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Pirchner, Pirchner, true Werner
* 1940-02-1313.2.1940 Hall in Tirol, † 2001-08-1313.8.2001 Innsbruck. Musiker und Komponist. Erlernte früh die Kindertrompete und die Knopforgel, sang in einem Kirchenchor. 1954 Lehrling in einem Bleibergwerk sowie Tanzmusiker, später auch Arrangeur einer Militär-Tanzband sowie Pianist in Nachtlokalen. Ab 1962 Jazz-Musiker, Mitglied des O. Klein-Quartetts und international anerkannter Vibraphonist, daneben Komponist für Theater, Rundfunk und Film. 1975 zusammen mit H. Pepl (Git.) Gründer des JazzZwio, daneben musizierte P. mit Mumelter’s Concertodrom, mit dem Ensemble Austria 3 , mit dem Vienna Art Orchestra sowie international u. a. mit Jack DeJohnette, Charlie Mariano, Rune Erickson, A. Roidinger, Lee Konitz, Albert Mangelsdorff, Bobby McFerrin oder Leszek Zadlo. Seine Schallplatten ein halbes doppelalbum (1973), EU (im Sinne einer Synthese von „ernster“ und „unterhaltender“ Musik), Due und A-NAA-NAS BA-NAA-NAS zogen bald den Bogen zur „E-Musik“, der er sich ab 1981 immer mehr verschrieb. Dabei wurde P. zum „Urvieh“ und enfant terrible der österreichischen Musikszene. Das Prinzip des Jazz, dass sich Musik gleichsam improvisatorisch aus dem Augenblick heraus ergibt, bleibt bei seinen Werken immer im Vordergrund, ohne dass sich deswegen ein dem Jazz ähnlicher Sound ergibt. Vielmehr stellen alle Werke Auseinandersetzungen P.s mit der mitteleuropäischen Musiktradition dar, ohne Gewachsenes als unantastbar anzusehen, was auch für die von P. stammenden, 1994–2017 verwendeten Signets für die Sendungen von Ö1 (Rundfunk) gilt.
Ehrungen
Kunstpreis der Tiroler Landesregierung 1986; Dt. Schallplattenpreis (für die CD EU) 1987; Würdigungspreis der Republik Österreich 1988; Ehrenzeichen des Landes Tirol 1997.
Werke
Emigranten-Symphonie 1987, Birthday-Music mit gutem Orchester 1996, 100 praktische Kompositionen für gute Orchester 1996, Neue Wiener-Festwochen-Fanfare 2000; Kammermusik (Adrette Duette 1969/70, Good News from the Ziller Valley 1981, Streichquartett für Bläserquintett 1984, Heimat? 1987/92, Der Dunst des Fusels 1990, 3 Klare f. Klar. 2000); Bühnenmusik (Kaiser Joseph & die Bahnwärterstochter 1982, Der Sturm 1988, Jedermann, Salzburger Festspiele 1995–2001); Ballette (Oedipus 1989, Der Weibsteufel 1991); Musik zum Fernseh-Pausenfilm des Neujahrskonzertes 2000; Filmmusik (Der Untergang des Alpenlandes 1974, Brechreiz f. großes Orch. 1967–70, Austria – A Whole World 1991).
Literatur
H. Krones in W. Gruhn (Hg.), Das Projekt Moderne und die Postmoderne 1989; MGÖ 3 (1995), 357–383; MaÖ 1997; M. Kunzler, Jazz-Lex. 2002; https://oe1.orf.at (1/2024).

Autor*innen
Hartmut Krones
Letzte inhaltliche Änderung
29.1.2024
Empfohlene Zitierweise
Hartmut Krones, Art. „Pirchner, Werner‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 29.1.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dd2a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001dd2a
GND
Pirchner, Werner: 124623719
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