Ehrenmitglied mehrerer Gesangvereine.
Kirchenmusik (Jubiläumsmesse 1868), Oratorium Die Grablegung Christi 1870; Männerchöre.
Praktische Chorgesangschule 1864.
Sein Sohn
Josef: * 4.9.1846 Reichenberg, † 26.8.1914 Reichenberg. Geiger, Dirigent. Nach erstem Musikunterricht durch den Vater studierte er 1858–64 am Prager Konservatorium. Zunächst Geiger und stellvertretender Dirigent der Kapelle des IR.s Nr. 53, übernahm er von seinem Vater die Chorrektorsstelle, 1872 auch die Leitung des Männergesangvereins (1903 wurde F. Th. Moißl sein Nachfolger) und des Frauenchors.
Dessen Sohn
Emil Josef Ferdinand Florian (Sch.-Santen): * 2.5.1880 Reichenberg, † 17.5.1919 Wien. Organist, Kapellmeister, Musiklehrer. Absolvierte nach Orgelunterricht in Zwittau (Svitavy/CZ) die Orgelschule in Dresden/D und war vielleicht auch bei der k. u. k. Militärmusik. 1900/01 war Sch. Kapellmeister einer Operngesellschaft, die von Hamburg/D aus Gastspiele in Schlesien und Posen gab. Spätestens 1902 ist Sch. in seiner Heimat als Komponist fassbar, im selben Jahr scheint er in Wien als Musikprofessor auf. Zumindest 1903 war Sch. einer der Chormeister des Wiener MGV „Philanthropen“. Parallel dazu wirkte Sch. ab 1904 vereinzelt bei diversen (meist Wohltätigkeits-)Konzerten in Wien mit (Klavier, auch Harmonium sowie Einstudierung von Gesangsvorträgen). 1906 wurde er Hofpfarrorganist an St. Augustin, wo er am 26.6.1909 die Privatbeamtenwitwe Maria Katharina Friederike Ruschitzka, geb. Pint (* 4.9.1879 Wien, † 23.11.1947 Wien), heiratete. Ab diesem Jahr nannte er sich auch Sch.-Santen (wohl ein Künstlername) und bot privaten Unterricht in Gesang, Harmonielehre und Korrepetition an. Zumindest zwei seiner Gesangsschüler (Luise Ehrenfeld, Jonel Zabiny) schlugen die Sängerlaufbahn ein. 1910 wurde Sch. in den Vorstand des Verbands österreichischer Künstler und Kunstfreunde berufen. 1912 konnte sein dramatisches Chanson vivante Marie Antoinette aufgrund der Zensur nicht im Kabarett Hölle aufgeführt werden (hingegen sehr wohl bei einem literarisch-musikalischen Abend der Allgemeinen Künstlerzeitung). 1915 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1917 ist er einmalig als Organist in der Mechitaristenkirche (Wien VII) nachweisbar.
Fest-Ouverture; Chanson vivante Marie Antoinette (T: Kurt Robitschek).
LdM 2000; ÖBL 10 (1994); J. Branberger, Das Konservatorium für Musik in Prag 1911; Prager Tagbl. 15.7.1902, 5f, 26.9.1912, 6; Das Vaterland 8.10.1902, 4; Dt. Volksbl. 19.7.1903,11, 8.3.1911, 9, 13.5.1912, 3, 19.5.1913, 5; Neues Wr. Tagbl. 20.4.1904, 5, 19.10.1911, 31, 20.5.1919, 11, 28.5.1914, 19; Wr. Ztg. 19.4.1908, 7; NFP 22.11.1910, 10; Wr. Montags-Journal 27.3.1911, 7; Grazer Volksbl. 13.11.1915, 3; Reichspost 7.3.1917, 10; Der Merker 1 (1909/10), H. 17, X; Taufbuch der Pfarre Reichenberg 1877–80, fol. 175; Taufbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1879, fol. 192 [Maria, geb. Pint]; Trauungsbuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1906–12, fol. 140; Sterbebuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1915–22, fol. 167; eigene Recherchen (Dt. Bühnen-Jb.er).
Bettina Graf