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Han-Gorski, Han-Gorski, true Adam (eig. Arno Haan)
* 1940-03-2626.3.1940 Lemberg (L’viv/UA). Geiger. Der Sohn von Szymon und Helena Haan, einer Konzertpianistin, wuchs während des Zweiten Weltkriegs zunächst bei seinen Großeltern väterlicherseits in Jaworów/PL auf. Sein Vater wurde ins Ghetto Jaworów gesperrt, seine Mutter konnte von einer Tournee in Kasachstan bis 1944 nicht zurückkehren. Nach der Verschleppung seines Großvaters kam er zu seinen Großeltern mütterlicherseits nach Krakau (Krakow/PL), als diese aus dem Ghetto in Krakau ins Vernichtungslager Belzec (Bełżec/PL) deportiert wurden, wuchs H. bei der früheren Haushälterin der Familie, Katarzyna Chytra, in Lemberg auf. Sie gab H. als ihren Sohn aus und ließ ihn als Adam Chytra katholisch taufen. Nach ihrer Heirat mit Jan Witz 1943 trug er den Namen Witz. 1944 kehrte seine Mutter aus Lemberg zurück und seinem Vater gelang die Flucht aus der russischen Zwangsarbeit im Lager Donbass an der russisch-ukrainischen Grenze (er war unter dem falschen Namen Tadeusz Górski von Russland als Spion beschuldigt worden). Nach der Befreiung Polens übersiedelte die wiedervereinte Familie nach Schlesien. Im Herbst 1946 begann H.s Geigenunterricht bei Antoni Szafranek. Als Siebenjähriger debütierte er am 21.3.1948 mit dem Philharmonieorchester in Katowice/PL (Kattowitz). Nach seinem Schulabschluss 1957 emigrierte die Familie nach Israel (Exil). Hier setzte H. seine Studien an der MAkad. Tel Aviv bei Ivan Galamian, Josef Gingold und Öden Partos fort (Abschluss 1961). Nach einer Audition Ende 1961 in Paris vor Jascha Heifetz nahm ihn dieser in seine Meisterklasse an der University of Southern California in Los Angeles/USA auf, wo er 1962–66 studierte und auch Unterricht von William Primrose und Gregor Piatigorski erhielt. 1967–70 Mitglied des Cleveland Orchestra unter G. Szell. 1970 amerikanische Staatsbürgerschaft. Als Preisträger internationaler Wettbewerbe trat er in den 1970er Jahren als Solist und Dirigent in den USA, in Kanada, El Salvador, Israel, Korea, Südafrika sowie in sämtlichen Hauptstädten Europas auf. 1971–76 Konzertmeister der Minneapolis Symphony. Danach übersiedelte er nach Wien, wo er 25 Jahre bis zu seiner Pensionierung 2001 als Konzertmeister des ORF Symphonie Orchesters (Radio Symphonie Orchester) sowie der Wiener Kammeroper tätig war. Daneben fungierte er auch als Gastkonzertmeister u. a. bei den Wiener Symphonikern und Orchestern in Deutschland, Italien und Mexiko. 1987 Gründung des Ensembles Virtuosi di Vienna, mit dem er als Dirigent und Solist das traditionelle Wiener Repertoire pflegt. 2004 kehrte er nach Minneapolis zurück und war in seinem Ensemble The Continental Sound aktiv. Darüber hinaus bis heute (2021) als Geigenpädagoge tätig (s. Abb.). Zahlreiche CDs, u. a. in Japan mit dem Danubia Festival Orchestra (Die Donaugeschichte). Lebt derzeit mit seiner Frau Myrna Orensten in Plymouth, Minnesota/USA.
Ehrungen
Prof.-Titel 1993.
Literatur
https://www.hangorski.com/ (6/2021); pers. Mitt. A. H.-G. (6/2021).

Autor*innen
Monika Kornberger
Piotr Szalsza
Letzte inhaltliche Änderung
17.6.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Piotr Szalsza, Art. „Han-Gorski, Adam (eig. Arno Haan)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 17.6.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00027105
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Adam Han-Gorski
© Adam Han-Gorski
© Adam Han-Gorski
© Adam Han-Gorski

DOI
10.1553/0x00027105
GND
Han-Gorski, Adam (eig. Arno Haan): 134292146
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