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Schwarzböck, Schwarzböck, Ludwig: Familie
Ludwig: * 1782-07-1010.7.1782? Wien? oder (Ort?)/Ungarn?, † 1839-02-2424.2.1839 Pest. Sänger (Bass), Pädagoge. Schüler von A. Salieri. Sang mindestens 1810–14 in Pest (Heirat am 10.7.1810 mit Maria verw. Macher), 1815/16 in Baden und 1816/17 an der Wiener Hofoper (am Kärntnertortheater, wo er 1822 in der deutschen Erstaufführung von G. Rossinis Die Italienerin in Algier mitwirkte). 1817 bereits Regisseur und Chordirektor am Theater an der Wien (bis 1825); Sch. wurde für sein Engagement um die Opernaufführungen des Theaters gerühmt, F. v. Pálffy-Erdőd genehmigte als Dank mehrmals Benefizvorstellungen zu Schw.s Gunsten. 1821–24 leitete Sch. auch die Musiklehranstalt am Theater an der Wien, die er ab 1827 kurzzeitig privat weiterführte; 1825 begleitete er seine Stieftochter nach Dresden/D. Ab 1828 Leiter der Opernaufführungen am Theater in der Josefstadt, 1830 Vize-Chordirektor an der Hofoper (unter J. M. Weinkopf). 1835 war er Chordirektor am Prager Theater. Zuletzt ab 1836 Regisseur und Chordirektor am Deutschen Theater in Pest. Zu seinen Schülern zählten u. a. J. W. Rauscher, A. Haizinger, F. Jäger, C. Fischer-Achten, A. Schütz.
Werke
Chöre, Kirchenmusik.


Seine Stieftochter

Maria Beatrix (geb. Macher, verh. Fischer): * 6.2.1806 [auch 1808] Temesvar, Siebenbürgen/Ungarn (Timişoara/RO), † 16.9.1885 Baden-Baden/D. Sängerin (Sopran). Tochter von Karolina Kißling aus deren erster Ehe mit dem königlichen Türhüter Andreas Macher. Schülerin ihres Stiefvaters, zunächst Choristin, 1823 Debüt als Schauspielerin unter dem Namen Sch. am Theater an der Wien. Noch im selben Jahr trat sie auch als Sängerin auf die Bühne. 1825 heiratete sie im Alter von 19 Jahren den Schauspieler Karl Andreas Fischer (* 5.2.1801 Wien, † 31.1.1884 Karlsruhe/D) in Wien; trat danach unter dem Namen Fischer-Sch. auf. 1827 sang sie am Kärntnertortheater und am Theater in der Josefstadt, weitere Auftritte führten sie nach Prag (1825), Dresden (1825), Pest (1826), Brünn (1826/27), Aachen/D (1828), Paris (1829–31), Köln/D (1830), Hamburg/D (1830); ab 1831 Engagement auf Lebenszeit in Karlsruhe. Zahlreiche Gastspielreisen durch Europa, 1834 und 1838 sang sie nochmals in Wien. 1854 beendete sie ihre Karriere.

Sein Sohn

Ludwig Johann (Pseud. Louis Schwartz bzw. Schwarz): * 26.8.1816 Wien, † 27.3.1878 Wien. Regisseur und Theaterdirektor. Nach einer musikalischen Ausbildung, vermutlich beim Vater, trat er zunächst als Komiker auf. Danach Tätigkeiten bei kleineren Theaterbühnen, angeblich auch in Agram und Villach. Bekannt wurde er in den 1850/60er Jahren aufgrund seines aus drei kleinwüchsigen Schauspielern bestehenden Zwergen-Theaters („Zwergel-Schwarz“), mit dem er Gastspielreisen unternahm (1861 in München, 1862 in Bamberg/D). 1863–70 war er Direktor des Theaters in Pressburg, 1870/71 Technischer Direktor und Oberregisseur am Ständischen Theater in Linz, 1871/72 Mitdirektor und Oberregisseur am Fürsttheater in Pest, 1873/74 Oberregisseur am Theater in der Josefstadt sowie 1875–78 am Thaliatheater in München.


Literatur
H. Mansfeld in Jb. der Ges. f. Wr. Theaterforschung 11 (1959) [Fischer, Sch.]; K-R 2 1997 [Fischer-Sch.]; Eisenberg 1903 [Fischer-Sch.]; Kosch 1 (1953) [Fischer-Sch.] u. 3 (1992) [Sch., Schwarz]; Wurzbach 4 (1858) [Fischer-Sch.]; ZeneiL 3 (1965); Ulrich 1997; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärntnertortheater als Hofoper 2007; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1836 bis 1848, 2004; A. Ziegler, Addressen-Buch von Tonkünstlern, Dilettanten, … in Wien 1823, 83; Österr. Beobachter 27.4.1818, 626, 21.2.1821, 240, 20.6.1822, 720; Wr. Zs. 14.3.1820, 259f, 18.3.1824, 291f; AmZ mit besonderer Rücksicht auf den österr. Kaiserstaat 18.9.1817, 329, 17.2.1821, 112, 17.8.1822, 527f, 21.8.1822, 532–536, 5.10.1822, 640, 16.10.1822, 657ff, 19.10.1822, 665f, 12.11.1823, 724–727, 26.11.1823, 755; Wr. Zs. 12.2.1817, 104, 28.1.1830, 96; Wr. Ztg. 18.9.1827, Allgemeines Intelligenzbl., 373, 7.12.1827, Allgemeines Intelligenzbl., 849, 15.5.1830, 559, 5.2.1836, 159; Theaterztg. 9.10.1813, 473, 13.10.1814, 443, 6.12.1814, 531, 1.6.1815, 199, 28.8.1816, 274, 12.6.1817, 280, 1.7.1817, 312, 30.9.1823, 466, 25.12.1823, 615, 2.3.1824, 108, 27.1.1825, 46, 30.8.1825, 427, 26.12.1826, 627, 18.9.1827, 460, 6.10.1827, 491, 16.10.1827, 508, 24.7.1828, 355, 31.7.1828, 368, 12.5.1835, 375, 24.9.1835, 764, 2.8.1836, 615, 1.3.1837, 176, 5.4.1837, 270, 29.9.1838, 877; Allgemeiner musikalischer Anzeiger 20.6.1829, 100, 22.8.1829, 136, 24.3.1831, 47, 21.3.1839, 88; Neue Wr. Musik-Ztg. 6.7.1854, 116; Fremden-Bl. 23.7.1860, 2, 21.11.1869, 10; Wr. Theater-Chronik 8.10.1863, 163, 29.10.1863, 175; Neues Fremden-Bl. 3.4.1870, 17; [Linzer] Tages-Post 31.7.1870, 4; Neuigkeits Welt-Bl. 12.4.1878, 5; Signale f. die musikalische Welt 36 (1878), 491; Neue Illustrirte Ztg. 11.10.1885, 47; Taufbuch 1800–03 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 71; Taufbuch 1819–20 der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI), fol. 6; Taufbuch 1821–22 der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube, fol. 29; Taufbuch 1804–25 der Pfarre St. Peter (Wien I), pag. 359; Trauungsbuch 1821–26 der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube, fol. 114; eigene Recherchen (Theater-Almanache).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
5.7.2019
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Schwarzböck, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.7.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003ac0ad
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x003ac0ad
GND
Schwarzböck, Ludwig: 1071099329
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Schwarzböck, Beatrix: 116584394
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Schwarzböck, Ludwig: 1194395821
OBV
Weiterführende Literatur

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