Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Schmidt, Schmidt, true P. Wilhelm Arnold SVD (Heinrich)
* 1868-02-1616.2.1868 Hörde/D (heute Dortmund-Hörde/D), † 1954-02-1010.2.1954 Freiburg/CH (begr. St. Gabriel/NÖ). Priester, Ethnologe, Anthropologe, Linguist, Komponist. Besuchte 1883–92 die Lateinschule und das Lyzeum in Steyl/NL, legte 1890 die zeitlichen Gelübde ab (die ewigen folgten 1899), erhielt 1891 die niederen Weihen und 1892 die Priesterweihe. Bereits in dieser Zeit zeigte er großes Musikinteresse und trat als Leiter eines kleinen Orchesters hervor. 1892/93 Lehrer am Missionshaus in Heiligkreuz bei Neisse (Nysa/PL), hier auch Gesanglehrer und Harmoniumspieler. 1893–95 folgten drei Semester vertiefende Studien in semitischen Sprachen an der Univ. Berlin. 1895 kam er nach St. Gabriel, wo er an der Ordenshochschule unterrichtete und als Chorregent fungierte; Mitarbeiter von S. Marusczyk und Seelsorger in der Umgebung des Missionshauses (u. a. in Mödling und Wien). 1914–18 Feldkurat im Ersten Weltkrieg. 1921–38 (1925 ao. Prof.) lehrte Sch. auch an der Univ. Wien Anthropologie und Ethnographie, 1928/29 war er Mitbegründer des Instituts für Völkerkunde. 1925–38 Direktor des Museo Missionario-Etnologico in Rom, 1931 Gründer des Anthropos-Institutes in St. Gabriel (1938 Absiedelung in die Schweiz, seit Beginn der 1960er Jahre in St. Augustin bei Bonn/D), das er bis 1950 leitete, und 1906 der Zeitschrift Anthropos. Erst 1935 unternahm Sch. seine erste Reise außerhalb Europas (USA, China, Philippinen, Japan). 1938 emigrierte Sch., der im Ständestaat als Rektor einer geplanten katholischen Univ. in Salzburg vorgesehen war, über Rom in die Schweiz (Exil). 1942–48 war er o. Prof. für Ethnologie an der Univ. Freiburg.
Ehrungen
Österr. Ehrenzeichen f. Kunst und Wissenschaft 1936; Zweimal Volney-Preisträger der Pariser Académie des Inscriptions et Belles-Lettres; mehrere Ehrendoktorate (u. a. Univ. Salzburg 1948 u. Wien 1948); (Ehren-)Mitglied zahlreicher Akademien und Gesellschaften (k. M. der ÖAW 1906).
Schriften
zahlreiche Publikationen, u. a. Der Ursprung der Gottesidee 12 Bde. (1912–55).
Werke
Ca. 60 geistliche Werke (lateinisch und dt.). Mitarbeit am ordenseigenen Kirchengesangbuch Exsultemus Domino.
Literatur
NDB 23 (2007); G. Fortelny, P. W. Sch. SVD als Komponist im Missionshaus St. Gabriel, Dipl.arb. Wien 2013; W. Koppers in ÖAW. Almanach 104 (1954); [Fs.] 100 Jahre Missionshaus St. Gabriel 1889–1989, 1989, 53ff; G. E. Schmidt, Ehrenzeichen und Orden im Österreich der Zwischenkriegszeit 1918–1938, 1994; P. A. Jochum in Heimatkundliche Beilage zum Amtsbl. der Bezirkshauptmannschaft Mödling 27 (1991); SK 2/1 (1954/55), 57; H. Huber in Historisches Lex. der Schweiz (HLS, www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D44563.php, Version 17.8.2011); http://de.wikipedia.org (6/2015); www.anthropos.eu (6/2015).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
19.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Schmidt, P. Wilhelm Arnold SVD (Heinrich)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 19.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00325b40
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00325b40
GND
Schmidt, P. Wilhelm Arnold SVD (Heinrich): 118608959
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag