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Hueber Hueber Emilie (Edle von), Schwestern
Emilie Nepomucenia Anna: * --5.4.1858 Brünn/Mähren (Brno/CZ), † --21.11.1933 Wien. Musikpädagogin. Tochter eines Beamten der k. k. Staatsbuchhaltung. 1871–78 studierte sie am Konservatorium der GdM zunächst je ein Jahr Klavier, Gesang und Harmonielehre, ab 1874 dann Harfe. 1877 ist ein öffentlicher Auftritt als Harfenduo mit Th. Zamara in Wien nachweisbar, 1886 in Baden gemeinsam mit ihrer Schwester O. H. (Violine und Klavier). 1905–13 scheint sie wiederholt bei Ereignissen der Wiener Gesellschaft auf (u. a. als Ausschussmitglied des Kaiserin Elisabeth-Heimes sowie beim Wiener Blumenkorso). Musikunterricht erteilte sie wohl privat. E. H. blieb unverheiratet.

Olga (H.-Mansch, verh. Mansch): * 9.9.1869 Wien, † 11.5.1956 Wien. Pianistin, Musikpädagogin. 1877–87 erhielt sie ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium der GdM (Violine bei S. Bachrich, Klavier bei Alfons Antoine, Josef Weidner und R. Fischhof) . Ab 1886 trat sie in Baden, ab 1887 in Wien öffentlich auf. Gemeinsam mit ihren Studienkolleginnen gründete sie 1888 den Musik-Pädagogischen Verein der Musiklehrerinnen, dessen Vizepräsidentin und Kassierin sie war. Ab 1889 gab sie diese Funktionen zugunsten ihrer Konzertkarriere vorerst auf, blieb aber weiterhin Mitglied des Vereins. 1901 und wohl nach einer weiteren Pause 1931 kehrte sie erneut in den Vorstand zurück, hielt zu dieser Zeit auch Vorträge im Verein und war ab spätestens 1938 mit Marie Seyff-Katzmayr Vizepräsidentin. 1947 reaktivierte sie den 1939 aufgelösten Verein und war ab diesem Jahr bis 1956 dessen Präsidentin. Wohl bereits vor 1906 begann sie, privat Klavier und Kammermusik zu unterrichten; zudem wirkte sie als Musikpädagogin viele Jahre am k. k. Offiziers-Töchterinstitut. Am 25.9.1906 heiratete sie den Eisenbahn-Sekretär Rudolf Albrecht Mansch (* 19.2.1864 Wien, † 21.9.1929 Wien). Neben ihren musikalischen Tätigkeiten zählte sie 1913 zum Damenkomitee der österreichischen Luftflotte. Am 16.5.1919 organisierte sie anlässlich des ersten Todestages ihres Lehrers R. Fischhof ein Gedächtniskonzert. 1916–46 wirkte sie regelmäßig an Konzerten im Wiener Konzerthaus mit, 1927–51 ebenso im Wiener Musikverein (u. a. mit M. Weißgärber). 1925–33 war sie u. a. mit Darbietungen der Klavierwerke W. A. Mozarts wiederholt im Radio zu hören. 1932 wurde sie in den Vorstand der Österreichischen Musiklehrerschaft (Landesgruppe Wien) gewählt. 1933 wirkte sie als Preisrichterin des Wiener Musikwettbewerbes. Spätestens 1949 unterrichtete sie am Konservatorium Prayner (Lutwak-Patonay) Klavier. Sie war in Wien eine geschätzte Brahms-Interpretin und trat regelmäßig u. a. mit R. Fitzner, F. Buxbaum sowie M. Gutheil-Schoder auf. Sie war zudem oft im musikalischen Salon von Henriette Hainisch zu Gast und widmete sich öffentlich (u. a. als Trio mit Josef Zimbler [V.] und Lucian Horwitz [Vc.]) und privat der Kammermusikpflege (u. a. mit G. Peters). Ihre Konzerttätigkeit führte sie zudem nach Bergamo/I, Brünn, Lemberg, Prag, Pistyan (Piešťany/SK), Salzburg und Bad Gastein/Sb. Zu ihren Schülern und Schülerinnen zählte u. a. Maria Therese Gräfin Radetzky. Anlässlich von O.s erstem Todestag fand in der Paulanerkirche (Wien IV) eine Gedächtnismesse statt.


Ehrungen
Silberne Gesellschaftsmedaille der GdM 1887; Ehrenmitglied Verein der Musiklehrerinnen in Wien; Prof.-Titel 1925; Silberne Schubertmedaille mit Widmung des Wiener Schubertbundes 1931.
Werke
Arrangements von Charakterstücken Modest Mussorgskis für V. und Kl.
Literatur
G. Hauer, Der Club der Wr. Musikerinnen 2003; Badener Bezirks-Bl. 10.8.1886, 2, 25.8.1888, 4, 7.9.1889, 3; Dt. Musik-Ztg. 1887, 224; Wr. Allgemeine Ztg. 5.8.1888, 7; Die Presse 18.11.1877, 9, 14.11.1893, 11; Salzburger Chronik 22.10.1902, 3; Salzburger Volksbl. 16.7.1941, 4; Die Zeit 15.6.1903, 6; Illustrirtes Wr. Extrabl. 8.1.1901, 6; Sport und Salon 28.11.1903, 11, 8.4.1905, 8; Dt. Volksbl. 21.3.1889, 4, 25.11.1906, 8, 12.2.1907, 8; Allgemeine Sport-Ztg. 1.6.1907, 618f; Neues Wr. Tagbl. 20.10.1888, 4, 29.5.1906, 5f, 17.9.1909, 7, 24.1.1911, 14, 7.2.1915, 11, 23.9.1920, 8, 11.4.1921, 6, 13.4.1931, 5; Salzburger Wacht 13.4.1912, 5; Fremden-Bl. 5.6.1913, 11; Badener Ztg. 7.4.1922, 4, 23.6.1922, 4; NFP 2.6.1913, 10, 10.5.1919, 10, 18.2.1922, 6, 29.10.1922, 11, 24.9.1923, 9, 21.5.1925, 7; Arbeiter Ztg. 6.1.1921, 8, 27.11.1921, 14, 6.1.1922, 10, 25.3.1922, 13; Prager Tagbl. 10.12.1921, 7; Illustrierte Kronen Ztg. 8.2.1928, 7, 8.9.1928, 2, 19.5.1929, 15, 28.4.1932, 8; Neues Wr. Abendbl. 19.5.1931, 2; Die Bühne 1925, 50; Reichspost 22.6.1925, 4, 5.1.1926, 4; Signale für die musikalische Welt 1949, 1509; Radio Wien 14.3.1930, 40; 26.12.1930, 43, 27.3.1931, 38, 1.5.1931, 40, 12.5.1933, 43; Der Wr. Tag 4.6.1933, 11, 14.6.1935, 8; Berichte und Informationen des österr. Forschungsinstituts für Wirtschaft und Politik 21.1.1949, 18; Taufbuch der Pfarre Brno-sv. Tomáš 1837–69, pag. 288; Taufbuch der Pfarre St. Joseph zu Margareten (Wien V) 1869, fol. 175; Trauungsbuch der Evangelischen Pfarre A. B. (Wien I) 1906, RZ 336; Sterbebuch der Evangelischen Pfarre A. B. (Wien I) 1929, pag. 34; Sterbebuch der Pfarre Maria Treu (Wien VIII) 1931–38, fol. 60; Musiksammlung der ÖNB (Fonds 34 Fickert 991–1000, 991, 631–640, 632); www.musikverein.at/konzertarchiv (1/2022); www.konzerthaus.at/datenbanksuche (2/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Bettina Graf
Letzte inhaltliche Änderung
20.4.2022
Empfohlene Zitierweise
Bettina Graf, Art. „Hueber (Edle von), Schwestern‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.4.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d5d4f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Olga Hueber-Mansch (Wr. Salonbl. 13.11.1927, 11)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003d5d4f
GND
Hueber Emilie: 1265525587
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Hueber Olga: 130186929
OBV
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