* 1891-03-099.3.1891 Wien, † 1988-12-2323.12.1988 Linz. Komponistin. Die Tochter des Staatsbahnbeamten und Hobbycellisten Wilhelm Seitz wuchs in Linz auf und besuchte die MSch. von A. Göllerich jun. 1909 heiratete sie den Linzer Bankbeamten Max Kern, 1911 erste Kompositionsversuche. War 1912–14 zunächst außerordentliche Hörerin, 1923–27 Schülerin an der Wiener MAkad. (Komposition bei Fr. Schmidt, Dirigieren bei E. v. Mandyczewski, R. Heger und A. Wunderer, Reifeprüfung 1927). Um 1915 außerdem in Linz Schülerin von R. Hernried. 1916 erschien ihre Klaviersonate in a-moll als Opus 2 bei Otto Maaß. Am 26.3.1927 wurde ihre Symphonie in einem Satz im Großen Musikvereinssaal vom Wiener Tonkünstlerorchester unter A. Konrath uraufgeführt, in der Folge kamen einige ihrer Kompositionen in Wien, Linz und Gmunden/OÖ zur Uraufführung und wurden auch auf Radio Wien gespielt. Mit einer selbst gegründeten Damenkapelle reiste sie Mitte der 1920er Jahre von Norddeutschland über Südeuropa bis Nordafrika, von Frankreich bis zum Schwarzen Meer (auch mit eigenen Werken, damals zum Genre Unterhaltungsmusik). Später entstanden volkstümliche, auch nationalsozialistisch geprägte Kompositionen (u. a. zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers). 1943–45 unterrichtete sie Musiktheorie an der Wiener Univ., war dann in Linz ausschließlich als Komponistin tätig. Sie beschrieb ihren an A. Bruckner und Fr. Schmidt orientierten Stil selbst als „neo-klassizistisch“ und hinterließ ein umfangreiches Œuvre (Nachlass in der Musiksammlung der ÖNB).

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