Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Lueger, Lueger, true Maria Emilie (geb. Barich; L.-Barich)
* 1903-04-2222.4.1903 Wien, † 1950-09-2323.9.1950 Wien. Pädagogin, Pianistin, Komponistin. Tochter des k. k. Statthaltereibeamten Josef Franz Barich (1868–1914) und der Emilie (geb. Raus/Rauß; 1872–1954). Sie wuchs mit ihren Geschwistern Johann (* 20.12.1904 Wien, † 30.7.1989 Wien; AKM-Angestellter), Josef und Karoline (verh. Brunnlechner) in Wien XVIII auf. Am 17.7.1923 heiratete sie den Beamten Alois Josef L. (* 18.4.1896 Wien, † 13.5.1955 Wien), mit dem sie weiterhin in Wien XVIII wohnte. M. L. wurde in der Lehrerinnenbildungsanstalt in der Boerhaavegasse (Wien III) ausgebildet, welche sie 1922 abschloss. Anschließend studierte sie 1922–27 Klavier bei F. Wührer an der Wiener MAkad.; 1927 Matura. 1924–31 Studium an der Fachhochschule für Musik und darstellende Kunst bei F. Wührer und F. Schmidt (der detaillierte Studienverlauf lässt sich nicht mehr nachvollziehen); 1931 Diplom mit Auszeichnung und 1935 Staatsprüfung (Lehrbefähigung für Privatmusikunterricht). 1940 legte sie die Lehramtsprüfung für Musik ab. Ab 1945 erhielt sie Privatunterricht in Komposition bei F. Reidinger. Während dieser Jahre (vor allem zw. 1934/45) lehrte sie Klavier zunächst an der Bundeserziehungsanstalt für Mädchen in Wien III und ab 1940 als Prof. an der Lehrerbildungsanstalt in Wien XIX. In den 1920er und 1930er Jahren war sie in Wien als Pianistin zu hören, u. a. wirkte sie am 13.2.1932 in einem Konzert vom Verein der Musiklehrerinnen Wien mit. Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit als Klavierpädagogin veranstaltete sie Konzertabende mit und für ihre Schüler/innen, dabei wurde sie von ihrer Kollegin, der Violinpädagogin Luise Bilek unterstützt. Mit ihr hatte L. mehrere Auftritte im Laufe der 1930er Jahre (u. a. am 7.5.1933 im Kammersaal des Wiener Musikvereins). Während des Zweiten Weltkriegs trat sie auch als Dirigentin der Gebietsmädelschar Wien XIX in Erscheinung (am 12.5.1944 im Wiener Konzerthaus). L.s Verhältnis zum Nationalsozialismus ist im Detail unerforscht, sie kooperierte aber jedenfalls mit Parteimitgliedern wie E. Marckhl und verließ im Zeitraum 1939–45 die römisch-katholische Kirche. Nach 1945 unterrichtete L. als Privatlehrerin und wandte sich vermehrt der Komposition zu. Die theoretische Auseinandersetzung mit Musikvermittlung (spezialisiert auf Klavier) verweist auf eine zunehmende Abkehr von der Praxis, obwohl sie weiterhin als freiberufliche Musikpädagogin tätig war. Vereinzelt wurden in diesen Jahren Kompositionen von ihr aufgeführt. Ihre gemeinsam mit dem Pianisten und Pädagogen J. Dichler 1948 bei Doblinger veröffentlichte Klavierschule brachte im weiteren Verlauf v. a. Dichler, weniger L., eine größere Bekanntheit im Bereich der (Klavier-)Pädagogik ein.
Werke
Klaviermusik (Präludium und Fuge op. 1/1 cis-Moll und op. 1/2 g-Moll, Toccata op. 3, Partita op. 4, Variationen über ein eigenes Thema op. 5, Drei Klavierstücke op. 6, Etüde H-Dur op. 7, Erkenntnis op. 8, Scherzo op. 9 [f. Va. und Kl.], Sonate op. 10, Sonate d-Moll op. 11 [f. V. u. Kl.; UA Wien, Barocksaal des Musikhauses Doblinger 13.3.1950]). Gem. m. J. Dichler: Der Weg zur Musik. Klavierschule für den Anfangsunterricht, 2 Bde. 1948.
Literatur
I. Korotin (Hg.), biografiA 2 (2016); Marx/Haas 2001; Die Stunde 29.03.1928, 6; Kleine Volks-Ztg. 28.3.1928, 10, 18.11.1936, 6, 21.9.1938, 8; Das Wort der Frau 21.2.1932, 6; Das kleine Volksbl. 12.5.1938, 13; Völkischer Beobachter 22.12.1943, 5, 13.5.1944, 4, 13.7.1944, 4; Illustrierte Kronen Ztg. 14.5.1944, 8; Oesterr. Buchhändler-Correspondenz 15.9.1947, 76; Taufbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1903, fol. 100; Trauungsbuch der Pfarre Währing 1923, fol. 83; Trauungsbuch der Pfarre Währing 1891–92, fol. 25; Taufbuch der Pfarre St. Leopold (Wien II) 1868, fol. 9; www.musikverein.at (4/2021); https://konzerthaus.at (4/2021); www.friedhoefewien.at (4/2021); Mitt. Archiv MUniv. Wien.

Autor*innen
Tessa Balser-Schuhmann
Letzte inhaltliche Änderung
8.10.2021
Empfohlene Zitierweise
Tessa Balser-Schuhmann, Art. „Lueger, Maria Emilie (geb. Barich; L.-Barich)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 8.10.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003ce5ea
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003ce5ea
GND
Lueger, Maria Emilie (geb. Barich; L.-Barich): 1089814313
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag