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Kronegger, Kronegger, true Rudolf
* 1875-03-2424.3.1875 Wien, † 1929-06-1515.6.1929 Wien. Komponist. Früher Klavierunterricht, Besuch von Volks-, Bürger- und Handelsschule. 1889 trat er erstmals mit einer Marschkomposition (Fünfhauserisch) an die Öffentlichkeit, die rasch Aufnahme in das Repertoire der Militärkapellen fand. Zunächst als Buchhalter tätig, gab er den Beruf später auf und widmete sich ausschließlich der Musik. Über seine musikalische Ausbildung sind keine Details bekannt, möglicherweise war K. Kratzl ein Lehrer, als Komponist dürfte er Autodidakt gewesen sein. C. M. Ziehrer gilt als Förderer K.s, der in seinen Nachmittagskonzerten mehrfach dessen Kompositionen aufführte. Durch die Bekanntschaft mit dem Textdichter J. Hadrawa entstand das Wienerlied D’ lustigen Weanaleut, das vom Quartett des Wiener Schubertbundes in Ägypten interpretiert worden sein soll. Die Wienerlied-Interpretin Rosa Bauer machte sein Marschlied Fix Laudon Bomben Stern (T: J. Hadrawa) um 1900 durch eine Aufführung im Wiener Ronacher populär, was zum Durchbruch als Wienerliedkomponist führte. In der Folge komponierte K. zahlreiche einschlägige Werke und arbeitete daneben als Klavierbegleiter verschiedener Wienerlied-Interpreten, darunter A. Nagl, L. Uhl, R. Bauer und der Gebrüder Matuschek. Darüber hinaus auch solistische Auftritte als Klavierhumorist. Vorübergehend fungierte K. auch als Chorleiter des Hernalser Sängerbundes „Biedersinn“. Nach dem Ersten Weltkrieg kämpfte er mit der von Amerika beeinflussten Entwicklung der Unterhaltungsmusik, schrieb neben Wienerliedern auch einige Schlager, konnte aber an seine früheren Erfolge nicht mehr anschließen, bedurfte der Unterstützung der AKM und der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Wiener Volkskunst und verfiel zunehmend dem Alkohol. O. Schimas fünf Jahre nach K.s Tod erschienenes Wienerlied Da hab' i per Zufall a Weanalied g’hört (T: Carl Schneider) ist als Würdigung von K.s Kompositionen zu verstehen: „Das kann nur vom K. sein! Dem seine süaße Weana Musi, die tuat ja gar so hamlich sein.“
Ehrungen
G: Ehrengrab Zentralfriedhof (s. Abb.); K.gasse (Wien XIX) 1936; Gedenktafel Kandlgasse 13 (Wien VII) 1949.
Werke
rund 350 Werke, darunter Wienerlieder (Im Himmel spielt der Ziehrer [T: R. Domanig-Roll], Wenn ich vom Kahlenberg herunterschau [T: K. M. Jäger], O du süße Weana Musi [T: K. M. Jäger]), Couplets, Schlager (Schampushex [T: E. W. Spahn], A Weaner Shimmy [T: R. Domanig-Roll]), Märsche.
Literatur
M. Biesold, R. K.s Wienerlieder, Diss. Berlin 1988; S. Schedtler (Hg.), Wienerlied und Weana Tanz 2004; Czeike 3 (1994); R. Krenn in Sirius-Mappe 3 [1929], H. 7; Lang 1986; ÖBL 4 (1969); E. Weber in Bockkeller 5 (Juni 1999), Nr. 2; J. Koller, Das Wr. Volkssängertum in alter u. neuer Zeit 1931; Reichspost 19.6.1929, 7; Freiheit 18.6.1929, 4; Slg. Moißl; eigene Recherchen.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
11.11.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Kronegger, Rudolf‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 11.11.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d639
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wr. Volkskunst-Almanach 1926, 65
Grabmahl am Wiener Zentralfriedhof© Hermann Zwanzger
© Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x0001d639
GND
Kronegger, Rudolf: 121699145
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