* 1832-07-1414.7.1832 Wieden (Wien IV), † 1910-12-033.12.1910 Wien. Musikpädagoge, Komponist, Organist. Sohn von Johann Hummel, bürgerlicher Gastwirt und dessen Frau Anna, geb. Seeman. H. besuchte in Wien das k. k. polytechnische Institut. Seine musikalische Ausbildung erfolgte wohl durch Privatunterricht zunächst bei V. Plachý und J. Ruprecht (II), dann bei L. Weiß (vermutlich Knaben-/Männergesang am Konservatorium der GdM), Ferd. Schubert sowie ferner bei A. Bibl (Orgel) und bei einem Militärkapellmeister namens Katschke (Josef Kaschte?; Instrumentation). Mit 17 Jahren begann H. Musikunterricht zu erteilen. 1853 verpflichtete H. sich zu einer achtjährigen Dienstleistung im IR Nr. 4 Hoch- und Deutschmeister, war aber bei der Wiener Feuergewehrfabrik stationiert. Spätestens 1859 dürfte er diesen Dienst – wohl wegen seiner Heirat – vorzeitig quittiert haben. Er wirkte daraufhin an privaten und öffentlichen Lehranstalten als Klavier- und Gesangslehrer. Ab 1874, möglicherweise auch schon während seiner Militärzeit, war er Organist an der Arsenalkirche (Wien III), parallel dazu wirkte er in Offiziersfamilien als Musiklehrer. 1894 unterschrieb er eine Petition des Vereins der österr.-ungar.-Buchhändler in Wien, die eine Verbesserung des Urheberrechts für Tonwerke forderte. Ab ca. 1907 musste H. seine beruflichen Tätigkeiten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Er war mit J. Hellmesberger d. Ä. befreundet. H.s Kompositionen und Arrangements – er soll mehr als 600 hinterlassen haben – wurden von diversen Wiener und Prager Verlagen herausgegeben. Aufgeführt wurden seine Werke u. a. bei Promenaden- und Kurkonzerten in Wien, Baden, Gmunden und Teplitz, vom MGV „Frohsinn“ Wiener Neustadt sowie vom Mariahilfer Kirchenmusikverein und in der Pfarrkirche Maria vom Siege (Wien XV). Viele seiner Klavierwerke sind – u. a. für Einsteiger am Instrument – durch leichte Spielbarkeit charakterisiert. Beim Festakt zum 125-jährigen Jubiläum des Musikverlags Doblinger 2001 wurde seine Emma-Quadrille aufgeführt.

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