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Marschner, Marschner, true Franz Ludwig Veit
* 1855-03-2626.3.1855 Leitmeritz/Böhmen (Litoměříce/CZ), † 1932-08-2222.8.1932 Weißpyhra bei Pöggstall/NÖ. Lehrer, Komponist, Musiktheoretiker. Sohn des Schullehrers Franz Vinzenz M. (1827–86), weitschichtig mit H. Marschner verwandt. Studierte ab 1873 an der Univ. Prag Geschichte und Germanistik (Staats- und Lehrbefähigungsprüfung für die Gymnasial-Oberstufe 1878; Dr. phil. 1879). Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst wohl vom Vater, bereits im Kleinkindalter spielte er Orgel. 1867/68 war M. dann Schüler von Josef Zeitler (Orgel, wohl privat), 1867–69 von Carl Leibold? (Klavier) an der Prager Sophienakad., 1871/72 von Josef Lugert (Klavier, privat?) sowie 1873–75 an der Prager Orgelschule von František Zdeněk Skuherský. 1878–82 Mittelschullehrer in Prag, danach in Wien, wo er 1883–85 Kontrapunkt bei A. Bruckner am Konservatorium der GdM studierte und 1884–1910 Lehrer für Deutsch, Geschichte und Musik an der Lehrerinnenbildungsanstalt im 8. Bezirk war. 1895 reichte M. an der Univ. Wien einen Antrag auf Habilitation auf dem Gebiet der „Praktischen Ästhetik der Tonkunst“ ein (womit er sich auch Hoffnungen auf die Nachfolge von E. Hanslicks machte), der abschlägig behandelt wurde; auch die Zuerkennung einer Lektorenstelle für das Fachgebiet wurde 1897 abgewiesen – vorrangig, weil kein geeigneter Gutachter gefunden werden konnte. Seinen Lebensabend verbrachte M., der auch privaten Musikunterricht gab und bis ins hohe Alter Kompositionskonzerte veranstaltete, in Weißpyhra und Wien, 1935–38 bestand in Wien ein Dr. F. M.-Bund, der sich der Pflege seiner philosophischen und musikalischen Werke widmete.
Gedenkstätten
M.-Denkmal (Wien XIX, Türkenschanzpark) (s. Abb.); Denkmal in Leitmeritz .
Ehrungen
Tonkünstlerstipendium des Unterrichtsministeriums 1882; Ritterkreuz des Franz-Josephs-Orden 1910.
Werke
100 Opus-Nummern und weitere Werke ohne op. (Nachlass in der ÖNB und im Anton Bruckner Institut Linz): Singspiel Kaiser Josef in Lobendau; Orchesterwerke (Festmusik über das Kaiserlied, Symphonie, Rhapsodien); Kirchenmusik; Chorwerke; Lieder; Kammer- und Klaviermusik.
Schriften
Philosophische, ästhetische und musiktheoretische Abhandlungen (Die Klangschrift 1894).
Literatur
LdM 2000; ÖBL 6 (1975); MGG 9 (1961) und 11 (2004); A. Lindner in A. Lindner/K. Petermayr (Hg.), Bruckner-Symposion. Die Schüler Anton Bruckners … 2021, 2022; E. Seibert in M. Waldstein (Red.), Südliches Waldviertel 2017; A. Lindner in ABIL-Mitteilungen Nr. 22 (Dezember 2018); C. V. Susan in Dt. Heimat 5 (1929); E. Schwanzara in Bruckner-Bll. 3/4 (1932); Müller-Asow 1929; Erhart 1998; Riemann 1929, 1961 u. 1975; Czeike 4 (1995); F-A 1936; Kosel 1902; Eisenberg 1893; Baker 1984; WStLA (Vereinskataster); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
29.9.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Marschner, Franz Ludwig Veit‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 29.9.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d8ca
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wiener Bilder, 15.10.1933, 6© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001d8ca
GND
Marschner, Franz Ludwig Veit: 130250481
OBV
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