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Staudigl, Staudigl, true Joseph
* 1807-04-1414.4.1807 Wöllersdorf/NÖ, † 1861-03-2828.3.1861 Wien. Sänger (Bass). 1816 Sängerknabe in Wiener Neustadt, 1823–25 Studien im Stift Zwettl, danach Eintritt in das Benediktinerstift Melk (ausgetreten 1827). Ab 1828 im Chor des Kärntnertortheaters, solistische Auftritte in kleinen Partien. 1830 für einen erkrankten Kollegen als Pietro in der Stummen von Portici von Daniel-François-Esprit Auber eingesprungen, danach bis 1845 der 1. Bass des Ensembles (Bertram in der EA von Robert der Teufel 1833, Brogni in der EA der Jüdin 1836, Marcel in der EA der Hugenotten 1839), ab 1831 Mitglied der kaiserlichen Hofmusikkapelle. Unter Direktor F. Pokorny 1845–48 am Theater an der Wien (Stadinger in der UA des Waffenschmieds 1846, General Saldorf neben J. Lind in der UA von G. Meyerbeers Vielka unter der Leitung des Komponisten 1847). Zahlreiche Gastspiele, besonders angesehen war St. in England (Marcel in der englischen EA der Hugenotten in London 1843, Basssolo in der UA von Felix Mendelssohn Bartholdys Elias in Birmingham 1846). 1848–54 als Sänger und Regisseur wieder am Kärntnertortheater, eine von Direktor F. I. v. Holbein vorgeschlagene Ernennung zum Vizedirektor wurde vom Innenminister jedoch abgelehnt. Letzter Auftritt am Kärntnertortheater am 18.2.1854 als Ruben in Aubers Der verlorene Sohn, bis 1856 als Konzertsänger in Wien tätig; letzter Opernauftritt 1856 in Brünn. Unheilbar nervenkrank, verbrachte er die letzten Jahre im Irrenhaus (Michaelbeuerngrund, Wien IX). Neben den genannten Partien sang St. u. a. den Sarastro, Leporello, Kaspar, Rocco, Dulcamara (Der Liebestrank). Gegen Ende seiner Opernkarriere übernahm er immer öfter Baritonrollen (Wilhelm Tell, Macbeth, Nabucco, Chevreuse in Ga. Donizettis Maria di Rohan). Gefeierter Oratorien- und Liedersänger, auch selbst Liederkomponist (s. Abb.). Sein Sohn Joseph d. J. (1850–1916) war ebenfalls Bassist und erfolgreicher Wagner-Sänger (u. a. in Bayreuth/D), dessen Frau Gisela Staudigl-Koppmayer (1864–1929) war Mezzosopranistin und desgleichen in Bayreuth tätig (erste Brangäne in Tristan und Isolde 1891).
Literatur
K-R 1997 u. 2000; Wurzbach 37 (1878); Eisenberg 1903; Kosch 4 (1998); M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1848 bis 1870. Personal – Aufführungen – Spielplan 2002; Ulrich 1997; Hadamowsky 1988.

Autor*innen
Michael Jahn
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Michael Jahn, Art. „Staudigl, Joseph‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e33b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
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DOI
10.1553/0x0001e33b
GND
Staudigl, Joseph: 117223298
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