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Pischelberger Pischelberger true (Pichelberger, Pichlberger, Pischlberger, Bischelberger, Büschelberger, Bischberger), Friedrich Anton
get. 17.4.1740 Wien, † 1813-01-1919.1.1813 Alsergrund (Wien IX). Kontrabassist, Pädagoge. Möglicherweise erhielt er seine musikalische Ausbildung von seinem Vater, dem Musiker und Notenschreiber Franz P. (1711–74). Eine kolportierte Tätigkeit bei der Wiener Hofkapelle vor 1765 ist nicht nachweisbar. 1765 engagierte ihn C. Ditters v. Dittersdorf für die von ihm geleitete Kapelle des Bischofs Adam Patachich von Großwardein (Oradea/RO), wo er bis 1769 tätig war. Dittersdorf schrieb in dieser Zeit Werke mit konzertanten Kontrabasspartien, in denen P. seine besonderen Fähigkeiten zeigen konnte. 1791–98 war er Mitglied im Orchester des Wiener Freihaustheaters von E. Schikaneder, wo er u. a. auch bei der UA von W. A. Mozarts Zauberflöte spielte und hier gelegentlich auch das Glockenspiel betätigt haben soll. Vom 23.5.1771 bis zu seinem Ausschluss 1777 Mitglied der Tonkünstler-Societät. Am 17.5.1773 heiratete P. an St. Michael die Musikertochter Eva Rosina Gros. Als Kontrabassvirtuose konzertierte P. auch solistisch, etwa am 25.3.1798 in einer Akademie im Freihaustheater oder bei zwei Konzerten der Tonkünstler-Societät am 22. und 23.12.1789. Darüber hinaus auch mehrfach in verschiedenen Wiener Kirchen tätig. Für P. schrieb Mozart die schwierige Kontrabassstimme in der am 8.3.1791 komponierten Arie Per questa bella mano für Bass (den ersten Sarastro, F. Gerl) und Kontrabass (KV 612). Mit großer Wahrscheinlichkeit Lehrer von J. Sperger, der ihm einige seiner Konzerte widmete. Neben diesem und J. Kaempfer einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Kontrabassschule, die einen wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung schwieriger Kontrabassstimmen zahlreicher Komponisten der Zeit ausübte und zu einschlägigen Werken anregte. P. starb im Versorgungshaus Alserbach (Wien IX) an Entkräftung.
Literatur
A. Planyavsky, Gesch. des Kontrabasses 1970,21984; A. Planyavsky in Mozart-Jb. 1971/72 (1973); J. Focht, Der Wr. Kontrabaß 1999; Karl v. Dittersdorfs Lebensbeschreibung 1801, 135; K. Trumpf, Ein Kontrabass reist um die Welt 22015; Wr. Ztg. 28.1.1813, 41; Eitner 7 (1902); C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871; Köchel 1869; Taufbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1739–41, fol. 168; Trauungsbuch der Pfarre St. Michael (Wien I) 1773–84, pag. 12; Sterbebuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII) 1811–17, fol. 64.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
13.1.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Pischelberger (Pichelberger, Pichlberger, Pischlberger, Bischelberger, Büschelberger, Bischberger), Friedrich Anton‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 13.1.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003cfd09
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003cfd09
GND
Pischelberger (Pichelberger, Pichlberger, Pischlberger, Bischelberger, Büschelberger, Bischberger), Friedrich Anton: 1251251129
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