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Kollmaneck, Kollmaneck, true Ferdinand
* 1871-02-1111.2.1871 Wien, † 1941-07-1313.7.1941 Leipzig/D. Komponist, Zithervirtuose, Musikschriftsteller. K. besuchte das Gymnasium in Wien und Prag und erlernte mit 14 Jahren das Zitherspiel vom Gastwirt Andreas Hermann. Anschließend Weiterbildung im Zitherspiel und in Musiktheorie bei Franz Wagner. Von Letzterem gefördert, gab K. 1888 sein erstes öffentliches Konzert und wurde Mitglied des Wiener Zitherbundes. In Sondershausen/D (bei Emil Kühns) sowie ab 1889 in Prag (Komposition, Klavier und Violine in Privatstudien bei Geißler u. a.) schloss er seine musikalische Ausbildung ab. In Prag als Lehrer und Dirigent des deutschen Zithervereins tätig, kehrte K. 1894 wieder nach Wien zurück, wo er als Magistratsbeamter, Musiklehrer (Leiter der Franz-Wagner-MSch. bzw. nach deren Auflösung bis 1912 als Leiter seiner eigenen MSch.), Dirigent des Wiener Zither-Konzertvereins, verschiedener Gesangvereine und Musikschriftsteller (u. a. Redakteur der Zitherzeitschrift Echo vom Gebirge und des Theaterblattes Wiener Leben sowie Mitarbeiter der Neuen musikalischen Presse) arbeitete. 1901 gründete er mit Eduard Nikl, Anton Smetak, Leonie Scholz-Krauskopf, Josephine Novy und Ludwig Zboril das Wiener Secessionsensemble. 1913 übersiedelte K. nach Nürnberg/D, später nach Leipzig, wo er ab 1919 die Lauten- und Mandolinenzeitung Chronik der Volksmusik herausgab und einen Musikverlag aufbaute (Hella). Als eine der führenden Personen der Zithermusik trat K. nicht nur auf ausgedehnten Konzertreisen (Deutschland, Schweiz, Paris) als Virtuose und Lehrer (Verfasser einer zweibändigen Zitherschule) hervor, sondern K. hatte auch maßgeblichen Anteil an verschiedenen instrumententechnischen Neuerungen bzw. Verbesserungen der Zither (Quint-, Bass- und Ideal-Reformzither, Letztere 1902 zusammen mit Josef Jobst).
Ehrungen
Goldene Medaille des Estudiantina-Ordens (Paris); Kammermusiker des Fürsten Oginsky-Fedorewitz.
Werke
v. a. Solo- und Ensemblemusik für Zither und Zupfinstrumente (Mandoline, Git.), Lieder, Chöre, Orchestermusik (3 Symphonien), Kirchenmusik (3 Messen), Operetten und Singspiele (Der Lebensretter, Im Krug zum grünen Kranze, Villa zu vermieten); insgesamt über 700 Werke.
Schriften
fachwissenschaftliche Abhandlungen und Aufsätze.
Literatur
J. Hartmann, Die Zither in Wien 2 (1996); J. Brandlmeier, Hb. der Zither 1963; A. V. Nikl, Die Zither. Ihre historische Entwicklung bis zur Gegenwart 1927; Zuth 1926; Müller-Asow 1929; ÖBL 4 (1969); E. Mann et al. (Hg.), Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild 1 (1909/10); Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Künstler, Gelehrte und Schriftsteller in Wort und Bild 3 (1911); DBE 6 (1997); J. Reigler (Hg.), Musikbuch aus Österreich 10 (1913), 175 u. 226; WStLA (Meldearchiv); www.wiener-zither.at (11/2002).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Kollmaneck, Ferdinand‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d553
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d553
GND
Kollmaneck, Ferdinand: 134960963
OBV
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