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Fohringer, Fohringer, true Hermann Josef Maria Franziskus
* 1886-01-099.1.1886 Wien, † 1955-04-044.4.1955 Wien. Komponist, Pädagoge, Beamter. Seine Mutter Wilhelmine (* 17.5.1856 Wien, † 18.1.1929 Wien) war die Tochter des Klavierbauers V. Stelzhammer. F. studierte nach der Matura am k. k. Staats-Gymnasium Wien XIII ab dem WS 1904/05 Jus an der Univ. Wien (Promotion am 22.7.1909). Vermutlich private Musikausbildung bei J. Marx und C. Horn. Zum Zeitpunkt seiner Eheschließung am 26.3.1913 mit Angela Hermann (Scheidung 1921) war er Konzipist bei den k. k. Staatsbahnen, 1920 Oberamtsrat, ab 1921 in der Privatwirtschaft tätig, ab 1926 Prokurist. Daneben auch als Komponist tätig, wobei er sich sowohl der sog. Ernsten als auch der Unterhaltungsmusik widmete. 1919–30 sangen verschiedene Interpreten, darunter E. Firbas, einige seiner Lieder im Wiener Konzerthaus, im Kleinen Konzerthaussaal wurde am 17.3.1928 sein Violinkonzert durch Hilde Rings mit F. am Klavier uraufgeführt. Später komponierte er verstärkt Schlager und Wienerlieder und leitete ein eigenes Orchester. Seit seinem 16. Lebensjahr pädagogisch tätig, dürfte er ab 1930 hauptberuflich Privatunterricht in Harmonielehre, Kontrapunkt, Gesang und Klavier erteilt haben. 1931 bewarb er sich vergeblich um den Kunstpreis der Stadt Wien für Musik. Sein Singspiel Das Netterl vom Kahlenberg wurde am 19.2.1935 an der Volksoper Wien unter der Leitung von Ph. De la Cerda uraufgeführt. Auftritte mit seiner Interpretin Berta Witte. Seit März 1933 Mitglied der NSDAP, versuchte er bereits am 19. März 1938 in einem Schreiben an R. Geutebrück, eine Stelle an der Wiener MAkad. zu erlangen, allerdings ohne Erfolg. Mitglied der Kapellmeisterunion, der Musiklehrerschaft und der AKM.
Ehrungen
1. Preis für Mädel, verlieb dich! (T: Willy Kirschner) beim Wettbewerb der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Wiener Volkskunst 1924 für das beste Wienerlied; 2. Preis für ’s goldene Herz der Wienerin (T: Ridi Walfried) bei deren Wettbewerb 1930 für das beste, die Wienerin verherrlichende Wienerlied.
Werke
Oper Mariarosa 1936; historisches Spiel mit Musik Jakob Reihing; Singspiel Das Netterl vom Kahlenberg 1935 [T: Ridi Walfried]; Violinkonzert; Operetten (Der Student von Leipzig, Das steinerne Herz); Musik zum Stummfilm Rund um den Prater 1926; Violinkonzert; Lieder (Mir ist, als hätt’ zwei Seelen ich; Seltsam; Stille Tage); Wienerlieder (Sei mir gegrüßt, mein Wien [T: R. Walfried], ’s gold’ne Herz der Wienerin, op. 200 [T: R. Walfried]); Schlager (Die kleine Garçonne, op. 201 [T: W. Kirschner], Ein liebes Wort von dir, op. 281 [T: Rudolf Berdach], Sei mein kleines Weekend-Mäuschen,op. 291 [T: Olly Treu]).
Literatur
F-A 1 (1936); Stieger II/1 (1977); Wr. Ztg. 13.2.1931, 6; ÖStA, AdR, Gauakt H. Fohringer; www.imdb.com (12/2015); Taufbuch Pfarre Gumpendorf (Wien VI) 1886, RZ 83; Trauungsbuch Pfarre Baden-St. Stephan 1912–1915, fol. 91; Archiv MUniv. Wien; Wienbibliothek, Hs-Slg., Bewerbungsschreiben um den Kunstpreis der Stadt Wien für Musik 1931; Archiv Univ. Wien; eigene Recherchen (u. a. Lehmann-Adressbücher; www.friedhoefewien.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
3.6.2019
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Fohringer, Hermann Josef Maria Franziskus‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 3.6.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0032ca66
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0032ca66
GND
Fohringer, Hermann Josef Maria Franziskus: 109580023X
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