200, 22.12.1876, 207, 5.1.1877, 7, 16.3.1877, 46, 24.8.1877, 139; Krumauer Ztg. 23.9.1875, 3; [Linzer] Tages-Post 28.10.1873, 3, 3.12.1873, 3, 1.4.1874, 3, 3.6.1874, 3, 30.5.1875, 2, 3.9.1874, 3, 30.10.1875, 3, 29.3.1876, 4, 17.9.1909, 5; NFP 14.4.1877, 6; Signale f. die musikalische Welt 36 (1878), 869; Morgen-Post 30.1.1877, 2, 25.10.1879, 4; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 2.12.1880, 265; Grazer Volksbl. 8.6.1881, 6; Wr. Theater-Ztg. 1.9.1888, 82; Die Presse 4.7.1889, 11; Reichspost 8.5.1898, 5; Neues Wr. Journal 24.5.1898, 5, 26.5.1898, 5; Dt. Volksbl. 31.8.1898, 8; Das Vaterland 30.7.1899, 6; Linzer Volksbl. 18.9.1909, 6; https://de.wikipedia.org; eigene Recherchen (Dt. Bühnen-Jahrbücher und -Almanache).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
28.10.2021
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Steiner, Siegmund (Sigmund)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.10.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00137113
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Dt. Kunst- & Musik-Ztg. 2.12.1880, [265]  © ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x00137113
GND
Steiner, Siegmund (Sigmund): 1036238202
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